Zitronenbonbons all over again

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Altersfreigabe: ab 12
Genre: Humor
Setting: nach Band 7
Inhalt: Was passiert wohl, wenn man Severus Snape für die Ewigkeit in ein Portrait verbannt, das direkt neben dem von Albus Dumbledore hängt? Und was ist, wenn letzterer auch noch eine Schale Zitronenbonbons vor sich stehen hat?
Hauptcharaktere: Severus Snape, Albus Dumbledore, Minerva McGonagall
Warnings: none

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Der uralte Raum lag still im Licht der einfallenden Sonne, nur das Ticken, Summen und Surren vieler kleiner Geräte und Apparaturen war zu hören. Kleine Staubkörner schwebten durch die Luft über dem riesigen Schreibtisch, auf dem die Listen der neuen Schüler für das bald beginnende Schuljahr ausgebreitet waren. Die mit schwarzer Tinte und spitzer Schrift bedeckten Pergamente hatten sich halb wieder aufgerollt und erzitterten sachte, als der Phönix in der Ecke seine Flügel ausschüttelte, sich einmal um sich selbst drehte und nach einem melodischen Fiepsen wieder zur Ruhe kam. Eine Standuhr in der Ecke tickte sehr leise vor sich hin und zu jeder vollen Stunde schlüpfte ein Hauself in das Büro und öffnete die winzigen Türen, damit der kleine Hippogreif seinen Ruf loswerden konnte – die Türen klemmten bereits seit Jahrzehnten.

Über dem Büro der Schulleiter lag also die angenehme Stille der Sommerferien, die Severus Snape bereits früher immer sehr genossen hatte. Damals noch in seinen Kerkern, musste er sich jetzt mit dem Portrait an der Wand begnügen und würde niemals freiwillig zugeben, dass er manches von dem, was er über Minerva McGonagalls Schulter hinweg zu sehen bekam, durchaus amüsant fand. Die Ravenclaws brachten sich immer noch mit den absurdesten Dingen in Schwierigkeiten, nur weil sie das Ergebnis interessierte. Die Gryffindors taten das gleiche, aber weil es Spaß brachte. Die Slytherins bekamen Schwierigkeiten, weil sie nach wie vor nur ihren eigenen Regeln folgten. Und die Hufflepuffs ... Es waren selten Hufflepuffs hier. Sie waren an solchen Dingen für gewöhnlich nicht beteiligt. Und wenn doch, dann nur weil sie aufgepasst hatten, dass niemand ums Leben kam.

Alles in allem hatte sich also nichts geändert in Hogwarts und Severus genoss diese Beständigkeit. Sein Leben war unbeständig und gefährlich genug für zehn Leben gewesen. Er legte keinen Wert darauf, auch noch post mortem damit weiterzumachen, vielen Dank auch!

Wobei natürlich auch diese Existenz ihren Haken hatte, denn: „Zitronenbonbon, Severus?"

Eine blasse, faltige und mit Altersflecken übersäte Hand ragte in seinen Rahmen hinein und hielt dem ehemaligen Tränkemeister und zeitweiligen Schulleiter von Hogwarts eine Schüssel mit den quirligen Süßigkeiten vor die große Nase ...

... welche er rümpfte, ehe er eine Augenbraue – die linke, um genau zu sein – weit nach oben zog und den Kopf zur Seite drehte. Gleichmütig sah er sich nach dem Mann um, dem diese Hand gehörte. „Nein danke, Albus."

Die Hand verschwand wieder.

Severus schüttelte den Kopf und widmete sich wieder dem Buch, das man ihm freundlicherweise mit ins Portrait gemalt hatte. Nicht, dass es ihn wirklich interessieren würde. Er kannte Die Grundlagen der Zaubertrankkunst zur Genüge und hatte eigentlich niemals geplant, seine Existenz nach dem Tod mit einem solchen Werk zu verbringen. Doch dies war das Schicksal derer, die Wert auf Privatsphäre legten. Sie bekamen unnützes Zeug für die Ewigkeit.

„Bist du dir sicher? Sie schmecken wirklich köstlich! Und die Schale füllt sich immer wieder auf."

Severus grollte leise. „Ganz sicher." Natürlich freute Albus sich über die kleine Schale mit den Zitronenbonbons. Mal ehrlich: Wer würde sich hier nicht über ein paar Süßigkeiten freuen? Seitdem Severus in diesem Portrait saß, bereute er es, dass er seinen Schülern niemals Lakritze angeboten hatte. Er würde einiges geben für Lakritze – auf jeden Fall mal dieses unnütze Buch!

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