Happy Birthday

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Einen Moment standen wir davor und ich fragte mich so langsam, was das sollte.

Plötzlich kamen Coco, Jo, Hanna, meine Cousinen Alexandra und Maria, meine Freunde aus der Schule und meine Mutter hinter den Bäumen hervor und sangen Happy Birthday.
Ich strahle übers ganze Gesicht und als sie endeten und alle begannen zu klatschen, ließ Nick meine Hand los und klatschte ebenfalls.

Ich schlug mir vor Freude die Hände vors Gesicht und umarmte dann jeden einzeln, bis auf meine Mutter. Doch sie schien davon nicht überrascht und ließ sich auf einer Bank nieder, mit einem Brief in der Hand.

Meine Cousinen überreichten mir einen Kuchen, mit genau 15 Kerzen. Ich bließ sie aus wieder klatschten alle. Mein Wunsch? -geheim.

Dann redeten die Freunde aus meiner Schule wie wild auf mich ein.
Jenny erzählte von ihren Ferien in London, Max wie üblich über seine öden und nervtötenden Ferien zu Hause, Ben und Tessa wollte alles über meine Zeit in dem Lager wissen und Maria und Kathy wollten peinlicherweise alles über Nick wissen. Dabei fiel mir auf, dass ich selbst kaum was über ihn wusste.

Alle schienen sich zu freuen, bis auf meine Mutter die mit herabgesenktem Blick auf der Bank saß.

Jo kam zu mir, mit einem Päckchen in der Hand. "Hier, wie versprochen", sagte er und überreichte es mir.
"Oh danke", sagte ich und umarmte Jo freundlich. Ich wusste, dass er mir die Bilder schenkte.
Ich öffnete es. Die zwei Bilder waren in einem schwarzen Rahmen. Das obere Bild war das Gruppenfoto am Strand. Perfekt. Als ich es hochob kam das wundervollste Bild zum Vorschein, was ich je gesehen hatte. Es war das Bild von Nick und mir, was Jo am Fallschirmtag gemacht hatte. Hinter uns auf dem Bild war weite Wiese und davor stand Nick, seine beiden Hände auf meine Hüfte gestützt, wie er mich hochhob. Meine Beine hingen runter und meine Arme waren auf Nicks Schultern. Unsere Köpfe waren einen Kopf breit voneinader entfährt. Das Bild war einfach traumhaft.
"Wundervoll", sagte ich an Jo gewandt.
"Gerne", sagte er und wandte sich dann zu Nick, um mit ihm zu reden.

Dann ging ich zu meiner Mutter. Sofort stand sie auf und wirkte sehr entschlossen.
"Hör zu", begann sie, "Ich will es dir nicht all zu schwer machen. Es tut mir leid was ich dir angetan habe und antun werde. Abet ich hielt es für richtig.. Du bist ein tolles Mädchen."
Sie strich über meine Wange, sie lächelte und ihr liefen Tränen aus den Augen. Dann ließ sie davon ab und hielt mir den Brief hin.
"Es tut mir unendlich leid", sagte sie und wieder rannten ihr Tränen über die Wangen. Ich nahm den Brief entgegen und dann ging sie.

"Aber-", wollte ich hinterher schreien. Doch sie lief schneller, verschwand vom Gelände und ließ mich völlig perplex mit dem Brief zurück.

Lissy Bell - Schreie aus der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt