Kapitel 5

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Elaine:

Mein Hirn fühlte sich benebelt an. Beschissen. Und irgendwas stank.

"Ellie, Ellie, hörst du mich?", schrie eine allzu bekannte Stimme mich komplett hysterisch an.

Genervt atmete ich aus.

"Ja Peter, schrei mich nicht an. Ich war tot und nicht taub"

Ich öffnete die Augen und beißend grelles Licht überflutete mich. Autsch.

Am Rande nahm ich einen Umriss wahr. Ich ging davon aus, dass es Peter war.

Irgendwie war alles kalt. Ich nahm keine Wärme wahr.

Mein ganzer Körper fühlte sich wie taub an, nur ein Gefühl überkam alles andere; Meine Blase drückte. Und zwar ziemlich stark.

"Ich muss pinkeln. Kannst du mir mal helfen aufzustehen?"

Ich hörte eilige Schritte und spürte dann, wie mir jemand einen Arm um die Schulter legte und mich vorsichtig aufrecht hinsetzte.

Langsam erholten sich meine Augen von dem grellen Licht und ich sah Peter an. Ich musste mich bemühen nicht zu weinen, so froh war ich, ihn zu sehen. Und so wie es aussah, hatte er geweint. Seine Augen waren leicht gerötet.

"Hey", sagte ich. Meine Stimme klang nun nicht mehr so schwach wie vorhin.

"Hey", antwortete er mit einem Lächeln.

Ich dachte nach. Sollte ich ihn jetzt küssen? Mein Blick wanderte zu seinen Lippen. Sie waren trocken. Unsere Gesichter waren ziemlich nah beieinander, aber war das angemessen? Ich meine, was tat man, wenn man von den Toten aufersteht und seinen Freund wieder sah? Ehrlich gesagt war mir aber nicht wirklich danach...

Doch glücklicherweise drängte mich Peter nicht, sondern hob mich einfach im Brautstyle hoch.

Ich schnaubte: "Seid wann bist du so klischeehaft? Was habe ich verpasst?"

"Lange Geschichte", meinte er nur und drückte mir einen kleinen Kuss auf den Scheitel.

Ich entspannte mich, bettete meinen Kopf auf seine Brust und atmete seinen Geruch ein. 

"Peter du stinkst"

Ich konnte förmlich spüren, wie er rot wurde.

"Das war nicht böse gemeint. Nur - geh duschen"

"Ich liebe dich", fügte ich noch schnell hinzu.

Ich spürte wie er lächelte und mir wurde direkt warm ums Herz.

"So wir sind da", meine Peter und machte Anstalten, mich vor der Toilettentür abzusetzen.

"Nein",unterbrach ich ihn,"nicht hier, kannst du mich bitte auf mein Zimmer bringen?"

"Aber, es müssen bestimmt noch irgendwelche Checks durchgeführt werden oder s-"

"Bitte Peter. Mir geht es gut. Ich will einfach nur-"

Mehr brauchte ich nicht zu sagen, er setzte sich schon in Bewegung.

Oben angekommen, setzte er mich vor der Tür ab. Ich konnte gerade so stehen, meine Beine zitterten wie verrückt. Peter wollte mir helfen, doch ich meinte nur ich würde das schon schaffen. Und ich schaffte es tatsächlich.

Nach meinem Toilettengang schaffte ich es auch noch irgendwie, mich auf mein Bett fallen zu lassen.

Peter setzte sich zögerlich an mein Bettrand und streichelte meinen Rücken.

"Ich werde jetzt duschen gehen, wenn es okay ist", meinte er.

"Ja, geh schon. Alles Gut", murmelte ich in mein Kissen hinein.

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