Kapitel 15

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"Ich bin gleich da. Wo bist du?", schnaufte Peter am Telefon.

Ich winkte der Kassiererin zum Abschied während ich mit meiner Tüte in der Hand aus dem Laden schlenderte.

"In der Mall. Die Frage ist eher; Wo bist du? Und warum schnaufst du so als kämest du von einem Marathon?"

In der Menge erspähte ich Chloe, das Mädchen dass mich im Sportunterricht versehnlich abgeworfen hatte und wir nickten uns zu.

"Das erkläre ich dir gleich. Welche Mall? Die die wir bei der Anreise gesehen haben? Die mir der rießigen Glaskuppel?"

"Jap genau die", meinte ich mit dem Handy am Ohr, während ich mich an einer Gruppe 10-jähriger vorbeischlängelte.

"Wenn du nach draußen kommst, siehst du auf der rechten Seite vom Eingang relativ weit hinten ein Gebüsch. Ich warte dahinter."

"Peter ich werde ni-".  Plötzlich fühlte ich etwas kaltes mein Bein herunterlaufen. Ein circa  6-jähriges Kind starrte mich von unten herab mit blinkenden Augen an. In der Hand hielt es einen nun ausgeleerten Slush-Becher.

"Lexy! Ich habe dir doch gesagt du sollst aufpassen wo du hinläufst! Du hast gerade die Hose von der jungen Dame hier ruiniert! Geh und entschuldige dich. Aber sofort!"

"Tschuldigung"murmelte das kleine Kind und sah mich schuldig an.

Ich atmete einmal tief ein und meinte dann während ich beruhigend den Kopf des Kindes tätschelte: "Ist schon gut. Das kann jedem mal passieren"

"Sind sie sich sicher? Ich kann ihnen die Hose auch gerne bezahlen, das wäre kein Problem, wirklich"

"Nein nein. Schon gut. Wie gesagt, das kann jedem mal passieren", meinte ich, winkte zum Abschied und steuerte schließlich die Toiletten an.

"Bist du noch da?",fragte Peter mich.

"Mhmh. Ich wurde nur gerade zur Menschlichen Slusheis-Maschiene",  meinte ich und schwang mein Bein neben ein Waschbecken auf den Waschtisch.

"Du warst Slush trinken? Ohne mich?!", rief er entrüstet.

"Das würde ich mich doch nie trauen", antwortete ich lächelnd während ich mir blaue Eisklümpchen von der Hose zupfte und sah,  wie sie im Waschbecken verschwanden. 

Nachdem meine Hose zwar platschnass, aber dafür ein bisschen weniger blau war, ging ich aus der Mall und hielt Ausschau nach dem besagten Gebüsch.

Als ich es finde sprach ich in den Hörer: "Peter du willst mich doch verarschen. Kannst du nicht einfach herkommen?"

"Nein, leider ausgeschlossen. Komm her"

"Peter dieser Busch ist mindestens 2 Meter hoch und davor ist eine 20 Meter lange Wiese. Was glaubst du was die Leute denken werden, wenn ich einfach aus dem nichts über diese Wiese gehe und dann in einem Busch verschwinde?"

"Vertraust du mir?". Verdammtes Arschloch. Jetzt spielte er diese Karte aus. Natürlich wusste er dass ich ihm Blind vertraue.

"Ich werde sowas von definitiv zur Lachnummer der gesamten Schule. Da komm ich nicht mehr raus", protestierte. ich noch ein letzten Mal, bevor ich mich letztendlich doch in Bewegung setzte.

"Erinnerst du dich noch an dein Beinahe-Striptease für, ich zitierte; Schpiderman?"

"Oh gott, erinner mich nicht dran", stöhnte ich, während das anscheinend frisch gegossene Gras unter meinen Füßen knirschte.

"Siehst du, daran hat sich danach auch niemand mehr erinnert, einschließlich dir. Du weißt es auch nur, weil ich dir davon erzählt habe"

"Das liegt daran, weil wir alle stockbesoffen waren", meinte ich, während ich am Busch ankam und mir einen Weg mit meinen Händen frei schob.

Ich hörte sein Lachen, kurz bevor ich ihn sah.

Peter hatte sich mit dem Rücken an die Wand der Mall gelehnt, einen Fuß angewinkelt und den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Das Sonnenlicht schien ihm ins Gesicht und ließ ihn unglaublich hübsch aussehen.

Ich legte auf und ging auf ihn zu.

"Peter du verdammter... warte WAS?"

Ich war so auf Peters Gesicht fixiert gewesen, dass ich seinen Körper völlig außer Acht gelassen hatte. Er ging beschwichtigend auf mich zu. 

Der Grund warum ich kurz vor einem Ausbruch stand war, dass Peter keine normalen Sachen anhatte. Er hatte seinen Anzug an.

"PETER WARUM ZUM TEUFEL-"

"Pssst. Dich hört noch jemand", meinte er während er mir seine behandschuhte Hand auf dem Mund drückte. Ich zog sie weg.

"Peter ist dir auch nur in den Sinn gekommen was passieren könnte, hätte dich jemand gesehen? Das könnte unsere gesamte Identität auffliegen lassen. Hast du auch nur überhaupt nachgedacht?! Peter du, du, du, ahhhhhhh", flüster-schrie ich.

"Tut mir leid ich habe nicht nachgedacht, war dumm von mir", meinte Peter während er mir seine Hände auf die Taille legte und mich näher zog bis ich seinen Geruch einatmen konnte.

Dann legte er seine Lippen auf meine und alles war wieder vergessen.

Das hielt jedoch nur kurz an, denn er löste sich und meinte; "Jetzt lass uns nach Hause gehen"

"Und wie? Willst du etwa im Anzug Bus fahren?"

Er sah mich nur wissend an.

"Du verdammter Idiot", meinte ich nur als ich verstand was er meinte.

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