Kapitel 12

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Als ich die Augen öffnete, spürte ich Peters Atem in meinem Nacken. Schlagartig bekam ich einen Flashback des letzten Nachmittags. Ich hatte meine Jungfräulichkeit verloren. Peter auch. Auch du Scheiße.

Jedoch bereute ich nichts, keine einzige Sekunde. Es war wunderschön und ich würde es jederzeit wieder tun.

Vorsichtig, um Peter nicht zu wecken, befreite ich mich aus seinen Armen und rückte ein Stück zur Seite. Ich traute mich unter die Bettdecke zu spitzeln und stellte fest dass ich komplett nackt war. Natürlich, was hatte ich mir auch anderes gedacht?

Nach einem Blick auf die Uhr stellte ich fest dass wir erst halb sieben hatten. Wir hatten also noch nicht verschlafen und er war noch genügend Zeit bis die Schule anfangen würde.

Mein Blick wanderte zu Peter. Er schlief immer noch. Sein Mund war leicht geöffnet und sein Oberkörper lag zur Hälfte frei. Ich entschloss mich dazu jetzt duschen zu gehen und sah mich suchend im Raum um, um irgendetwas zu finden mit dem ich mich bedecken konnte. Mit einer kleinen Decke (die normalerweise nur als Dekoration auf meinem Bett lag) bedeckte ich meinen entblößten Körper und tappste ins Ankleidezimmer, in einem Parcours-Lauf um die Kleidungsstücke auf dem Boden herum, um mir frische Unterwäsche zu schnappen. Erst als ich am immer noch schlafenden Peter vorbeischlich, bemerkte ich wie lächerlich es war mich zu bedecken. Trotzdem hielt ich die Decke dicht um mich geschlagen, bis die Badezimmertür hinter mir ins Schloss fiel.

Heißes Wasser prasselte von oben auf mich herab als eine Welle der Dankbarkeit mich überschüttete. Ich hatte so ein Glück, dass Peter in mein Leben getreten war. Was hätte ich nur ohne ihn gemacht?

Ich rieb mich trocken und schlüpfte in die Unterwäsche. Meine nassen Haare wickelte ich in ein Handtuch und zog dann auch noch mein Outfit für die Schule an. Als ich die Tür aufstieß, erwartete mich Peter bereits.

Mit feuchten Haaren und komplett angezogen lag er auf meinem gemachten Bett und sah von seinen Handy zu mir herauf. Mein Zimmer war von jedem herumliegenden Kleidungsstück befreit. Als seine braunen Augen direkt in meine sahen, erkannte ich die Besorgnis darin.

"Elaine, Peter wir müssen los!", brüllte Happy von unten.

"Wir kommen", brüllte ich zurück.

Peter hatte mittlerweile sein Handy in die Hosentasche gesteckt und kam auf mich zu. Ich nahm den Handtuchturban ab damit meine Haare an der Luft trocknen konnten.

"Ist alles okay?", fragte mich Peter und ließ seine Hand über meine Wange streichen.

"Ja. Bei dir?", antwortete ich verwirrt

Er nickte nur.

"Ich dachte nur weil du- ach egal vergessen wir das einfach. Wenn alles okay ist dann ist das gut- sehr gut sogar und wir können das hier einfach vergessen- ich meinen NEIN auf keinen Fall vergessen es war schön- also für mich jedenfalls aber ach du scheiße war es auch schön für dich? Ich hab dich gar nicht gefragt ich bin so ein schlechter Freund wahrscheinlich willst du jetzt nie wieder bis auf einen Meter an mich herankommen das war auch der Grund warum du direkt gegangen bist und -oh Gott- wie dachte ich nur dass ich dass mit aufräumen in Ordnung bringen könnte?! War ich gestern zu aufdringlich? Hast du sicher nicht nur mirzuliebe ja gesagt? Wolltest du es wirklich also ich meine von dir aus- so ganz ohne drängen und ahhhh ich drehe hier gleich durch Elaine sag doch was!", sprudelte es plötzlich aus ihm heraus und ich war zu verdutzt als das ich irgendetwas hätte sagen können.

"Peter, beruhig dich. Nein ich habe nicht nur dir zu Liebe ja gesagt und ja, es war auch wunderschön für mich", meinte ich und legte meine Hände an seinen Nacken, während ich näher an ihn rückte.

Ich hielt noch ein paar Sekunden Augenkontakt mit Peter um ihn zu beruhigen, bis ich meinen Kopf an seiner Schulter platzierte und er seine Hände um mich schlang. Ich atmete seinen Geruch ein, während ich mit dem Fingern durch seine immer noch feuchten Haare fuhr.

"Ich liebe dich", entfuhr es mir und er drückte mich als Antwort darauf nur noch fester.

"Jajaja sehr romantisch und so, aber könntet ihr jetzt bitte runter kommen, ich rufe euch kein drittes mal", ertönte plötzlich Happy's ziemlich genervt klingende Stimme hinter mir und ich erschrak. Wir wirbelten herum und Happy's Mund verzog sich zu einem Strich bevor er kehrt machte und den Gang entlang lief.

Wir nahmen unsere Schulsachen und liefen wie Entenkücken hinterher.

Der Schultag war, wie auch der letzte, einfach nur ein Desaster. Nur noch ein Schuljahr Elaine, du musst nur noch ein Schuljahr durchhalten, versuchte ich mich selbst aufzumuntern. Dem Unterricht konnte ich tatsächlich relativ gut folgen und hatte nicht so viele Probleme damit, wie ich anfangs dachte dass ich sie haben würde. Wenigstens eine gute Entwicklung.

In der Mittagspause setzte ich mich meistens neben ein paar Mädchen aus meinem Literaturkurs, die alle aussahen als wären sie direkt aus einem Modemagazin herausgestiegen. Wir redeten nicht sehr viel miteinander, stritten aber auch nicht also war mir das hier lieber als die Alternative, alleine zu sitzen.

"Omg, habt ihr schon gehört dass Brian Collins mit Neela Kourtis zum Homecommingball geht?!", plärrte plötzlich Ana, ein Mädchen mit mehr Extensions als Gehirnzellen, mit ihrer schrillen Stimme los.

Ah, den Ball hatte ich ja völlig vergessen.
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ES TUT MIR LEID MIR IST GRAD EBEN AUFGEFALLEN DASS ICH GESTERN VERGESSEN HAB DAS KAPITEL ZU POSTEN

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