Kapitel 15

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Es ist eigenartig, von jemandem berührt zu werden, den man eigentlich nicht kennt, seine Anwesenheit einem aber gleichzeitig beruhigt und nervös macht. Bis jetzt dachte ich, sowas existiert nur in Büchern.

Während er mir weiterhin federleicht die Haare kämmt, schweife ich ab. Die Vergangenheit scheint mir nur noch schwummrig in Erinnerung zu sein. Meine Kindheit, es ist, als habe ich all die schönen Momente vergessen. Es ist, als könnte ich mich kaum noch daran erinnern. Und meine Schule? Die scheint, als wären die Menschen, meine angeblichen Freunde, als wären diese Meilen weit entfernt. Was sie bloss im Moment machen?

Alec regt sich und ohne etwas zu sagen, habt er meinen Kopf und legt sich hinter mich. Er bettet meinen Kopf auf seinem Oberarm und zieht mich an sich. Der Boden ist kalt. Doch sein Arm um meinen Bauch, unsere verflochtenen Beine, sein Atem in meinem Nacken, lassen mich wärmen.

Ich fahre mit meiner rechten Hand zu seiner, die auf meinem Bauch liegt. Ich umschliesse sie mit meinen Fingern und drücke mich mit meinem Rücken noch näher an ihn ran. Er macht ein brummendes Geräusch und drückt sein Gesicht noch enger an meinen Nacken.

Ich weiss nicht, was mich in dem Moment überkommt. Ich weiss nur, dass mich meine Emotionen überfluten. Diese angenehme Wärme, diese Geborgenheit - es tut mir weh, das zu einzugestehen - aber diese fühlte ich schon lange nicht mehr. Nicht mal bei Mike.

Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, und das Schniefen auch nicht.

"Hey." Seine Stimme klingt verschlafen aber doch da. Anscheinend ist er schon eingenickt. Ich fühle, wie er den Kopf hebt. Seine Finger streichen mir über den Arm, hinauf bis zu den Schultern und wieder zurück. Das macht er mehrere Male.

"Alles okay", sagt er, obwohl er gar nicht weiss, was abgeht. Seine Stimme ist wunderschön. So tief. Und rau.

Darauf antworte ich nichts. Ich traue meiner Stimme nicht.

Als ich mich einigermassen beruhigt habe und mein Atem wieder gleichmässig ertönt, schmiege ich mich wieder an ihn.

Ich bin müde. Viel zu müde. Es ist, als würde ich das alles nur träumen. Ich fühle immer noch seine Hände auf meinem Körper. Sie streicheln mich überall. Sanft, nicht zu fest. Fast so, als ob er Angst hätte, er könnte mir weh tun. Ich geniesse den Moment. Und ich will mehr.

Ohne die Augen zu öffnen, drehe ich mich zu ihm um und umarme ihn. Er legt sich zurück auf den Rücken damit ich meine Arme um sein Bauch legen kann und meinen Kopf auf seine Brust. Obwohl der Boden ziemlich hart, die Luft kalt und der Raum erdrückend ist, fühle ich mich geborgen.

Alec sagt nichts, hält mich immer noch nur fest bei sich. So, als würde er mich nie wieder loslassen.

Er streicht mir über den Kopf, spielt mit meinen Haaren. Berührt mein Rücken, meine Arme. Hält meine Hand. Als meine Augen immer wieder zufallen, höre ich nur noch: "Schlaf gut."

Dann schlafe ich ein.

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OMG, Leute.

Es scheint, als ob ich das Schreiben verlernt hätte. Ich glaube, das ist mit Abstand das schlechteste Kapitel, was ich je geschrieben habe. Deshalb bitte ich euch, KEINEN Kommentar dazulassen ;)

Viel Liebe für euch❤

Unumgehbare Lust (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt