Kapitel 18

4.5K 104 10
                                    

Eine solche Intensität habe ich noch nie erlebt. Die allzu bekannte Schüchternheit und Angst, welche bei fremden Menschen oft eintritt und ich deswegen schon erwartet habe, kommt nicht auf. Ich denke an nichts mehr, ausser an seine warmen Lippen, die meine Küssen. Unaufhörlich. Ich habe angenommen, dass sein Geschmack eigenartig schmecken wird, da wir uns gestern nicht mehr die Zähne putzen konnten. Aber so ist es nicht. Er schmeckt nach ihm, so wunderbar, dass ich alles von ihm erkunden will, dass ich ihm noch viel näher sein will als das hier.

Seine eine Hand hat er neben meinem Kopf abgestützt, um mich zu schützen und nicht zu erdrücken. Diese starke Anwesenheit und Dominanz, dieses Selbstbewusstsein, welches er ausstrahlt, zieht mich an wie eine Verrückte. Seine kühle Gürtelschnalle drückt sich an meine Mitte und es fühlt sich nicht an, als ob diese nur ein bisschen feucht wäre. Ich habe die Befürchtung, dass sie schon nass ist. Meine Fersen drücke ich gegen seinen kräftigen Po und meine Hände zerwühlen seine Haare. Es fühlt sich so fantastisch an, das ich wieder aufstöhnen muss.

Die Decke kratzt nicht mehr, die Kälte hat sich in eine erstaunende Hitze umgewandelt und die staubige Luft scheint im nächsten Moment glasklar zu sein, obwohl ich von dieser nicht wirklich viel abbekomme, da er mich wie ein Ertrinkender küsst. Sein Mund lässt mein Stöhnen dämpfen.

Meine Brüste scheinen zu brennen. Während seine Hand nun beide Seiten ausgiebig ausgekostet hat, lässt er mein Mund frei und ich sehe seinen Kopf verschwinden. Unser Atem geht schnell, beide Brustkörbe heben sich schnell, meiner schneller, als wäre ich soeben einen Halbmarathon gelaufen.

Dieser Genuss. Ich will mehr davon, viel mehr. Meine Augen sind geschlossen, der Mund steht mir offen, denn ich muss wieder nach Luft schnappen, als seine Zunge vorschnellt und einen meiner Nippel ableckt.

"Fuck", stösst er aus. Seine Bartstoppeln kratzen über meine empfindliche Haut und lassen meinen Rücken aufbäumen. Alecs Mund hinterlässt feuchte Spuren zwischen meinen Brüsten. Drängend schiebe ich meinen Oberkörper noch mehr an seinen Mund; fange an, meine Hüfte an seiner zu kreisen. Ich will ihn spüren.

Als könnte er meine Gedanken lesen und als wollte er mich quälen, löst er seinen Mund von meinen Brüsten. Im nächsten Moment schwebt sein Gesicht ob meinem. Ich habe aufgehört, mich an ihm zu reiben, unsere Körper jedoch sind immer noch eng aneinandergepresst und unser schneller Atem vermischt sich.

"Mach weiter", sagt er und schaut mich fordernd an. Er scheint zu merken, dass ich im ersten Moment nicht verstehe, was er meint. Deswegen drückt er seine Hüfte einmal gegen meine Mitte. Während er mir konzentriert in die Augen sieht, fange ich an, meine pulsierende Feuchte an seiner deutlichen Erektion zu reiben. Die Tatsache, so entblösst und beobachtet da zu liegen, wirkt mir zuerst komisch. Seine ganze Aufmerksamkeit liegt auf mir und er scheint mich ganz und klar analysieren zu wollen. Goldbraune Haselnussaugen strahlen mir entgegen und ich kann dem Drang nicht wiederstehen, seine Wange zu berühren.

"Nein!" Kaum haben meine Fingerspitzen seine Bartstoppeln berührt, umfasst er meine Handgelenke und presst sie über meinem Kopf auf die Decke.

Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen, aber kein einziger Ton verlässt ihn. Nur abgehackter Atem und leises Stöhnen ertönt. Rechts und links erkenne ich seine starken Oberarme, die mich festhalten.

Während er mir immer noch tief in die Augen schaut, fängt er ebenfalls an, seinen Steifen an mir zu reiben. Meine Konzentration schwindet, als er nur noch mit einer Hand meine Handgelenke festhällt und mit der andern seinen Gürtel öffnet. Mit einem Ruck schiebt er seine Hose über die Hüfte hinunter und gleich darauf fühle ich seine Hand, die sich an meinem Reisverschluss zu schaffen macht, ohne den Blick von mir zu lösen. Stumm hebe ich meinen Po, damit er auch mir die Jeans von der Hüfte schieben kann.

Die kühle Luft lässt mich erschaudern und als ich ihn durch die Boxershorts noch präziser fühle, kann ich mein lautes Stöhnen nicht zurückhalten. Immer noch von seiner Hand gefesselt, liege ich nur noch im Höschen da. Er dagegen hat immer noch sein T-Shirt an. Das muss auf jedenfall auch noch verschwinden. Doch bevor ich mich darum kümmern kann, stösst er erneut zu. Damit mein Kopf nicht zu hart auf der Decke aufschlägt, umfasst er meinen Nacken mit der freien Hand. Ich stöhne laut auf, als sich der Stoff seines T-Shirts über meine stallharten Nippel streift.

"Sieh mich an", nuschelt er. Es fällt mir schwer, meine lodernden Augen zu öffnen. Sein Gesicht ist so nah, wir teilen uns den Atem. Als seine Stösse schneller werden, sein Griff in meinem Nacken stärker, wird mir bewusst, dass er nicht die Absicht hat, damit aufzuhören. Es fühlt sich so unglaublich gut an und ich bin überrascht - denn Trockensex hatte ich noch nie. Und dass es so erregend sein kann, Augenkontakt zu halten, das wusste ich auch nicht. Es ist so prickelnd und fordernd, dass man davon vergeht.

Alecs Gesicht sieht angespannt aus, als müsse er sich zurückhalten. Das animalische Geräusch, das ihm im nächsten Moment entfährt, lässt mich aufwimmern.

"Gefällt dir das?", neckt er mich. Obwohl er sich atemlos anhört, kann es einem kaum entgehen, welche Ausdauer er hat. Ich will gar nicht daran denken, wie viele Frauen er schon vor mir hatte.

Perplex schaffe ich es nur noch knapp mit meinem Kopf eine Geste, was ein Ja hätte sein sollen, auszudrücken. Denn im nächsten Moment versteift sich mein Körper, ich schnappe nach Luft und explodiere. Solch einen Orgasmus habe ich noch nie in meinem Leben erlebt. Nicht mal mit dem Satisfyer, geschweige denn mit Mike.

Unumgehbare Lust (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt