"Ich werde mit ihm Schluss machen."
"Du wirst-"
"Ich will nicht mehr mit Mike zusammen sein, Mom. Ich habe mich verliebt."
Sie klingt nicht wie erwartet verbittert oder enttäuscht, es sind nur leere Worte, die mich nicht mehr berühren.
"Sei dir bewusst, was du da anstellst, Lucie. Mike wird dir das nicht verzeihen."
Es ist Dankbarkeit, die mich erfasst. Es ist, als würde eine tonnenschwere Last von meinen Schultern fallen und ich kann endlich wieder normal atmen. Im Augenwinkel erkenne ich Alecs stechenden Blick. Ich habe gar nicht gemerkt, dass er die Dusche abgestellt hat.
"Ich denke, es ist besser, wenn du dieses Jahr nicht zu der Gala kommst. Ich werde den Gästen ausrichten, dass du eine schlimme Grippe erwischt hast."
Ich kann mich nicht mehr auf ihre Worte konzentrieren, da ein nackter Oberkörper mein ganzes Blickfeld einnimmt. Wassertropfen lassen seine helle Haut glänzen, als wäre er aus Gold. Ich muss mir Mühe geben, nicht zu hyperventilieren. Ich merke, wie ich anfange zu schwitzen und mein Blut mit turbo durch meine Adern fliesst. Die Sache, dass endlich alles ausgesprochen ist, lässt meine Emotionen Pirouetten drehen, ich sehe Sterne. Und dann ist noch die Sache mit seinem Sixpack, von dem ich meinen Blick nicht abwenden kann.
"Ist er auch anständig?"
"Ja, das ist er", schiesst es keuchend aus mir hinaus, was sie hoffentlich durch die weite Entfernung nicht wahrnehmen kann.
Mit anständig meint sie: Ist er aus gutem Hause? Hat er Manieren? Hat er einen anständigen Job? Verdient er viel Geld?
Doch all dies hat keine Bedeutung mehr, nachdem ich herausgefunden habe, dass Alecs Mutter eine Prostituierte und ein Junkie war. Und auch, dass Tatjana ihr fast gefolgt wäre, hätte Alec sie davon nicht abgehalten und ihr ihr grosses Potenzial nicht klargemacht. Ich habe keine Ahnung, ob er studiert hat, wie viel Geld er auf dem Konto hat oder wie er sich seine - unsere - Zukunft vorstellt.
Aber um auf die Frage meiner Mutter zu antworten, ja, er ist anständig. Er ist ehrlich zu mir, auch wenn er mir noch immer einige Dinge verschweigt, aber er lügt mich nicht an. Er ist kein Heuchler und statt sich sonntags auf dem Golfplatz zu langweilen, liegt er lieber mit mir stundenlang im Bett und hört mir zu, und ab und an, um auch unanständige Dinge zu unternehmen.
Ein tiefer, müder Seufzer dringt durch das Telefon.
"Da wir jetzt wissen, dass es dir gut geht, muss ich Schluss machen. Ich habe noch einiges zu erledigen."
"Okay", antworte ich mit pulsierendem Herzen und kann gar nicht abwarten, endlich das Handy in die Ecke zu schmeissen und mich an Alec.
"Und Lucie?"
"Ja?"
"Mike hat das nicht verdient. Denk nochmals darüber nach."
Mein Damen wischt über den roten Hörer und zwei Lächeln treffen aufeinander. Ein bisschen zu stürmisch stossen meine Zähne an die von Alec, nur um gleich darauf seine heisse Zunge zu schmecken. Sein weisses Handtuch, welches er um die Hüfte geschlagen hat, kann nicht schnell genug auf den Boden geschleudert werden.
Es ist ein Gemisch aus noch immer feuchten Brusthaaren, tief dringender Erregung und endliches Wissen, für immer zusammen zu sein. Seine Lippen schmecken nach minziger Zahnpasta. Ich sauge so oft an seiner Unterlippe, bis sie anschwillt. Ich kann nicht genug von ihm bekommen.
Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen, schon hat Alec mir meine Klamotten vom Leibe gerissen. Während ich breitbeinig auf seinem Schoss sitze und ich versuche, ihm so nahe wie möglich zu sein, dringt seine Zunge unaufhaltsam in meinen Mund.
Unser Atem geht keuchend, unser Stöhnen folgt gleich darauf. Meine Finger spielen mit seinen Haaren, greifen hinein und massieren unbewusst seine Kopfhaut. Meine Haut scheint zu brennen und die Lust staut sich an.
Ich werde rücklings auf die Matratze gedrückt und um keinen Millimeter zu viel von ihm getrennt zu sein, schliesse ich meine Beine um seine Hüfte und ziehe ihn mit mir. Bartstoppeln kitzeln meinen Hals, meine Brüste und schliesslich meinen Bauch.
Als seine Zunge über meine Scham gleitet, fühle ich mich, als wäre ich in Trance. Meine Hände greifen nach etwas haltbarem, bohren sich so fest in das Kissen, dass meine schon etwas längeren Nägel drohen zu brechen. Aus meinem Mund kommt nichts ausser heisses Keuchen, denn zum Stöhnen bin ich nicht mehr in der Lage.
Meine Brüste werden von seinen Händen massiert, was mich zusätzlich in den Wahnsinn treibt. Sobald ich das Gefühl habe, im nächsten Moment über die Klippe zu springen und das tiefblaue Meer zu erkunden, lässt er von mir ab.
"He ...", jammere ich mit Tränen in den Augen und greife nach seinen Schultern, da er Anstalten macht, aufzustehen.
"Ich hole nur kurz ein Kondom", kommt es von ihm.
Mit noch immer halb geöffneten Augen blicke ich zu ihm hoch. Bestimmend umschliesse ich erneut seine nackte Hüfte und versuche ihm so zu verdeutlichen, dass ich ihn auf der Stelle will.
"Ich will dich so", flüstere ich ihm zu.
"Aber-"
"Ich hole die Pille danach", werfe ich ungeduldig ein, damit er mir nicht widersprechen kann. Er scheint nachzudenken und blickt mich einige Sekunden atemlos an. Damit ich seine störenden Gedanken vertreibe, schnappe ich nach seinen roten, geschwollenen Lippen und entlocke ihm ein Stöhnen.
Er füllt mich voll und ganz aus. Dieses Gefühl ist so unbeschreiblich schön, dass ich nie wieder etwas anderes will. Es lässt mich kaum atmen, es lässt stockend keuchen und es lässt mich die ganze Welt vergessen. Und ich will mehr davon, immer mehr.
Der Raum verschluckt unsere Geräusche mitsamt dem klatschenden unseren Hüften. Während meine Finger sich in das Fleisch von Alecs Rücken bohren und er in euphorischem Zustand immer wie härter in mich stösst, spannen sich meine Muskeln an. Auch er scheint sich nicht mehr länger halten zu können. Gleich darauf entfährt ihm ein animalischer Laut und etwas noch wärmeres erfüllt mein Innerstes.
DU LIEST GERADE
Unumgehbare Lust (Abgeschlossen)
Romance~ enthält sexuelle Inhalte (18+) ~ 💗 "Al", wimmere ich. Er drängt sich noch fester an mich, bis ich ihn hart an meiner Mitte spüre und hört nicht auf, mich tief und innig zu küssen. Ich will ihn packen, ihm seine Klamotten vom Leib reissen und ih...