Entdeckung

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>Das kann nicht sein!< die jüngste Weasley schaute zu ihrem älteren Bruder George rauf, welcher gerade neben ihr ebenso erstaunt stand und sie auch mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen anschaute. Die beiden hatten sich an dem Tag zur Mittagspause getroffen und waren in Muggel London unterwegs. Und als sie an einer der Seiten Straßen der Piccadilly vorbeiliefen und durch Zufall das unterschiedlich Paar sahen. Händchen halten, saßen die beiden an einem Tisch und schauten sich verliebt an. George und Ginny konnten es nicht glauben was sie da gerade in Muggel London in einem Restaurant erblicken konnten. Ihr Bruder und die klügste Hexe ihrer Generation, welche sich, als würde sie den Weasley Geschwistern ihre Frage beantworten wollen, wie jede Frage, sich vorlehnte und den anderen Rotschopf küsste. Ginny griff nach der Hand ihres Bruders und verkrampfte sich. Durch den Druck an seinem Arm schreckte dieser aus seiner starre heraus und zog seine Schwester sanft weiter. Sie entfernten sich von dem, zu scheinenden, Liebespaar.

„Ha… Hast du das auch gesehen?“, wollte Ginny von ihrem Bruder wissen, welchen sie nun weiter mit großen Augen anschaute.

„Ich glaube ja, wenn du Hermine und unseren Bruder beim Daten, oder was weiß ich, meinst.“

„Oh bei Merlin! Wie konnten sie nur?“, löste Ginny sich aus ihrer Schockstarre und wurde je mehr sie darüber nach dachte immer wütender. „Sie hätten uns doch was sagen können, oder? Immerhin sind wir Familie und Freunde, sogar beste Freunde! Wenn ich diese Hexe sehe, dann wird sie sich wünsche, Mum hätte ihr ein Heuler geschickt!“

„Hey Gin. Ruhig dich doch etwas.“

„Beruhigen? Die beiden haben uns einfach so angelogen und wer weiß wie lange schon? Wie kannst du dann so ruhig bleiben?“

„Ja, ich weiß, aber sie hatten bestimmt ihre Gründe.“

„Was sollen das bitte für Gründe sein, George? Dein Zwilling und meine beste Freundin haben uns eiskalt belogen! Wie kannst du da noch so ruhig sein?“

„Sie haben uns nicht belogen Gin, sie haben uns nur etwas verschwiegen. Und ich weiß das Fred sowas nie ohne Grund machen würde. Und wir müssen den Grund herausfinden.“, dabei strich der Älter seiner Schwester sanft über die Schulter. Ginny atmete ein paar Mal tief ein und aus, bis sie schließlich sagte, „Du hast recht.“

„Habe ich das nicht immer.“, grinste er sie an und sah wie sie genervt die Augen verdrehte.

„Ich meine wir sollten ein Plan machen wie wir, die beiden dazu bekommen die Wahrheit zusagen. Du kümmerst dich am besten um Fred und ich nehme mir Hermine vor. Nur wie sollen wir das anstellen?“

„Na komm, wir brauchen erstmal ein bisschen Alkohol. Dann fällt uns schon was ein.“ Und schon schob George sie in Richtung einer Bar. Ginny setzte sich auf eine Bank in der Ecke und wartete das George mit zwei Bier wieder kam.

Als der Rotschopf jedoch wieder kam hatte er nicht nur zwei Bier auf einem Tablet, sondern auch gleich für Schnaps mitgebracht. Diese verteilte er gerecht und setzte sich dann seiner kleinen Schwester gegenüber. Ohne zureden nahmen beiden das Shot-Glas, stießen an und tranken es aus. Die klare, brennende Flüssigkeit, welche nach Haselnuss schmeckte, lief ihnen die Kehle herunter und Ginny konnte sich ein Hüsteln nicht verkneifen.

„Also wir müssen es schaffen, dass die beiden sich outen, ohne dass sie wissen, dass wir es wissen.“

„Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Ich bin so enttäuscht von Mine, dass sie mir das einfach verschwiegen hat. Sie wird sicher merken, dass was nicht stimmt und ich weiß nicht, ob ich das dann verheimlichen kann.“

„Mmmh … gut, dass du mich hast. Also, wir gehen mal davon aus das Mine dich sofort durchschaut, dann lässt du einfach alles was dich bedrückt raus, nur du darfst nicht sagen, dass du Fred erkannt hast. Am besten sagst du irgendein anderer Name, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, dass du Fred auch nur ansatzweise gesehen hast.“

„Aber wen denn? Euch erkennt man doch aus Meilen Entfernung. Und dann wird sie sich fragen, warum ich nicht zu ihr bin und sie sofort zur Rede gestellt habe.“

„Am besten du sagt es ist jemand den du gar nicht magst und der auch sonst nichts mit unserer Familie am Hut hat. Und es sollten am besten sollte der blond oder brünett sein.“ Fragend schaute Ginny ihren Bruder an. „Je nachdem wie das Licht fällt und aus sehr weiter Entfernung und ein wenig Fantasie kann man unsere Haare dafürhalte.“, erklärte er trocken.

„Toll und wer passt bitte auf diese ´super´ Beschreibung?“

„Ja, vielleicht doch nicht so schlau. Oder wir lassen Hermine einfach jemanden wählen, du sagst du hättest sie gesehen und wärst sauer, dass sie dir nichts gesagt hat, aber wolltest das Date auch nicht stören und dann fragst du sie aus. Vielleicht offenbart sie sich ja schon und es ist gar nicht mal so schwer.“

„Das glaubst du doch selber nicht. Aber ich kann es ja mal probieren. Und was ist mit Fred?“

„Das mach ich schon.“

„Und wie?“, hakte die Rothaarige nach.

„Liebe Schwester, es ist besser für dich, wenn du das nicht weißt. Ich kann dir nur versichern, dass ich keinen guten Plan habe.“

Skeptisch musterte sein Gegenüber ihn und er fühlte sich sehr an seine Mutter erinnert, welche das immer bei Fred und ihm gemacht hatte. Dann lachte er „Sei dir versichert, dass es funktioniert und wir dann zumindest auch wissen, was für eine Art Beziehung das ist, was die dahaben.“

Jedoch beruhigte Ginny das keineswegs, im Gegenteil sie zog zusätzlich eine Augenbraue hoch und schaute über den Rand ihres Bieres. „Wir dürfen aber auch keinem etwas sagen, das heißt auch Harry und Angelina nicht.“

„Aber ich möchte Harry nicht belügen.“, währte sie sich gleich.

„Wir belügen sie ja nicht, wir lassen nur einfach etwas weg.“, versuchte er sie zu Überzeugen.

Nach dem Ginny einen inneren Kampf ausgetragen hatte nickte sie, zwar immer noch nicht ganz davon überzeugt aber zumindest verstehend. Dann nahmen beide wieder ihr Schnapsglas und stießen an. Unisono sagten sie „Auf unsern Plan“ und kippten diesmal eine rötliche Flüssigkeit herunter, welche nach Kirschen schmeckten und genauso in der Kehle brannte.

Gemeinsam machten sie sich auf dem Weg in Richtung tropfendem Kessel, um dann in die Winkelgasse zugehen. Beiden hatten noch ein paar Aufgaben für den Tag zu erledigen, Ginny musste zur Anprobe ihres Brautkleides damit es an sie angepasst werden konnte. George hingegen musste einfach wieder zurück in den Scherzartikelladen, da die beiden Zwillinge ausgemacht hatten das, soweit es möglich war immer ein Chef im Laden war und Fred sich für heute bei seinem Bruder entschuldigt hatte und ihn bat seine Schicht am Nachmittag zu übernehmen. George hatte ihm, ohne zu zögern zugesagt, er wusste das, wenn Fred ihn darum bat, es etwas Wichtiges sein musste und er es seinem Zwilling erzählen würde, wenn er so weit war. Jetzt wusste George, was so wichtig war und mit einem anzüglichen Grinsen im Gesicht, hoffte er, dass es sich für seinen Bruder in jeder Hinsicht lohnte.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt