Ablenkung

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Es dauerte wirklich nur einige Minuten bis es erneut an der Tür klopfte. Hermine ging zur Tür und öffnete diese. „Hey, ich wollte dich abholen zu deinem Feierabend.", verkündigte die Rothaarige auch sogleich. „Hey Gin. Das musstest du aber wirklich nicht machen. Ich kann schon gut auf mich alleine aufpassen.", begrüßte Hermine ihr Freundin mit einer Umarmung. „Ach, aber auf der Arbeit bewusstlos werden ist ok." Konterte diese. Ohne darauf einzugehen, eilte Hermine an ihren Schreibtisch und holte ihre Tasche und Umhang. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Atrium. Vorher meldete sich Hermine noch bei einem Kollegen ab und waren dann auch schon im Aufzug verschwunden. „Also Mine, was ist passiert, dass ich dich abholen sollte? Harry hat mir nicht viel gesagt, nur, dass ich dich abholen soll, weil du bewusstlos warst.", kam auch gleich die Frage auf die Hermine schon gewartete hatte. „Naja, ich hatte eine leichte Panikattacke. Aber wie sieht es denn mit bei dir aus?", versuchte sie schnell das Thema zu wechseln. Ginny bemerkt es und kommentierte es nur mit, „Leichte Panikattacke mit Bewusstlosigkeit zufolge.", ging dann aber auf Hermines Ablenkung ein.

Als die beiden Hexen im Atrium waren, folgten sie auch sogleich in den tropfenden Kessel und ging die Winkelgasse entlang. Ginny wollte Hermine ablenken und so steuerten sie mit Hermine am Arm gleich Flourish und Blotts an. Hermine verlor sich schnell in den vielen Buchregalen und auch Ginny fand ein paar interessante neu Erscheinungen von Quidditch Büchern und Magazinen.

Einige Läden weiter waren zwei Rotschöpfe mal wieder am Brainstorming um neue Produkte zu entwickeln. Sie hatten schon Ideen für neue Geschmackssorten für die verschiedensten Pastilen und neue Arten von Liebestränken. Zudem waren sie dabei ein ganz neues Produkt zu entwickeln, welches den Kindern die magischen Tierwesen näher bringen sollte. George brachte die Idee von Wunderkerzen ins Rennen, welche sich in die verschiedensten Tierwesen beim Anzünden verwandelt und deren Geräusche nachahmte. Fred hatte die Idee mit den Tierwesen durch Hermines Arbeit, welche immer von den Tieren erzählte, welche neu kennenlernen durfte.

Die Brüder hatten Spaß und verloren sich mit der Zeit in ihren Ideen, sodass sie erst wieder aus ihrem Gespräch geholt wurden, ein Erinnerungszauber aktiv wurde. George hatte noch eine Stunde um dann Angelina von der Arbeiten abzuholen und mit ihr in einen kleinen Ausflug zu machen. Deshalb verabschiedete sich Fred aus dem Büro, um im Laden nach dem Rechten zusehen und ihre Angestellten in den Feierabend zu entlassen. Mit Überraschung stellte er fest, dass zwei ihm sehr bekannte Gesichter sich in dem Laden umschaute. Schnell trat er an die Theke und verabschiedete Carla, um dann zu seiner Schwester und Freundin zugehen. Die beiden standen mit dem Rücken zu ihm, sodass er sich langsam von hinten an sie schleichen konnte. „Hallo ihr zwei hübschen. Was kann ich für euch tun?" Sowohl Ginny als auch Hermine guckten leicht zusammen, was den Zwilling auflachen ließ. „Was sehen denn da meine Augen, ist das etwa meine kleine Schwester und das Golden Girl?", kam es von der Treppe, auf der George gerade herunterstieg. Hermines Blick verfinsterte sich bei dem Kosenamen, wurde aber durch das schiefe Grinsen schnell ebenfalls zu einem Lächeln. Ginny fand zuerst ihre Sprache, „Also wir suchen nichts Besonderes, nur ein bisschen Ablenkung." Die beiden Zwillinge stützten ein wenig, bis einer fragte, „Wieso braucht ihr denn Ablenkung?" Hermine richtete ihren Blick auf den Boden und starrte auf die Schuhe ihrer Gegenüber und fand diese sehr interessant. Fred schaute skeptisch auf die Brünette Hexe, jedoch war es wieder Ginny die antwortete, „Mine ist heute auf der Arbeit umgekippt und nachdem wir eben bei Flourish und Blotts waren dachten wir, wir könnten meine liebsten Zwillingsbrüder besuchen." „Und geht es dir denn jetzt gut?", fragte Fred ohne zu zögern an Hermine gerichtete. Diese schaute dann wieder auf in das sorgenvolle Gesicht ihres Freundes, „Ja, alles wieder gut. War nur eine leichte Panikattacke." Versuchte sie das alles runterzuspielen. „Harry hat mir dann einen Patronus geschickt und ich hab sie dann von der Arbeiten abgeholt. Also Jungs, was habt ihr für uns denn so auf Lager zur Ablenkung?", wollte die Rothaarige wissen. George griff nach einer Tüte am Nachbartisch und gab sie seiner Schwester, während Fred Hermine weiter begutachtete. „Das sind unsere neuen Sprengpastillen. Man wirft sie auf den Boden und es entsteht Rauch in verschiedenen Farben in einer Gestalt, an die man gerade gedacht hat." Ginny nahm die Tüte und begutachtete die bunten Kugeln. „Okay, aber keiner wird verletzte?", fragte sie skeptisch. „Natürlich nicht, wo denkst du hin Schwesterlein. Ich zeig es dir auch gerne." Schnell griff der Zwilling in die Schale voller grüner Pastillen und warf sie auf den Boden. Mit einem 'Puff' entstand ein grünlicher Rauch welcher sich in einen Besen verwandelte. Durch das Knallgeräusch wurden auch Hermine und Fred aus ihrer Starre gelöst und sahen sich das Spektakel eines tanzenden Besens an. Die beiden rückten näher zusammen, dies blieb jedoch nicht den beiden unbeobachtete. Sowohl George als auch Ginny bemerkten es und sahen sich mit vielsagenden Blicken durch den Rauch an.

Die beiden wandten sich ab und sahen sich gespielt interessiert in anderen Regalen um. „Sehr Interessante diese Langziehohren. Kann man die auch testen, Brüderchen?", fragte Ginny grinsend. George schüttelte nur grinsend den Kopf und riss leise eine Packung der begehrten Ohren auf.

Währenddessen schaute Fred zu seinen Geschwistern und beugte sich dann verschwörerisch zu Hermine hinunter. „Was ist wirklich passiert?", fragte er auch sogleich. Hermine begegnete seinem Blick und sagte nur „Eine Panikattacke, wie schon gesagt." Fred stellte sich direkt vor ihr und zog sie dann unauffällig zu einer Nische zwischen zwei Regalen. „Hermine, was ist wirklich passiert und ich will keine Lügen oder Halbwahrheiten." „Fred, bitte nicht hier. Ich erzähle dir später alles. Komm einfach vorbei, wenn der Laden zu hat." „Aber dann will ich wirklich alles wissen.", sprach er eindringlich und entließ sie aus der Nische.

Zusammen ging sie wieder zu George und Ginny, welche versuchten sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. George stopfte den Langziehohr schnell in eine Tasche, normalerweise würde sowohl Hermine als auch Fred das bemerken, doch durch ihre Aufgewühlte Gefühlswelt waren beide so sehr abgelenkt das es ihnen gar nicht auffiel. „Da seid ihr ja endlich. Ich hatte überlegt, ob wir nicht noch bei Florean Fortescues Eissalon vorbeigehen, wollt ihr vielleicht mit?", fragte Ginny in die Gruppe. Ihre Freundin nickte nur mit leicht, aber das reichte ihr. George jedoch schüttelte nur den Kopf, „Sorry Mädels, ich muss gleich los. Angelina und ich wollte vor der Hochzeit noch mal ein paar Ausflüge machen." Und auch Fred entschuldigte sich, „Und ich muss noch bis der Laden schließt, die Stellung halten." Das brach aber nicht die gute Laune ihrer Schwester, welche sich freudig bei ihrer Freundin einjagte, „Tja, dann halt nur wir beide Mine. Wie heißt das bei den Muggel noch gleich, wer nicht will der muss noch?" Das brachte dann doch ein ehrliches Lächeln auf dem Gesicht der schlauen Hexe, „Nein, es heißt, wer nicht will der hat schon." „Ach, egal.", kam nur als Antwort mit einer wegwerfenden Handbewegung, „Na komm, dann las uns mal los. Ich hab richtig Lust auf ein schönes Lavendeleis."

Mit einem schnellen „Tschüss", wurde Hermine auch schon aus dem Laden der Zwillinge gezogen, mit dem Gefühl gar nicht wirklich drin gewesen zu sein.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt