Ich bin da

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Ich bin da

Es war noch dunkel als Fred durch ein Keuchen und Wimmern geweckt wurde. Verschlafen fuhr er sich durch das Gesicht, bevor er merkte, dass es Hermine war, die neben ihm lag und sich hin und er wand. Mit einem Mal war er hellwach, machte mit einem Lumos das Licht an, um dann Hermine aus ihrem Traum zu holen. Auf ihrer Stirn bildeten sich einzelne Schweißtropfen.

-Sie konnte sich nicht bewegen und ein muffiger Geruch stieg in ihre Nase. Dann ein Schlag auf ihrer Wange und gleich darauf einer von der anderen Seite. Ihr Augen hielt sie starr zusammengedrückt, wollte nicht sehen, was als Nächstes kommt. Das grausige Lachen, welches ihr durch Mark und Bein ging, wurde immer lauter und hysterischer. „Du elendes Schlammblut, was habt ihr noch aus Gringotts gestohlen? Rede!", schrie Bellatrix hysterisch aus. Unter wimmern und Schluchzern brachte Hermine nur ein, „Nichts.", hervor und dann hörte sie wieder die Worte aus dem Mund der Irren Hexe. „Crucio!", und Hermines Körper stand in Flammen. Jede Zelle wurde durchstehenden Schmerz erfasst und sie wand und krümmte sich unter der Qual. Hermine hatte das Gefühl sie würde von innen zerfetzt, kurz bevor sie hoffte endlich der Dunkelheit übergeben zu werden endeten die Schmerzen. Immer noch wand die junge Hexe sich auf dem Boden des Salons und wünschte sich, insgeheim, es wäre endlich vorbei. Alles wäre vorbei. Da hörte sie auch schon wieder die schrille Stimme, „Wie konntet ihr in mein Verlies?" Hermine schüttelte nur den Kopf hin und her-

Bis sie ein leises „Hermine!", war, nahm. Mit zitterndem Körper öffnete sie ihre Augen und drehte ihren Kopf „Hermine! Komm wieder zu mir! Du bist in Sicherheit!", hörte sie jetzt etwas näher eine tiefe und irgendwie bekannte Stimme. Und dann spürte sie plötzlich Wärme. Ihr ganzer Körper wurde von einer Wärme umfasst, die sie aufatmen ließ. Nochmal schloss sie ihre Augen und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Als sie dann wieder ihre Augen öffnete, sah sie nur Blau. Glänzendes Blau. Und sie erinnerte sich, dass alles vorbei war. Sie war in Sicherheit, bei IHM, den Mann den sie liebte. „Hermine. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit. Niemand wird dir mehr was tun, das verspreche ich dir.", sagte der Besitzer von dem Blau, welches sie so beruhigte. „F ... Fred.", Hermine hob ihre Hand und streichelte seine Wangen. „Mine, ich bin da. Keine Angst, ich bin bei dir." Mit immer noch zitternden Fingern fuhr sie über seine Lippen und brachte ihn somit zum Schweigen. „Alles gut. Ich ... ich bin in Sicherheit.", flüsterte sie mit brüchiger Stimme, mehr zu sich selbst. Dann liefen ihr die ersten Tränen über die Wange und warme weiche Hände legten sich darauf. „Ich bin für dich da.", sagte der Zauberer ihr Gegenüber. Sie ließ sich einfach in seine Arme fallen und den Tränen freien Lauf. Mit einer Hand streichelte er ihr beruhigend über den Kopf und den Rücke, mit der anderen hielt er sie. Sie wussten beide nicht wie lange sie da saßen bis Hermine ihre Atmung wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Sie hob langsam ihren Kopf von seiner Brust und schauten sich nur an, bis Hermine ihren Hals streckte und ihre Lippen auf seinen platzierte. Beide legten alles in den Kuss. Liebe, Vertrauen und die Sicherheit immer für den anderen da zu sein, egal was auch passieren mag. Als sie sich wieder voneinander lösten, rangen beiden nach frischer Luft und bis auf die geröteten Augen von Hermine, deutete nichts auf den eben erlebten Flashback hin. Fred lehnte seine Stimme an ihre und sagte mit noch immer leiser und ruhiger Stimme, „Ich liebe dich." Hermine atmete tief ein und flüsterte mit einem Lächeln, „Ich liebe dich auch." Der Ältere löste seine Stirn von ihrer und hauchte einen sanften Kuss darauf, „Ich mach uns Tee und du legst dich hin und entspannst dich.", dann zauberte er ihr noch bequem Schlafsachen an und verschwand schnell aus dem Schlafzimmer. Währenddessen krabbelte Hermine unter die Bettdecke und zog diese bis zu Kinn und lehnte sich ans Kopfende und schloss die Augen. Sie hörte wie es in der Küche klapperte und schmunzelte darüber, dass der Weasley trotz seiner Größe immer ihr Geschirr zum Klirren brachte. Sie dachte daran wie verrückt das Leben doch sein konnte, eben waren sie noch im Krieg und hatten um die Rechte aller Zauberer und Muggel gekämpft und jetzt lag sie in ihrem Bett und wurde von ihrem Freund, Fred Weasley, umsorgt.

Nach einigen Minuten kam er dann auch mit zwei Tassen Tee wieder ins Schlafzimmer und stellt sie auf den Nachtisch. Dann zog er seine Boxershot an und kramte aus einer Schublade ein braunes Shirt und kroch zu ihr ins Bett. Er lehnte sich ebenfalls ans Kopfende und zog seine kleine Hexe zu sich in den Arm. Dann griff er nach einer der Tassen und überreichte sie ihr. „Hier, meine Liebe, eine Tasse Liebestrank.", er grinste sie an und als sie die Tasse aus seiner Hand nahm und in sein Gesicht sah, musste sie auflachen. „Danke."

Dann nahm er ebenfalls seine Tasse und gemeinsam tranken sie in einvernehmlichem Schweigen ihren Tee. Als die Tassen leer waren, stellten sie diese wieder auf den Nachttisch und Hermine kuschelte sich enger an ihn. Er hielt sie. Er hielt sie einfach nur fest, sagt nichts und tat auch nichts weiter, hielt sie nur fest. Und nach einiger Zeit fing sie an kleine Kreise auf seiner Brust zu zeichnen. Gleichmäßig streichelte sie weiter und begann dann von ihrem Flashback zu erzählen. Sie erzählte ihm von der grässlichen Lache, den Fragen und den Schmerzen. Wie in Trance und ohne eine Träne zu vergießen. Sie erzählte es ihm nicht zum ersten Mal und wie jedes Mal wurde seine Wut größer auf diese grässliche Irre. Wenn er nicht wüsste, dass seine Mutter dieses Monster getötet hat, wäre er gleich losgezogen und hätte es selbst gemacht. Doch mit dem Wissen konnte er ruhig neben ihr liegen und ihr beistehen. Als sie mit ihrer Erzählung geendete hatte, hörte sie auch auf Kreise auf seiner Brust zu verteilen. Das nahm er als Zeichen sie noch näher an sich zuziehen und begann dann sanft ihr über den Rücken zu streichen. Sie wechselten wieder keine Worte und irgendwann vernahm der Zauberer den gleichmäßigen Atem seiner Hexe. Behutsam ließ er sich zusammen mit ihr weiter ins Bett sinken, gab ihr noch ein Kuss auf die Stirn und schloss dann ebenfalls wieder seine Augen und driftete in den Schlaf.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt