Er muss es wissen

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Es roch nach Desinfektionsmittel und das Piepen hallte durch den Gang, durch den Raum, in dem er gerade stand und die Hand seiner im Krankenbett liegenden Freundin nahm. Beruhigend strich er sanft mit dem Daumen über die weiche Haut, fühlte ihre Wärme und den leichten Puls durch ihre Finger schlagen.

Zusammen schwiegen sie einige Minuten, sahen sich nicht in die Augen, nur auf die verschränkenden Hände. Es war ein lautes ein und aus Atmen, welches Hermine dazu brachte aufzuschauen. Das Glänzen in seinen Augen berührte sie und dann sah sie die Sorge und Liebe gleichermaßen.

„Ich – Wie geht's dir?", fing ihr Fred an. „Es geht schon besser, aber ich bin froh, dass du da bist." Ein leichtes Lächeln umspielte seine Gesichtszüge, wurde dann aber wieder ernst, „Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Was ist denn passiert? Du bist nie in deiner Wohnung angekommen, oder?"

Sie schüttelte den Kopf und wollte gerade den Mund öffnen als es an der Tür klopfte, als dann auch gleich eine Krankenpflegerin in ihr Zimmer trat. Die ältere Frau, mit grauen Strähnen in ihren sonst schwarzen Haaren, blickte erst zu der älteren Dame gegenüber von Hermine und dann zu dem jungen Paar. „Die Besuchszeit ist leider vorbei. Ich muss sie bitten, zugehen." Fred drehte sich um und wollte schon etwas sagen, als Hermine ihm zuvor kam, „Aber er ist doch gerade erst gekommen. Können sie vielleicht eine Ausnahme machen?" Die ältere Dame seufzte, „Es tut mir leid, wenn sie alleine in einem Zimmer wären, wäre das voll ok. Aber Mrs. Adams ist schön, älter und braucht ihre Ruhe. Sie können morgen um 9 Uhr wieder kommen und wenn alles gut läuft auch gleich ihr Freundin mitnehmen."

Fred nickte, drehte sich nochmal zu Hermine und gab ihr einen Kuss auf den Mund, dann mit seinem Mund zu ihrem Ohr und flüsterte, „Ich komme später nochmal." Dann drehte er sich um, verabschiede sich von der Krankenpflegerin und Mrs. Adams und ging aus dem Zimmer. Hermine sah ihm noch lang gehender, noch als die Tür zu ihrem Zimmer wieder zu war. Wann würde er wohl wieder kommen und wie wollte er hier hineinkommen, ohne dass jemand etwas merkte? Mrs. Adams war schon fast wieder am Schlafen, das Abendbrot wurde auch schon verteil. Also konnte, musste er nur gucken, dass er auf dem Weg, welchen auch immer er wählte, ihn niemand sah.

Fred machte sich, nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, sofort auf den Weg in die nächste verlassene kleine Straße. Das Ploppen hallte durch die Gasse und einige Sekunden später stand Fred auf der Treppenstufe zum Grimmauldplatz Nummer 12. Er wartete einige Sekunden und rang innerlich mit sich, bevor er sich überwand und es ist leicht und dann etwas stärker an der hölzernen Tür klopfte. Er wartete noch ein paar Sekunden bis er nochmal klopfte, diesmal direkt mit voller Kraft, und deshalb, denn nur einige Sekunden später öffnete der Retter der Zauberwelt in die Tür und sah ihn überrascht an. „Oh Hallo Fred, ich wusste gar nicht, dass du vorbeikommen wolltest, Ginny hat nichts erzählt." Mit den Worten trat der Schwarzhaarige zur Seite und ließ in das Haus hinein. Der größere kratzte sich verlegen am Nacken als er antwortete, „Hey Harry, das hier ist ein spontaner Besuch. Ich habe einen Spaziergang gemacht, um plötzlich ständig vor eurer Türe, ich schaue mal vorbei." „Oh, das ist eine schöne Überraschung. Komm, Ginny sitzt im Wohnzimmer."

Gemeinsam gingen sie in das Wohnzimmer, in dem der Kamin mit seinem rot-orangen Flammen das Zimmer wärmte. Es war zwar draußen noch warm, aber in dem alten, mit dicken Wänden versehenen Haus wurde es zur Abendstunde immer etwas kühler. Ginny saß auf dem Sofa, in der Hand ein Glas Wein, als die beiden Zauberer eintraten. „Oh Hallo Fred, was für eine Überraschung.", sagte die Hexe gleich, als sie ihren älteren Bruder sah. „Ja, Hi Gin. Ich war in der Nähe und dachte, ich schaue mal vorbei." Dann setzte sich Fred neben seiner Schwester aufs Sofa, welche sich gerade richtig hingesetzt hatte, um mehr Platz. Die beiden sahen einander verschwörerisch in die Augen, während Harry in die Küche ging und ihrem Gast ebenfalls ein Glas Zutrinken holte. Die Küche war direkt nebenan, daher trauten sich beide nicht offen zu reden. Erst als Harry mit dem Glas Wein wiederkam, begann ein Gespräch. Schnell erzielte Harry, was mit Hermine passiert war, dass es ihr soweit gut ging, aber die Süßigkeiten, welche sie aus seinem Laden den Mittag mitgenommen hatte, gestohlen wurden und dadurch das Geheimhaltungsstatut in Gefahr.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt