Post

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Am nächsten Tag wachten sie gemeinsam auf und machten sich dann für die Arbeit fertig. Fred flohte in seine Wohnung zurück, um dann nach unten in das Geschäft zugehen. Geschlafen hatte er nicht so gut und war recht froh sich jetzt etwas ablenken zu können, anstatt sich mit seinen Gedanken zu beschäftigen. Nachdem er durch den Laden gegangen, um zu kontrollieren, welche Regale noch aufgefüllt werden, kam dann auch schon George rein. „Einen wunderschönen guten Morgen mein allerliebster Bruder.", mit einem freudigem strahlendem in Gesicht. Mit skeptischem Blick begrüßte Fred ebenfalls seinen Zwilling, „Guten Morgen. Was für ein Baby Hippogreif ist dir denn über den Weggelaufen?" „Ach, ein Baby Hippogreif war es jetzt nicht, aber eine morgendliche Begegnung mit einer nackten Angi unter der Dusche war auch ganz schön.", dabei zwinkerte und stupste er seinem Bruder in die Seite und fing dann an zu lachen. Fred seufzte und schmunzelte nur. „Na dann lass uns mal weiter machen." Dann stockten beide den Laden neu auf und das tägliche Chaos begann.

Bei Hermine sah es da etwas anders aus. Zwar war sie morgens auch durch die Büros gegangen, hatte mit ihren Mitarbeitern geredet und an ihrem Schreibtisch dann Unterlagen durchgeschaut. Doch statt an normalem Tagesablauf war es heute etwas anders. Am Vormittag gab es eine Diskussion zwischen zwei Kollegen, bei der sie schlichtete, um dann am Nachmittag mit verschiedenen Formularen und Anträgen ihre Zeit zu verschwenden, anstatt neue effizientere Arbeitsmethoden zu entwickeln. Doch das Schlimmste an diesem Tag kam erst mit der offiziellen Nachmittagspost. Es war normal, dass sie ein paar Briefe bekam. Meist war einer von Ron oder Harry dabei, welche sich zu Beginn ihrer Ministeriumszeit damit einen Spaß erlaubten, was jedoch mittlerweile zu einer Art Ritual geworden ist. Doch diesmal war da auch ein weißer Briefumschlag dabei, was an sich schon ungewöhnlich war, da es sonst nur beiges Pergamentpapier gab, auf dem zudem kein Absender verzeichnet war. Als Hermine den Umschlag in der Hand nahm, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Natürlich wurde die Post auf Flüche oder ähnliches geprüfte, aber trotzdem hatte die Hexe ein sehr schlechtes Gefühl bei dem Brief. Sie drehte den Umschlag nochmal um und suchte nach irgendeinem Hinweis, abgesehen von ihrem Namen. Ohne Erfolg. Daher nahm sie ihren Zauberstab in die Hand und ließ selber noch einen Analysezauber auf den Brief wirken. Ebenfalls nichts. So entschied sie sich nach einigem hin und her, den Brief doch noch zu öffnen. Langsam und bedacht zog sie den Brief aus dem Umschlag und wurde so gleich blass. Sie ließ das Stück Papier fallen und ihre Augen huschten darüber. „Nein.", war das Einzige, was sie noch sagt, bevor die Kehle ihr die Luft abschnürte und ihr schwarz wurde.

Es dauerte nicht lange bis ein Angestellter die bewusstlose Hexe in ihrem Stuhl fand und sogleich das St. Mungos verständigt. Die Heiler eilten auch so gleich in die Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe, um sich ihrer Patientin zu widmen. Es dauerte nur ein paar Minuten bis die Heiler eingetroffen waren und einen Diagnose-Zauber gesprochen war. Panikattacke mit anschließender Bewusstlosigkeit. Die Heiler ließen sie auf ein Sofa schweben, welches sie verwandelt hatten, und verabreichten ihr dann einen Beruhigungstrank. Es dauerte nicht lange bis der Trank seine Wirkung entfaltete und Hermine ihre Augen wieder öffnete. Im ersten Moment schaute die Hexe sich verwirrt im Raum um und verstand dann recht schnell, was passiert sein musste. Sie schielte zu ihrem Schreibtisch und sah, dass der Brief noch auf ihrem Schreibtisch lag. Schnell wand sie den Blick wieder zu den Heilern und erklärte, dass ihre Panikattacke aus einem Flashback vom Krieg stammen würde, auch wenn dies gelogen war. Niemand durfte wissen, weshalb ihr wirklich schwarz vor Augen wurde. Die Heiler übergaben ihr noch eine Salbe mit beruhigenden Kräutern und verschwanden dann auch gleich wieder. Ein Arbeitskollege trat in ihr Büro und fragte wie es ihr ging. Hermine lächelte nur müde und sagte, „Ach Jack, es ist alles gut. Nur zu wenig getrunken." Damit gab Jack Willkinson zufrieden und nickte zum Abschied. Nun war sie wieder alleine in ihrem Büro und setzte sich an ihrem Schreibtisch.

Mit der Beruhigungssalbe in der einen Hand nahm sie den weißen Brief in die andere. Ihr Finger zitterten leicht, als sie nochmal versuchte ihn zu lesen. Zu ihrem Glück klopfte es jedoch genau in dem Moment an ihrer Tür und erleichtert stopfte sie den Brief schnell in ihre Handtasche bevor sie den Besucher hereinbat. Zu ihrer Überraschung waren es Harry und Ron, welche mit besorgtem Gesichtsausdruck zu ihrer Freundin sahen. Natürlich hatten die beiden schon von der Bewusstlosigkeit erfahren und waren so gleich zu ihr gekommen. „Hey Mine, dürfen wir hereinkommen?", fragten sie sogleich und die Brünette nickte nur. Als die Tür hinter den Beiden geschlossen war, seufzte Hermine auf. „Ich gehe davon aus, dass ihr vom Heilereinsatz erfahren habt und jetzt einen Kontrollbesuch macht." Harry kratze sich verlegen am Hinterkopf während Ron auf seine kneten Hände schaute und sachte nickte. „Ja, wir wollten nur wissen wie es dir geht und ob alles gut ist.", sagte Harry sachte und setzte sich auf dem Stuhl ihr gegenüber. Ron folgte seinem Beispiel und schaffte es wieder seinen Blick zu erheben. „Mine, wir machen uns doch nur Sorgen. Nicht, dass du dich noch überarbeitest." „Jungs, das ist ja nett von euch gemeint, aber mir geht es gut so weit. Ich ... ich hab nur zu wenig getrunken.", versuchte sie den beiden auf zu zaubern. Beide sahen die junge Hexe jedoch ungläubig an. „Du kannst vielleicht deinen Kollegen sowas verklickern, aber nicht uns." „Also jetzt sag was war los das die Heiler kommen musste?" Hermine seufzte innerlich. Natürlich durchschauten die beiden diese einfache Lüge, jedoch konnte sie ihnen auch nicht die ganze Wahrheit sagen und so versuchte sie schnell eine Lösung zu finden. „Ich hatte eine Panikattacke und bin dann ohnmächtig geworden. Es ... es waren Erinnerungen an damals." Nun schwiegen alle und die Stimmung war betrübt. Es war Ron, der zuerst aufstand und um den Schreibtisch ging und Hermine in eine Umarmung zog, die so viel Liebe und Freundschaft, Beistand und Unterstützung aus zudrücken, wie es keine Worte konnten. Schnell war auch der schwarzhaarige Zauberer bei seinen Freunden und machte das goldene Trio komplett. Ihr inneres wurde durch die Wärme durchströmt und sie war so dankbar für alles, was diese beiden Menschen für sie waren und geschafft hatten. Nach einer Ewigkeit lösten sie sich voneinander. Bevor sich Harry und Ron von ihr verabschiedeten, baten beide sie darum für heute Schluss zu machen. „Ich hab Ginny auch schon einen Patronus geschickt. Ich denke in spätestens 10 Minuten ist sie hier, also kannst du schonmal deine Sachen zusammen packen." Dann verschwanden sie ohne auf den bösen Blick von Hermine züchten.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt