Ginnys Besuch

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Ein paar Tage später

Hermine und Fred hatten sich nur noch Briefe geschrieben, in denen Fred sie auf dem Laufenden hielt, was den Junggesellenabschied anging und versorgte sie mit reichlich Süß Zeug, damit sie die Tage im Büro auch gut überstand.

Ginny hatte sich etwas beruhigt und so apparierte sie am Samstagnachmittag zu der Wohnung ihrer besten Freundin. Die Rothaarige klopfte an der Tür und nach einer Minute öffnete, eine mit zerzausten Haaren, Hermine die Tür. „Hey, was machst du denn hier?", fragte sie auch so gleich. „Hey, ich dachte ich komme mal vorbei und besuche nur mal meine beste Freundin, aber wenn du keine Zeit hast ist auch ok." Dann setzte Ginny ihren treuesten Hundeblick auf. Hermine wurde es so gleich warm ums Herz und trat zur Seite. „Danke.", sagte die Jüngere während sie durch die Tür trat. „Was ist los mit dir? Viel los?" „Ach ja, die Arbeit ist im Moment sehr anstrengend. Wir haben eine neue Umstellung im Büro und das bedeutet erst mal viel Papierkram." „Ok, wenn es dir heute nicht passt, kann ich auch die Tage wieder kommen." „Nein, schon gut. Ich glaube, eine Pause würde mir nicht schaden. Willst du vielleicht ein Tee?" „Ja gerne." Hermine ging in die Küche während Ginny sich auf das Sofa setzte. Sie schaute sich skeptisch im Raum um, bis Hermine mit einer Kanne Tee und zwei Tassen, die vor ihr herschwebten in den Raum trat. „Und wie läuft es mit den Hochzeitvorbereitung?", fragte Hermine als sie die Tassen auf den Tisch stellte und Tee eingoss. „Muss. Ich glaube, würde ich nicht die Arbeit mit Angelina teilen, wäre der reinste Horror und ich würde mich gar nicht richtig auf die Hochzeit freuen können. Aber so können wir das Planerische aufteilen und jeder schildert dem anderen ungefähr seine Vorstellung und wir gucken, dass wir diese in Einklang bekommen, ohne dass es an beiden Hochzeiten gleich aussieht. Und das, was ich auch toll daran finde, dass ich auch an meinem Hochzeitstag noch überrascht werde." Hermine lächelte ihre beste Freundin an, „Oh, das ist wirklich eine Superidee. Vielleicht mach ich das auch, wenn ich mal heiraten sollte." „Aha, gibt es da etwa jemanden der dafür infrage kommt?", versuchte Ginny das Thema anzuschneiden und lehnte sich im Sofa zurück. Sie versuchte erst Mal nicht nach der Idee von George zu gehen, denn immerhin handelte es sich bei der Befragten um Hermine Granger, der schlausten Hexe ihrer Generation und auch wenn Hermine nicht wirklich gut Lügen konnte, so konnte sie doch lügen erkennen. Hermine hingegen entgegnete ihr nur mit einem Kopfschütteln, während Ginny sich unwohl hin und her bewegte. Irgendwo darauf saß sie und so wühlte sie in der Ritzte des Sofas umher. Hermine nahm gerade einen Schluck Tee, als Ginny etwas zufassen bekam und es mit einem starken zog zutage beförderte. Ginny Augen weiteten sich und ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht, als sie erkannte, was sie da in den Händen hielt. Eine rot Boxershot. Hermine drehte sich zu ihrer Freundin um und musste, den Schluck Tee den sie gerade getrunken hatte, direkt wieder ausspucken. Der Tee verteilte sich in dem Gesicht und den Schoss ihres Gegenübers. Ginny lachte auf, nicht sauer, dass sie mit Tee bespuckt wurde.

„Und woher ist dann die Boxershot?", fragte Ginny und hielt diese in der Luft. Mit einem Schwenk ihres Zauberstabes ließ sie ihren ausgespuckten Tee verschwinden. „Ach ähm, ist von so einem Typen ... war nur ein One-Night-Stand.", antworte die Brünette schnell. „So ein Typ als. Und du wagst es dir, mir nicht davon zu erzählen? Echauffierte die jünger sich. „Ich dachte, weil du ja im Moment so viel zu tun hast, mit der Hochzeitplanung und so, da würde dich sowas nicht interessiert." „Hermine Granger! Gerade, weil noch viel los ist, hätte ich den Tratsch so nötig gehabt und für dich habe ich immer Zeit. Du bist doch meinte beste Freundin, also dann los, erzähl." „Was willst du denn wissen?" „Alles! Ehm, also wie heißt er denn und wie sieht er aus? Kenn ich ihn? Woher kennst du ihn?" „Ja, also er heißt F... Felix und ist ein Muggel, also gehe ich davon aus, dass du ihn nicht kennst.", versuchte die Brünette ihre Freundin zu belügen. In den letzten Monaten hatte sie es geschafft sich hinter verschleierten Aussagen oder Themen wechseln zu verstecken, und manchmal im Fuchsbau konnte Fred noch irgendwie ein springen und das andere Ablenken. Doch jetzt musst sie Ginny, Ginevra Weasley, ihre beste Freundin eiskalt in die Augen lügen und das war so unendlich schwer. „Wir ... wir haben uns beim Feiern in Muggel London kennengelernt und nach ein paar Bier sind wir dann hier gelandet." Ginny schaute ihre Freundin skeptisch an und konnte in den Rehaugen die Lügen erkenne, doch das war nur wieder ein Zeichen dafür, dass das F nicht für Felix stand. Auch, wenn es Ginny beunruhigte, so wollte sie doch mehr wissen und vor allem wie weit Hermine gehen würde, um sie zu belügen. „Und weiter? Wie sieht er aus? Und das wichtigste wie war er? Werdet ihr euch wieder sehen?", drohte sie nun weiter, sodass Hermine leise aufseufzte. Sie dachte, dass es zumindest was das äußerliche Anging keinen Grund gab Ginny zu belügen und in der Zeit konnte sie ihre Geschichte weiter ausbauen. „Also er ist groß und hat rote Haare. Seine Augen sind Ozean blau und haben im Licht gestrahlt.", langsam verlor Hermine sich in der Erzählung und wurde immer verträumte während sie an ihren Fred dachte und ihn seiner Schwester beschrieb. „Und im ganzen Gesicht hat er Sommersprossen verteilt und seine Hände, sie sind so groß und doch sehr filigran. Und bei seinem Lächeln habe ich das Gefühl, die Erde würde stillstehen und nur wir würden existieren." „Ok." „Achso", Hermine räuspere sich, um wieder ein klarer Gedanke zu fassen, „Ja, also der Sex war nicht schlecht, aber wir sehen uns nicht wieder." „Nicht schlecht? Und nicht wieder sehen? Du schwärmst von seinen Augen, dem Lächeln und dann war der 'Sex nicht schlecht'?" Selbst da Ginny wusste, dass es sich bei dem Besitzer der Boxershot um ihren Bruder handelte, hatte sie nach dem ganzen geschwärme von Hermine mehr als ein 'nicht schlecht' erwartet. Sie wollte ja noch nicht mal alles ausführlich wissen, immerhin handelt es sich dabei um ihren großen Bruder und seine Penislänge brauchte sie nun wirklich nicht wissen, aber so ein paar Details wären nicht schlecht. Hermine rutschte auf dem Sofa hin und her und ihr Kopf arbeite auf Hochtouren. „Ja, also der Sex war gut. Wirklich gut. Er war einerseits so Dominat und dann wieder so sanft und fürsorglich." Ginny grinste breit und glücklich darüber, was ihre Freundin ihr erzählt hatte. Der Rotschopf ließ sich wieder aufs Sofa zurückfallen, „Na dann, bin ich froh das meine beste Freundin nicht untervögelt ist und wirklich nur viel Stress auf der Arbeit hatte." „Hey!", schnorrte die Ältere.

Die beiden lachten und quatschten noch Stunden weiter. Ab einem Zeitpunkt wurde der Tee durch Elfenwein ersetzt und nach ein paar Flaschen wurde nur noch gekichert. Die Augen der Hexen wurden immer schwerer und beiden schliefen gemeinsam auf dem Sofa ein. Unbewusst schmiegten sich die beiden aneinander und Hermines Kopf verkroch sich in den roten Haaren. Die Sonne schien durch ein Fenster auf die beiden Köpfe. Durch die das grelle Licht, welches durch Hermines Augenlider schien, öffnete sie diese langsam und sah in die roten Haare vor sich. Schlaftrunken kuschelte sich die Hexe an den Schopf vor ihr und vergrub das Gesicht in den Haaren. Ein blumiger Duft kroch in ihre Nase, was die Hexe zum stutze brachte, der nicht zu Fred gehörte. Es brauchte noch ein paar Sekunden bis sie den Abend verarbeitet hatte und sich dann ruckartig zurückzog. Durch das Geruckel auf dem Sofa wurde nun auch Ginny wach und drehte sich langsam auf dem Sofa rum. „Guten Morgen.", säuselten beide. Hermine richtete sich auf und setze sich aufrecht hin. „Kaffee oder Tee?", fragte sie als sie sich aufstand und in Richtung Küche ging. „Katertrank und dann Kaffee.", brummte der Rotschopf. Nach einigen Minuten hatte Hermine, aus ihrem Tränke-Vorrat zwei Katertränke geholt und zwei Tassen Kaffee gebrüht. Sie ließ die Flüssigkeiten auf dem Couchtisch schweben und schweigen, tranken beide erst den bitteren Katertrank und nippten dann vorsichtig an ihren Tassen. Seufzend und mit, um die Tasse, verschränkten Fingern ließen sich beide zurück an die Lehne sinken. In einvernehmlichem Schweigen tranken die beiden ihren Kaffee aus und Ginny schaute dann das erste Mal auf die Wanduhr. „Scheiße, ich muss los!", schrie sie auf und sprang wie von einem Niffler bestohlen auf, um schnell Schuhe und Mantel überzustreifen. „Sorry Mine, hab ganz vergessen das Harry und ich ein Termin bei Gringotts haben. Und du weißt ja, wie allergisch die Kobolde reagieren, wenn man zu spät kommt." Immer noch etwas verschlafen und geschockt von dem Plötzlichen auf Sturm ihrer Freundin, konnte Hermine nur Nicken. Langsam stand Hermine auf und ging schonmal zur Haustür, während Ginny versuchte im Gehen ihre Schuhe anzuziehen. Sie öffnete schon die Haustür und konnte den Flur herunter schon einen mit schnellen Schritten näherkommenden Harry erkennen. Ein wenig außer Atem stand er wenige Sekunden später auch schon neben Hermine. „Hey Mine, tut mir leid für die Störung, aber Ginny und ich haben noch ein Termin bei Gringotts." Hermine winkte ab, „Ja, habe ich auch schon gehört. Hoffentlich kommt ihr noch pünktlich." „Wenn meine Verlobte jetzt kommen würde, dann schaffen wir es noch so gerade." In dem Moment kam sie gerade um die Ecke und verabschiedete sich von Hermine mit einer schnellen Umarmung. „Danke Mine, für den schönen Abend. Lass uns das bald wiederholen." Hermine erwiderte die Umarmung und fügte dann hinzu, „Gerne, aber dann sollten wir alle Termine am nächsten Tag absagen. Harry lachte und verabschiedete sich dann ebenso von seiner besten Freundin mit einer Umarmung und einem Wangenkuss.

Kleines Geheimnis - FremioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt