[15- Was dir auf der Seele liegt...]

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Ob nun Glück oder Pech, Madara findet Tobirama ebenfalls bei Hashirama an, eine knappe Erklärung genügt und alle führt der Weg in Konohas Krankenhaus.

Hashirama beruflich, Madara um nach seinem Bruder zu sehen und Tobirama, damit er Izuna, sobald dieser wieder bei klarem Verstand ist, nachträglich eine Standpauke halten kann.
Denn in dem Zustand wäre es sinnlos, das weiß er sogar als nicht Medic-nin.

Bei Izuna kann Hashirama etwas unternehmen, so dass er versichert, dass dieser in einigen Stunden wieder bei Bewusstsein sein wird, doch bei Evangelia bleibt sogar der Hokage ratlos.

,,Was genau meinst du mit, du kannst nichts machen?", zischt Tobirama seinen Bruder an.
,,Dass sie alles oder nichts haben kann. Der einzige, der es wissen könnte, wird Izuna sein.", stellt Madara mies gelaunt fest.

,,Wie kommst du zu der Annahme?", fragt Hashirama interessiert nach und Madars gibt an die beiden weiter, was er von Evangelia am Tag zuvor erfahren hatte, dass sie und Izuna sich wohl früher schon gekannt haben müssen und er sie auch, doch dass davon ausgegangen werden kann, dass sie alle ihre Erinnerungen an diese Zeit verloren haben.

Die nächsten paar Stunden verbringen die Drei damit vor dem Krankenhaus auf und ab zu laufen, an den Krankenbetten zu stehen und das nur um letztendlich doch wieder an die frische Luft zu gehen, da sie die stickige Atmosphäre nicht ertragen können.

Izuna öffnet schließlich als Erster seine Augen und sieht trostlos die weiße Zimmerdecke an, ehe ihm schlagartig wieder bewusst wird, was geschehen ist, auch wenn das letzte, woran er sich wirklich erinnert, war, dass er durch Konoha gelaufen ist und dann... dann nichts mehr, wie ein Blackout.

Da ihm tausende Fragen durch den Kopf schwirren, versucht er aufzuspringen, doch muss feststellen, dass es an seinen Fesseln scheitert.

Mies gelaunt beißt er sich auf die Unterlippe. Nicht, dass er es prinzipiell nicht könnte sich aus eigener Kraft zu befreien, er kann es eben nur gerade nicht, dazu fehlt ihm die Kraft.

Und diese Müdigkeit, die ihn überkommt, zügelt auch sein Temperament, weshalb er bemerkt, dass es sowieso nichts bringen würde, wenn er nun loskommen würde. Er weiß doch gar nicht, wo sie ist, ganz davon abgesehen, dass er ihr wohl sowieso nicht mehr in die Augen blicken könnte. Allerdings auch nur, falls er es rechtzeitig geschafft hatte, sonst... darüber darf er gar nicht erst nachdenken, redet er sich ein, schließlich gehen Götter nicht so schnell drauf.

,,Geht es dir jetzt besser?", fragt Tobirama und Izuna schaut mit glasigen Augen zu ihm hoch. Ihn hatte er gar nicht bemerkt.
,,Wie lange sitzt du schon da?"
,,Die ganze Zeit."
,,Verstehe."

,,Ich bin auch da.", ertönt Levis Stimme aus der Ecke des Raumes, wird aber gekonnt ignoriert, weshalb er deprimiert den Raum verlässt.

,,Ich hätte nicht gedacht, sowas mal zu dir sagen zu müssen, aber...", startet der Weißhaarige, woraufhin Izuna mit aller Kraft versucht seine Verwirrung auszudrücken. ,,Aber?"
,,Rede mit irgendjemandem, dein Bruder, mein Bruder und Levi. Sie sind alle bereit dir zuzuhören und dir zu helfen, wenn du sie nur lässt."

,,Ich habe es nicht geschafft sie zu töten. Schon wieder.", ein trauriges Lächeln bildet sich auf Izunas Lippen ab.

,,Also bisher hast du nie auf mich den Eindruck gemacht nicht töten zu können... nur bin ich dir eben zuvor gekommen."
,,Nicht hilfreich.", kommentiert Izuna kalt.
,,Ich weiß.", gibt der Senju zufrieden zurück.

,,Und trotzdem...", flüstert Izuna vor sich hin, ,,wer den Tod begehrt, wird vom Tod begehrt."

,,Ich gehe meinen Bruder holen.", entscheidet Tobirama und steht fest entschlossen auf. Denn das, was der Uchiha da redet, scheint für ihn nicht auf einen gesunden Zustand hinzuweisen.

Izunas Versuch ihn aufzuhalten scheitert kläglich und somit muss er sich kurz darauf nicht nur die Sorge eines ehemaligen Feindes anhören, sondern auch den tödlichen Blicken seines Bruders ausweichen.

,,Was liegt dir auf der Seele?", fragt Hashirama einfühlsam. ,,Meine Seele...", wiederholt Izuna kaum hörbar, ehe er bemerkt, wie deprimiert er hier gerade redet und sich vornimmt sich wieder zusammen zu reißen.

,,Lasst mich einfach in Ruhe mit dem Geschwafel und bindet mich stattdessen endlich los.", motzt der Uchiha in seiner Ehre gekränkt, was nur ein einstimmiges Seufzen seiner beiden Gesprächspartner zur Folge hat.

Nachdem sie sich halbwegs überzeugt haben, dass Izuna nichts unüberlegtes anstellen wird, wie den Tod zu begehren, befreien sie ihn von ihren fesselnden Vorsichtsmaßnahmen.

,,Wieso war das überhaupt nötig?", fragt er schließlich kopfschüttelnd. ,,Weil du dich im Schlaf dagegen gewährt hast dich heilen zu lassen.", erklärt Madara monoton und Izuna nickt stumm.
,,Jedenfalls...", startet Hashirama, hört dann aber auf, da er tatsächlich gar nicht überlegt hat, wo er anfangen soll.

,,Er will fragen, was du uns verheimlichst. Und was passiert ist, woran ich mich offensichtlich nicht mehr erinnern kann.", bringt Madara die Sache auf den Punkt.

Während Izuna sich fragt, ob er eigentlich jemals einen Abschiedsbrief oder ein Erbe hinterlassen hat, sei es nur irgendeine Kleinigkeit, die ihn nicht in Vergessenheit geraten lässt, verkrampft sich seine Hand immer weiter um der Bettdecke.
,,Es geht nicht...", versucht Izuna doch fühlt sich sogleich selbst wieder schlecht.
Er will, er sollte sogar langsam mal mit der Wahrheit rausrücken, aber dadurch wird es auch nicht besser.

,,Izuna.", versucht Madara es noch einmal strenger, so dass genannter beschließt sich auf das Minimum an Informationen zu beschränken.
,,Der Naka Schrein wurde ihretwegen gebaut. Evangelia oder Naka, wie du sie genannt hast, ist die Schutzgöttin des Uchiha Clans."

Einen Moment ist es still, bis Madara und Hashirama gleichzeitig irritiert eine Braue in die Höhe ziehen und dem jüngeren Uchiha ist klar, dass er weiter ausholen muss, damit die Geschichte einen Sinn ergibt.
Das, was vor einem Jahr passiert ist, lässt er weg.

,,Es gab gewisse Umstände, dass wir alle unsere Erinnerungen an Eva verloren haben, die kann ich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht genauer erläutern.", beendet er seine uninformative und viel zu knappe Rede.

,,Heißt wir alle, du auch? Und wieso erinnerst du dich wieder?"
,,Göttlichen Kräfte gehen über alle Naturereignisse hinaus.
Als ich wiederbelebt wurde, sind auch meine Erinnerungen wieder zurückgekehrt, vermutlich wird die Kraft des Gottes des Totenreiches die anderer Götter einfach übertroffen haben, dadurch kam alles wieder hoch."

,,Was ist denn eigentlich vorhin mit euch passiert?", fragt Hashirama vorsichtig und Izunas Augen weiten sich ein Stück.
,,Gehts es... Eva gut?", fragt Izuna zögerlich.
,,Sie hat kaum äußere Wunden, ist aber noch nicht aufgewacht."

Er nickt.
,,Engelwurz.", erwidert er auf Hashiramas Frage. ,,Ich habe versucht sie zu töten."

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt