[43 - Kein Märchen]

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"Jetzt oder nie. In weniger als zwanzig Sekunden kommt Eva wieder.", erklärt Nemesis mit strengem Blick.
"Wo ist sie denn hin?", fragt Tobirama misstrauisch.
"Wo? Mir doch egal, irgendwo im All vermutlich. Hast du jetzt einen Plan?"
"Ich glaube schon.", entgegnet Izuna unsicher.
"Meinetwegen krepier, Uchiha. Aber ich lasse nicht zu, dass Eva sich für dich umbringt. Noch fünf Sekunden, wehe du machst einen Rückzieher."

Als Eva mit einem lauten Knall vor ihnen landet, besteht für Izuna auf einmal keinen Zweifel mehr, was er zu tun hat. Es ist der Anblick, der ihn so entscheiden lässt. Egal, was danach passiert, er kann Evangelia nicht einfach in diesem Zustand lassen. Er möchte sie einfach nicht so sehen.

Izuna holt tief Luft, bevor er festen Schrittes auf Evangelia zu geht. Sie sieht ihn aus rotglühenden Augen an und jeder Schritt auf sie zu, ist schwerer für Izuna. Evangelias Aura lastet schwer auf seinen Schultern.

Ihre Sense glänzt ebenso rot wie ihre Augen, doch rührt diese sich kein Stück. Evangelia dagegen folgt mit ihren Augen Izunas Schritte beobachtend.
Die Stimmung ist beinahe unerträglich und alles im Uchiha schreit danach wieder zurück zu gehen.

Izuna lässt im Gehen sein Katana zu Boden fallen, was Nemesis und Tobirama stutzig macht. Keiner ahnt in diesem Moment, was er vorhat.

Direkt vor Evangelia bleibt er stehen und die Beiden sehen sich tief in die Augen.
Zwar scheinen Evas Augen auf den ersten Blick wutentbrannt, doch so länger Izuna ihr in die Augen sieht, desto unwohler fühlt er sich. Diese Wut ist nur ein Vorwand. Ein Schleier, um die dahinterstehende Verzweiflung zu verdecken. 
Dieses Gefühl erinnert Izuna an all die Male, die er von Tobirama und Nemesis aufgespießt wurde. Es ist wie ein Stich durch sein Herz, nur mit der Wirkung, dass er nicht stirbt, sondern eine tiefe Trauer verspürt.

Wie automatisch legt Izuna seine Hand an Evangelias Hinterkopf und streicht ihr durch die Haare. Er schließt die Augen und zieht die Todesgöttin zu sich. Ihrer beider Lippen treffen aufeinander.

Nur erwidert Evangelia diesen Kuss nicht, weshalb es Izuna um so schwerer fällt die Augen wieder zu öffnen. Als er sich endlich von ihr trennt, Luft holt und die Todesgöttin ansieht, atmet er erleichtert aus.

"Ich kenne jetzt die Wahrheit über uns beide.", meint Evangelia mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Das Rot in ihren Augen ist verschwunden. Stattdessen wirkt sie nun wieder so liebenswürdig wie zuvor.

"Und?", fragt Izuna leise nach. Die Zweifel in ihm bestehen immer noch.
Er kann nicht einschätzen, was das nun für ihn bedeutet.
Es gibt für Izuna eigentlich keine schönere Vorstellung als mit Evangelia zusammen zu sein, doch weiß er ebenso, dass dies nicht geht. Wenn er es zulässt, wird Evangelia dafür bestraft. Das war doch der Grund, wieso er seit seiner Wiedergeburt versucht hat sie von sich fern zu halten. Und doch ist alles wieder so passiert wie früher. Es ist vollkommen außer Kontrolle geraten.

"Sag es mir nicht.", bittet Izuna und wendet den Blick ab.

Trotz seines tiefen Wunsches sie erneut zu küssen, um heraus zu finden, ob sie diesmal reagieren würde, kann er es nicht und zieht seine Hand langsam zurück. Er kann nicht zulassen sie auf Grund eines solchen Fehlers zu verlieren. Solange es Evangelia gut geht, sollte er doch glücklich sein und trotzdem ist es schwer ihr Leben über seine Bedürfnisse zu stellen. Wie gerne würde er anders entscheiden.
Wenn sie doch nur keine Todesgöttin wäre, dann würde nichts gegen diese Verbindung sprechen.

"Ich liebe dich, Izuna Uchiha. Und wenn mein Leben der Preis für diese einmalige Chance ist, dann will ich solange mit dir zusammen sein bis das der Tod uns scheidet. So sagt man sowas bei den Menschen doch, oder?"

Ihr Lächeln zieht Izuna in seinen Bann und lässt sein Herz höher schlagen.
Zwar weiß er immer noch, dass es falsch ist, doch wird dies von seinen starken Gefühlen vollkommen verdrängt. Stattdessen lässt er sich von Eva in einen langen Kuss ziehen, den die Beiden ausführlich genießen.

Zumindest solange bis von Nemesis Räuspern unterbrochen werden.

"Ist euch eigentlich bewusst, was ihr gerade angestellt habt?", fragt sie mit finsterem Blick und die gute Stimmung vergeht im Nu.

"Ja. Ich meinte jedes Wort so wie ich es gesagt habe.", erklärt Evangelia selbstsicher und blickt sich um. "Du hast es doch ebenfalls gehört, nicht wahr, Michael?", ruft sie durch die Gegend und auch die Anderen folgen ihrem Blick, wo gerade jemand aus dem Wald tritt.

"Ah, ihr seid es. Ihr wisst nicht zufällig, wo meine Leute abgeblieben sind? Ich glaube Ruffy hat sich schon wieder verlaufen.", erklärt Zoro ihnen.

"Geh immer gerade aus, dann kommst du zu einer Straße. Von da aus nimmst du den zweiten Stern von links und dann gehst du den Strand entlang bis du auf ein 200 Jahre altes Bootswrack triffst. Das 200 Jahre alt, ja? Wenn du schon bei dem 150 Jahre alten Wrack abbiegst, landest du in einem endlosen Irrgarten. Jedenfalls von da aus biegst du dann drei Mal rechts ab, gehst zwei Mal links, machst einen großen Bogen um die Blumenwiese, die dich erwartet, da das nämlich fleischfressende Pflanzen sind und wenn du dann die Wüste durchquert hast, begegnest du einem Strauß. Der gibt dir eine Quest auf, die du in dem Dungeon, den er bewacht, bezwingen musst und wenn du diese erfüllt hast, was nur alle zig Milliarden Jahre jemandem gelingt, hast du einen Wunsch frei. So findest du am aller schnellsten zu deinen Leuten zurück. Da kann man sich eigentlich gar nicht hin verlaufen.", erklärt Nemesis und zeigt in die Richtung aus der der Schwertkämpfer gerade gekommen ist. Er bedankt sich und zieht ab.

Stattdessen tritt nun wer Anders aus dem Schatten der Bäume.

Nemesis Augen weiten sich bei seinem Anblick. "Du bist es also!"

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt