[26 - neue Frisur - Past]

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Die Tage laufen ohne weitere Dramen am Uchiha-Clan vorbei.
Wenn man das rotgefärbte Wasser, die schwarzen Krähen auf dem Dach von Madaras Anwesen wie auch eine grünes, grunzendes Schaf und den amoklaufenden Hirsch - der am Ende leider auf dem Grill gelandet ist - ignoriert.
Vielleicht sind auch einige Uchiha oder deren Häuser plötzlich vom Boden abgehoben und haben danach traumatisiert von einem Poltergeist erzählt, doch im Großen und Ganzen hatte Nemesis ihren Spaß. Und bis dahin ist Madara auch egal gewesen, dass er jeden Tag wen losschicken muss, um die Essensvorräte aufzufüllen, da Götter anscheinend einen unstillbaren Appetit haben. Aber jetzt nicht mehr.

Er hatte schon beim Aufstehen ein komisches Gefühl, denn etwas fühlte sich einfach nicht wie immer an.
Und als die Hausmädchen anfingen zu kichern, als sie an ihm vorbei sind, war klar, dass etwas nicht stimmt. Aber was? Hat er etwas im Gesicht?

Er überlegt angestrengt, wo sich der nächste Spiegel befindet und muss feststellen, dass er keinen besitzt.
Und jetzt könnte man meinen, dass man irgendwen fragt, ob er einem bitte einen Spiegel leihen könnte... aber nicht Madara.

So ist der erste Schritt des Tages herauszufinden, wo sich sein Bruder herumtreibt.
Er weiß, dass der einen Spiegel besitzt. Aber er, das Clan-Oberhaupt der Uchiha, kann doch nicht seinen jüngeren Bruder wegen einem Spiegel fragen.

Und dementsprechend tut er das einzig richtige. Er beschattet Izuna, der allerdings mal wieder vor dem Frühstück aus dem Haus ist. Man denkt zwar immer, dass ein Clan-Oberhaupt bestimmt viel zu tun hat, doch ist dem nicht so. Man sucht sich eine pflichtbewusste rechte Hand und schon ist da Jemand auf den man Alles abwälzen kann.

Also kann Madara sich um Wichtigeres kümmern. Und nein, damit ist nicht seine geheime Brieffreundschaft mit Hashirama gemeint bei der beide allerdings nicht wissen, wer der Andere ist. Hashirama hat zufällig mal nen Brief an irgendeine random Person geschrieben, Madara hat die Flaschenpost den Fluss runtertreibend gefunden und bis heute haben sie ihre Identitäten gegenseitig nicht herausgefunden.

Doch ist dies eine Geschichte, um die es gerade absolut nicht geht.

Madara beginnt seinen jüngeren Bruder zu beschatten und es gibt absolut keinen Moment, indem er Izuna aus den Augen lässt. Wie er mit Evangelia frühstückt, mit ihr trainiert, mit ihr spazieren geht, mit ihr picknickt, mit Eva im Flussbett badet... und das war der Punkt, an dem Nemesis nur ein paar Meter neben Madara aus einem Gebüsch springt und seinen Bruder beinahe abmurkst. Diesen aufkommenden Kampf zwischen Nemesis und Evangelia nutzt er um zu verschwinden, zurück zum Uchiha-Anwesen zu gelangen und in Izunas Zimmer die Schubladen zu durchforsten. Ohne Erfolg. Daraufhin nimmt er sogar alle Bilder ab, reißt die Teppiche beiseite und untersucht jeden kleinsten Winkel. Er sucht sogar alles zweimal ab!

Bis ein Räuspern hinter ihm ertönt und Madara sich wissend zum Türrahmen umdreht.
"Immer so böse zu schauen, macht Falten.", erklärt Nemesis nebensächlich, schaut aber selbst nicht unbedingt glücklicher drein, sondern versucht Izuna mit ihren Blicken zu ermorden. 

Madara ignoriert sie inzwischen einfach, doch ihre nächste Bemerkung lässt trotzdem alle die Stirn runzeln. "Zumindest siehst du dabei trotzdem wirklich attraktiv aus."

"Hast du gerade meinem Bruder ein Kompliment gemacht?", fragt Izuna irritiert und erhält sogleich wieder einen Todesblick. Ein Glück für ihn, dass Evangelia und nicht Nemesis hier die Todesgöttin ist.

"Ich tue immer das, was man am wenigsten erwartet.", erklärt sie und die Anderen nicken nur zögernd.

"Wie dem auch sei.", räuspert sich Madara. "Ich habe noch zu tun."
Als er gerade weggehen will, hält Izuna ihn auf.

"Etwas zu tun wie beispielsweise in meinen Sachen zu wühlen?"
"Es war eine Angelegenheit von höchster Wichtigkeit.", versucht Madara sich rauszureden und versucht dabei so ernst wie möglich zu bleiben.

"Er hat einen Spiegel gesucht, weil er sich nicht getraut hat zu fragen.", erklärt Evangelia ungerührt.

"Das Oberhaupt des berüchtigten Uchiha-Clans ist wohl doch nicht so taff wie alle immer denken. Wenn die Senju oder Uzumaki erfahren wie viele Lücken es hier gibt, könnte ich einen wunderschönen Krieg in Gang setzen.", schwärmt Nemesis dagegen und erhält einen Schlag von ihrer Kollegin, welcher sie kurzer Hand durch alle auf sie zukommenden Wände schleudert.

"Jetzt könnt ihr weiterreden.", meint Eva und die Uchiha blicken etwas verstört Nemesis hinterher. Jemanden durch die Wand zu schleudern wäre zwar nicht ihr Problem, doch wirkte Evangelias Schlag recht zurückhaltend und Beiden wird wieder bewusst mit wem sie es eigentlich zu tun haben. 

"Du hättest fragen sollen. Mein Spiegel ist schon vor einiger Zeit aufgrund einer gewissen Göttin zerbrochen.", erklärt Izuna und nickt in die Richtung, in die Nemesis gerade geflogen ist.

"Zerbrochene Spiegel sind ein schlechtes Omen, sie wollte ihn verängstigen, daher bekam er Risse als er reingeblickt hat.", fügt Evangelia dazu und Madara will sich genervt durch die Haare fahren. Doch kann er dies auf Grund von einigen wirren Verknotungen nicht und seine Gegenüber scheinen sich sichtlich schwer damit zu tun sich zusammen zu reißen. 

"Sind geflochtene Zöpfe auch ein schlechtes Omen? Das macht mir nämlich ehrlich gesagt mehr Angst als einen schwarzen Kater oder ein umgedrehtes Hufeisen zu sehen.", meint Izuna und blickt erwartungsvoll zu Nemesis, die sichtlich genervt wiederkehrt. Ohne die geringste Ramme versteht sich, weil Götter halt.

"Sag es doch Madara gleich ins Gesicht, dann ist es dein Ende und wir wissen, dass es ein schlechtes Omen war.", erwidert die Chaosgöttin mit einem verstohlenen Grinsen. Allerdings lacht keiner.

Stattdessen ist Madara Uchiha bereits rot vor Zorn angelaufen und fasst weiter an seinen Haaren herum.

"Ich frage nur einmal. Was genau ist da auf meinem Kopf?"

"Es ist nicht so schlimm wie du denkst.", versucht Izuna ihn zu beschwichtigen, während Nemesis recht erfreut meint "Es gleicht einem Vogelnest, das ist eindeutig eine Verbesserung."

Er sieht Evangelia an, die stumm zwischen denen steht.
"Hm?", fragt sie und legt den Kopf schief, woraufhin Madara nur auf seine Haare deutet.

Eva seufzt. "Nemesis dachte eine neue Frisur würde dir stehen, hat dir letzte Nacht die Haare geflochten und alle dazu verdonnert nichts darüber zu sagen. Sie hat auch alle anderen Spiegel im ganzen Clan entfernt. Dann hast du fälschlicherweise gedacht Izuna hätte einen Spiegel, bist uns den ganzen Tag gefolgt und um dich endlich zum Handeln zu bringen, haben wir für eine Situation gesorgt in der du denkst du hättest genügend Zeit. Und jetzt stehen wir hier."

"Das war alles geplant?", fragt Madara gruselig ruhig.
"Nemesis wars.", meint Evangelia knapp und wenn Nemesis nicht gestorben ist, dann wird sie wohl noch heute von Madara gejagt...

Also so wäre dies, wenn die Zukunft nicht andere Dinge für sie alle bereit hält. Und zudem würde bei so einem Kampf wahrscheinlich erst die Welt untergehen, bevor Nemesis und Madara aufhören, denn sie neigen zu sehr problematischen Persönlichkeiten.

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt