Vergessene Liebe - Izuna

[16- Göttliches Beben]

,,Tickst du nicht mehr richtig?", rückt Madara mit dem raus, was er denkt.
,,Hashirama, wie groß sind die Ausmaße an Schäden, die sein Hirn genommen hat?"
,,Gleich null.", antwortet der Hokage und Izuna beginnt sich unwohl in seiner Haut zu fühlen. Er hätte eventuell einfach direkt die Klappe halten sollen.

,,Und wie siehts mit Fieber aus?"
,,Nein."
,,Wahnvorstellungen?"
,,Madara."
,,Hat er sich selbst unter ein Gejutsu gelegt?"
,,Hatte ich das noch nicht erwähnt?", fragt Hashirama irritiert zurück und auf einmal herrscht eine merkwürdige Stille.

,,Ich habe bitte was?", fragt Izuna perplex. ,,Dich gegenjutsut."
,,Mich gegen...? Geht sowas überhaupt?"
,,In extremen Situation greift man manchmal auf extreme Mittel."
,,Das war nicht die Frage.", motzen beide Uchiha zeitgleich, was Hashirama kurzzeitig in seinen Depressionen versinken lässt.

,,Wenn du dich selbst nicht mehr erinnerst, ist es natürlich problematisch... Dann scheint sich dein Verstand wohl dagegen gewährt zu haben, als ich es von dir gelöst habe, anders kann ich mir das nicht erklären. Aber alles Andere sollte trotzdem normal sein.", erklärt Hashirama nachdenklich.

,,Was für eine tolle Geschichte...", seufzt Izuna deprimiert, der kein Wort von der Erklärung verstanden hat und denkt beinahe, dass ihn jetzt nichts mehr überraschen kann.

,,Wieder zum Thema, wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass es stimmt, auch wenn es sehr fragwürdig klingt...", startet Madara. ,,Wieso hast du versucht die Schutzgöttin unseres Clans umzubringen?!"

Izuna knirscht unsicher mit den Zähnen.  ,,Es war ursprünglich auch dein Plan, aber jetzt darf sie nicht weiter hierbleiben, auch wenn es inzwischen wohlmöglich zu spät sein könnte..."
,,Zuspät wofür?"

,,Wenn sie ihre Erinnerungen wiedererlangt, wird sie etwas viel Schlimmeres als den Tod erleben. Aber sie ist stur und wenn sie nicht gehen will, dachte ich, dass es leichter wäre, wenn ich... ich habe es aber nicht geschafft. Ich konnte es eben nicht. Schon wieder." 

,,Nur deshalb wolltest du sie töten? Hashirama, sicher, dass da alles in Ordnung ist?"

,,Hört auf damit, ihr habt doch gar keine Ahnung!
Ich weiß doch, wie idiotisch das klingt. Wenn ich es doch bloß erklären könnte... aber es geht nicht. Wir wiederholen alle Fehler noch einmal. Das muss auf jeden Fall verhindert werden, auch wenn dafür einer von uns sterben muss, weil ich Eva nunmal mehr liebe als den Tod fürchte!"

,,So ist das also, ihr wart mal ein Paar.", geht Hashirama ein Licht auf und die beiden Uchihas sehen leicht entsetzt zu dem Hokage.
,,Nicht richtig?"
,,Izuna?", fragt Madara irritiert nach, als er endlich seine Sprache wiederfindet.

,,Wenn ihr es so ausdrücken wollt.", murrt er schließlich und kuschelt sich tiefer in die Decke.

,,Ich störe ja nur ungern Izunas Privatangelegenheiten... aber Evangelia scheint gesund zu sein. Es wird dauern, aber sie wird sich langsam regenerieren. Wäre sie länger diesem Kraut ausgesetzt gewesen... hätte nicht mehr viel gefehlt. So wird es zumindest eingeschätzt.", gesellt sich Tobirama wieder mal dazu, weil wir ihn alle so sehr vermisst haben und der hat natürlich auch kein bisschen gelauscht.

Auf einmal fängt die Erde an zu beben und die vier Männer stehe wackelig auf den Beinen.
,,Was zum Teufel ist das?", schreit Madara gegen den Lärm an und Izuna, dem als erster ein Licht aufgeht, stürmt schnellstmöglich aus dem Raum, sich stets gegen die runterdrückende Schwerkraft dieser bekannten Aura wehrend, um das Schlimmste zu verhindern.

,,Izuna!", ruft sein Bruder ihm noch nach, aber er öffnet jede Türe, an der er vorbeiläuft, bis er sie nach minutenlanger Suche endlich findet.

,,Eva!", ruft er immer wieder. Er hat schon gespürt, dass die Aura schlimmer wird, so näher er ihr kommt und seine Kraft schwindet immer mehr.
Doch er setzt weiterhin einen Fuß  vor den anderen und krallt sich am Krankenbett fest.
Sofort fällt ihm ihre Hand ins Auge, an der ihre Haut geätzt ist. Als sie mit ihren Fingern seine Klinge berührt hat...

Er nimmt seinen Mut zusammen und will an ihren Schultern schütteln, um sie wach zu kriegen, doch er kann sich nicht mehr auf den Beinen halten.
So sehr er sich dagegen wehrt, am Ende kniet er auf dem Boden.

,,Eva, komm zu dir! Bitte. Los, du hörst mich doch! Ich bin es, Izuna. Du bist in Sicherheit!"

Einen Moment fragt er sich, ob es überhaupt eine Möglichkeit der Rettung gibt, doch da hört er seinen Namen geflüstert.
,,Izuna Uchiha."
,,Genau der."

Das Beben ebbt ab und sofort springt Izuna wieder wackelig auf die Beine.

Evangelia betrachtet ihre Hand aus halb geöffneten Augen.
,,Achso, es war also nur ein Traum. Dann ist ja alles gut."
Sie lächelt und schließt die Augen wieder.
Izuna steht nur ratlos daneben, sich nicht sicher, ob er glücklich sein soll, dass sie ihn gehört hat oder sich lieber seinem schlechten Gewissen nachgeben soll, da er das ganze verursacht hat.

Es fühlt sich einfach so unwahr an. Es gibt keine Lösung. Wenn er stirbt, belebt sie ihn wieder. Aber sie zu töten bringt er nicht übers Herz.

Es muss doch etwas geben, irgendjemanden, der die Sache beendet. Selbst wenn es ein Asteroid sein sollte. Wenn hier und jetzt wer sie beide umbringt.
Wenn irgendetwas anders als beim letzten Mal laufen würde, dass die Situation grundlegend verändert.

Es wäre alles umsonst gewesen, wenn sie sich wieder so nahe kommen.
Wieso gibt es keinen Weg sie von ihrer Götterlast zu befreien? Irgendetwas.