[32 - Fragen - Past]

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"Darf ich dich etwas fragen?"

"Hast du doch schon.", erwidert Evangelia und Izuna verdreht die Augen.
"Also darf ich?"
"Ich bring dich schon nicht um, nur weil du mich etwas fragst.", meint Evangelia genau so nebensächlich.

"Das hoffe ich doch.", murmelt Izuna, winkt aber ab als Eva fragt, ob er etwas gesagt hat.

"Mich beschäftigen da ein paar Dinge. Also ich weiß jetzt, dass du tatsächlich eine Göttin bist und mit Engelwurz zu töten bist und auch, dass du verdammt stark bist. Aber du meintest, dass du Interesse an mir hast. Wieso? Warum vertraust du mir so sehr, dass du wusstest, dass ich dich nicht sterben lasse? Für eine Göttin klingt Zeit mit ein paar unbedeutenden Menschen zu verbringen nicht wirklich göttlich."

"Und sowas beschäftigt dich?", Evangelia lächelt und beobachtet ein paar Eichenhörnchen, die gemeinsam in den Ästen tollen. "Ich mag die Menschen. Naja, einige. Welche wie dich, die im Angesichts des Todes keine Angst zeigen. Ich möchte herausfinden, was dich dazu bringen würde den Tod zu fürchten. Jeder hat eine Schwachstelle, meine ist das Engelwurz. Ich habe sie dir gezeigt, um dir näher zu kommen. Du hast keine Angst vor deinem Tod, aber vor dem von anderen Leuten. Nicht irgendwelche, du kämpft im Krieg, da wirst du schon einige Feinde umgebracht haben. Nein, du hast Angst vor dem Tod von Leuten, die dir nahe stehen, da du schon so viele Brüder verloren hast. Wäre es also Madara, der sterben müsste, würdest du meiner Theorie nach dein Leben für ihn opfern."

"Nein, das würde ich nicht tun."
"Nicht?", fragt Evangelia verwirrt.
"Weder würde er sich für mich, noch ich mich für ihn opfern. Er würde mir niemals vergeben, wenn ich sterbe und ihn alleine zurücklasse. Lieber bleibe ich alleine zurück."

"Das klingt interessant. Fast einen Versuch wert es auszuprobieren.", meint Eva grinsend und Izunas Blick wird sofort ernst.
"Entspann dich. Ich sagte fast, wenn ich weiß, wie du reagierst, macht es ja keinen Spaß mehr. Außerdem ist dein Bruder der perfekte Köder für Nemesis, so sind wir zumindest für den Moment ungestört." 

"Aber wieso willst du wissen, wann die Leute sich fürchten?", hackt Izuna weiter nach. "Ich denke, weil das mein Job ist. Ich wurde als Göttin geboren und nach dem ein oder anderen Versuch, habe ich festgestellt, dass die anderen Positionen nichts für mich sind. Jeder hat seine Bestimmung und anscheinend ist meine die der Todesgöttin."

"Gibt es etwas wie eine Bestimmung?", fragt Izuna nachdenklich.
"Ihr Menschen seid doch die Philosophen."
"Und ich dachte Götter sind allwissend.", erwidert Izuna gespielt beleidigt.

Eva lacht auf. "Aberglaube. Es hat sich alles mögliche auf dieser Welt rumgesprochen. Sogar Götter des Wissens wissen nicht Alles, das ist unmöglich. Doch wenn dir wer so eine Frage beantworten kann, dann jemand aus einem anderen Repertoire. Als Todesgöttin interessiert mich sowas nicht."

"Und deine einzige Aufgabe im Leben besteht darin Leute willkürlich zu töten?"
"Du hast vielleicht viele Fragen. Hör mir mal zu, Izuna Uchiha. Ich kann keinem Menschen alles über die Götter erzählen, sonst passiert noch sowas wie in anderen Universen, wo sich Menschen tatsächlich als God Slayer bezeichnen. Aber ich beantworte dir diese Frage noch, wenn du mir danach ebenfalls eine beantwortest, wie sieht es aus?"

Izuna stimmt zu. Er wüsste nicht, was er ihr nicht erzählen könnte.
"Also zu deiner Frage, ja. Ich bringe die um, denen die Lebenszeit ausgeht oder die mir im Weg stehen. Leute, die ich nicht mag oder die Unheil über eine Welt bringen könnten. Oder die Gefahr für uns Götter darstellen könnten. Also ernstzunehmende. Es könnte Jeder sein, ich gehe nach keinem Chema vor oder so."

"Und deine Frage?", hackt Izuna nach.
"War gelogen, ich habe keine. Ich wollte nur sehen, ob du etwas verheimlichst.", erwidert sie lächelnd und dreht ihren Kopf zu ihm um.

"Andererseits hätte ich da vielleicht eine Bitte."
"Die wäre?"
"Küss mich."

Izuna schaut etwas irritiert drein, doch scheint Eva diesmal keine Witze zu machen. "Wieso?"
"Ich sagte doch du interessierst mich. Du hast weder eine Verlobte, noch bist du an irgendeiner Frau interessiert. Es spricht doch ni..."

Ehe Evangelia sich versieht, zieht Izuna sie bereits näher an sich, greift in ihre Haare, presst ihre Lippen auf seine und die beiden vertiefen sich in einen langen, innigen Kuss.


"Wow.", meint Eva etwas überfordert, lächelt aber, während Izuna erst einmal wieder Luft holen muss.
"Das wolltest du doch.", erwidert Izuna und blickt gekonnt weg.
"Ja und damit hat sich meine nächste Vermutung bestätigt."

Izuna sieht sie nun doch etwas misstrauisch an.
"War das etwa nur ein Experiment?", fragt er und es klingt beinahe enttäuscht.

"Du empfindest etwas für mich. Du hast nicht versucht mich zu töten als ich geschlafen hatte, was Alle, die einen wirklich hassen, tun würden. Dann hast du dich bei deinem Bruder und euren anderen Clan-Mitgliedern eingesetzt, damit sie mir vertrauen, sonst hätte auch jeder Andere versuchen können mich zu töten. Du hast mich also beschützt. Als du mich mit dem Engelwurz beinahe umgebracht hättest, hast du mich verarzten lassen und warst die gesamte Zeit neben mir, obwohl euer Arzt meinte du sollst gehen.
Und jetzt habe ich dich gebeten mich zu küssen und du hast mich nicht einmal aussprechen lassen. Du hättest nein sagen können. Es hätte auch gereicht, wenn du mir einen Kuss auf die Wange oder die Stirn gegeben hättest, das hast du aber nicht.
Du hast mit mir trainiert, auch nachdem du mich schon getroffen hattest. Du hast mir alle Speisen eurer Welt näher gebracht und mich mit Fragen gelöchert, womit du Interesse an mir gezeigt hast. Du würdigst keine Frau in diesem Clan eines Blickes, du versuchst nicht einmal irgendwem näher zu kommen. Und in deiner Freizeit bringst du mich an so einen Ort. Eine Blumenwiese, die du vermutlich mal zufällig entdeckt hast. Ein wunderschönes Fleckchen, das Menschen für Sachen wie Dates nutzen würden. Und du hast nie vorher jemanden mit hierher gebracht und schon gar keine Frau.
Fazit : Angesichts dieser und noch einiger mehr Punkte schließe ich, dass du versuchst mir näher zu kommen, da du dich anscheinend in mich verliebt hast."

Es ist einen Moment ganz still und Izuna massiert sich die Schläfen, unsicher was er nun sagen soll.

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt