[55 - Ende gut, alles gut?]

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Evangelia betrachtet sich mit großen Augen im Spiegel und ihre Wangen färben sich rosa.
Sie strahlt übers ganze Gesicht.
"Es ist perfekt.", lächelt sie glücklich.
"Am liebsten würde ich dich gleich selbst heiraten...", seufzt Nemesis.
"Heiraten? Dafür der Aufwand?"
"Ich kann keine Geheimnisse bewahren. Entschuldige, Hades wird dich zum Altar führen."

Clio ist Evangelias Brautjungfer.
Hades führt seine Tochter zum Altar, wo Izuna Uchiha im festlichen Kimono bereits auf sie wartet.
Tobirama ist der Ringträger.
Nemesis ist Evangelias Trauzeugin und Madara der Trauzeuge seines Bruders.
Hashirama hat doch spontan die Rolle des Hochzeitsredners übernommen, da sich alle relativ einig waren, dass dieser als einziger eine nette Rede hinbekommt.

Und auch wenn alles wie im Traum für das Brautpaar wirkt, entwickelt sich die Situation zu einer totalen Katastrophe.
Izuna schwitzt vor Nervosität, Hashirama ist am Heulen, bevor die Zeremonie überhaupt begonnen hat, Madara will sich die unangenehm sitzenden Klamotten vom Leib reißen, Clio muss sich zusammenreißen ihre Rolle durchzuführen, Evangelia lässt sich nur wiederwillig von ihrem Vater begleitet und die Gäste... sind größtenteils über die merkwürdigen Gestalten, die sich vor Ort versammelt haben, verwundert.

Während auf der Seite des Bräutigams überwiegend Hashirama, Mito, Levi, Mr. Ping, Seishin, Ryota, die Statisten N bis Z und einige Uchiha Platz genommen haben, sitzen auf der anderen Seiten alle möglichen Gestalten. 
Charon mit Zerberus an der Leine, die Strohhutbande, ein paar Dämonen, Luzifer, Satoru Gojo, die Grinsekatze, Jashin, der Kyubi, ein paar verlorene Seelen,... 

Als dann schließlich im Hintergrund der DJ anfängt die Musik laufen zu lassen, beenden die Anwesenden ihre Gespräche und während nun normalerweise die Braut reingeführt werden würde, tauchen Hades und Evangelia einfach bei einer spektakulären Nebelfassade am Traualtar auf.
Hätte Nemesis Izuna nicht ausführlich vorgewarnt, hätte sich dieser wahrscheinlich gleich noch mehr erschrocken.

"Liebe Damen und Herren.", beginnt der weißhaarige Bursche Kami feierlich die Zeremonie. Die Stimmung ist für ein eigentlich positives Ereignis ziemlich angespannt.

"Wir haben uns heute versammelt, um die Verlobung und Hochzeit von zwei meiner engen Freunde zu feiern."

Izuna runzelt die Stirn. Er kennt den Gott grade mal vom Namen und sehen. Ist das bereits eine Freundschaft?
Götter haben wirklich sehr spezielle Definitionen.

"Ich überlasse das Wort dem Bräutigam.", meint Kami und Izuna, der den Verlauf dieses Ereignisses nicht nachvollziehen kann, blickt verwirrt auf. Von Kami, sieht er zu seinem Bruder, dann zu Tobirama hinüber und er lässt den Blick über die Gäste schweifen. Doch Niemand antwortet auf seinen hilfesuchenden Blick, weshalb er nur "Danke?" erwidert.

"Was er sagen will...", mischt sich Nemesis so ein.

"Es hat lange gedauert bis die Beiden hier gemeinsam angekommen sind. Dabei bewahrt Izuna die Ringe schon seit Jahren und obwohl er doch ein Shinobi und sogar ein Krieger des Uchiha-Clans ist, hat er sich nie getraut Evangelia den Antrag zu machen. Vielleicht ist das unter anderem auch meine Schuld, weil ich ihm hin und wieder mal mit dem Tod gedroht habe... Doch tut das grad nichts zur Sache, es geht hier nämlich nicht um mich. Aber nur der Formhalber... Izuna Uchiha, mach Eva jetzt einen bilderbuchreifen Antrag und verschaff deinem jämmerlichen Leben somit eine Bedeutung!"

Der Druck auf Izuna wächst ins unermessliche. Alle Blicke liegen auf ihm und erst als er Evangelias sanftes Lächeln erblickt, ist er sich sicher, dass das, was er tut, richtig ist.

Izuna wendet sich an Tobirama und greift nach dem Ring, indem sein Name eingraviert ist.

So kniet Izuna sich mit dem Ring zwischen den Finger vor Evangelia nieder und blickt zu der Todesgöttin hoch. Ihre Augen strahlen.

"Bevor ich jetzt lange um den heißen Brei herumrede...", startet der Uchiha und holt tief Luft. "Ich liebe dich und auch wenn es sehr spät kommt... willst du mich heiraten?"

"Idiotische Frage, natürlich will ich.", lächelt Evangelia und fällt Izuna als dieser wieder aufsteht um den Hals.

"Dürfte ich dann meinen Text zu Ende führen?", fragt Kami und Eva nickt hastig, greift dabei nach Izunas Händen und lässt diesen nicht mehr los. Sie ist viel zu aufgeregt dafür.

"Möchtest du, Evangelia, diesen menschlichen Mann heiraten?"
"Ja, ich will nichts mehr.", meint diese.
"Und willst du, Izuna Uchiha, die Todesgöttin Evangelia heiraten?"
"Ja, ich will.", antwortet auch dieser und Kami nickt zuversichtlich.

"Langes hin und her, ein Standesamt gibt es zu dieser Zeit noch nicht... wollt ihr euch lieben und schützen bis an euer Lebensende... und da sowieso jeder Einsprüche haben wird, überspringen wir diese. Daher schweigt doch bitte einfach für immer. Ihr dürft euch nun küssen, aber hebt euch das lieber für eure wilde Nacht auf. Damit seid ihr nun offiziell verheiratet, lasset die Feier beginnen!"

Gejubel geht durch die Reihen und Evangelia lässt es sich nicht nehmen Izuna trotzdem in einen langen Kuss zu ziehen.
Zwar sind Nemesis, Hades und Clio alle sofort drauf und dran Izuna doch noch spontan umzulegen, doch weiß seine neue Ehefrau dies gekonnt zu verhindern und zeigt ihren Arm hoch, um den noch immer das rote Band gesponnen ist. Sollte Izuna also sterben, würde ihr dies auch geschehen. So geben sogar die letzten ihre Mordversuche auf und bedienen sich stattdessen eilig am Buffett.

"Töpfchen koche Nudelsuppe.", aktiviert Nemesis den Topf für den süßen Hirsebrei, der seitdem die Chaosgöttin diesen an sich genommen hat, auf Kommando neben Brei auch Nudelsuppe, Zuckerwatte und Waffeln mit Vanilleeis und jeweils ein an halb Kirschen hervorbringen kann. Eine Logik braucht dafür nicht zu existieren.

"Jeder kann heute essen so viel er will!"
"Wer ist bereit für den Nudelsuppen-Schlürfen-Wettbewerb?"
"Wer nicht ist die bessere Frage."

Alle Anwesenden sind vollauf begeistert. Das Partyfieber ist geradezu ansteckend und einige fragen sich ernsthaft, ob Nemesis versucht eine neue Phase der Tanzwut heraufzubeschwören.
Doch ist die Stimmung so gut, dass optimistischere Gedanken die Luft verpesten.
Für den Gott des Pessimismus ist dies natürlich nicht der schönste Tag. Doch wo Licht ist, herrscht bekanntlich auch Schatten.

So fangen nicht nur Michael und Luzifer an sich im Hintergrund der Feier zu bekriegen, sondern auch Clio fordert nach ein paar Gläsern Sake zu viel ihre Schwester erneut zu einem Kampf heraus, woraufhin Nemesis ihr erneut einmal den Kopf von den Schultern schlägt.
Zeus, der seiner Nichte zu ihrem Glück gratulieren will, gerät ebenso schnell mit seinem Bruder in Streit.

Bald stehen alle bis zu den Knöcheln in einer Mischung aus Nudelsuppe und Alkohol.
Hier und dort fällt auch mal eine gestreifte Kuh, ein Amboss oder eine Kürbisknolle mit sich bewegender Nase vom Himmel.
Wie es nun mal bei Göttern so ist, wird also Tag und Nacht durchgefeiert.

Essen, Saufen, Partyspiele, wirre Hochzeitsreden, Glückwünsche und Geschenke, es ist von Allem etwas vertreten.

Und dann irgendwann nimmt die Partystimmung ab.
Das Licht des Mondes scheint zwischen den dunklen Wolken auf Konohagakure hinab und die Stadt versinkt in Stille.

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt