[46 - Verhandlungen]

8 3 0
                                    

Etwas verwirrt sieht sich Izuna um. Neben im sitzt Nemesis und ihnen gegenüber Statist M. Oder der Erzengel Michael, vielleicht aber auch irgendein Mischwesen bestehend aus den Beiden. Vermutlich weiß es der Engel selbst nicht, aber das spielt auch keine Rolle.

"Spar dir deine Worte, Göttin des Chaos.", meint Michael sofort und es verwundert Izuna zugegebenermaßen, dass die Chaosgöttin davon nicht hat reizen lassen. Obwohl sie auch nicht gerade entspannt aussieht, wenn man es von der Seite betrachtet.

"Ich bin mir sicher meinen Vorschlag möchtest du dir anhören."
"Ich möchte mir nichts aus dem Mund einer Chaosgöttin anhören."
"Das hier schon."

Bevor die beiden sich weiterhin wiederholen, springt Izuna von seinem Stuhl auf.
"Was treiben wir hier eigentlich?", fragt er verwirrt nach und wird von beiden Seiten abwertend angesehen, woraufhin er sich zunächst wieder setzt und tief Luft holt.

"Wir verhandeln.", erklärt Nemesis als wäre dies das normalste der Welt, doch das hindert den Uchiha nicht daran sie weiterhin verdattert anzustarren.

"Wieso?"

"Nicht zu fassen, dass so ein unwissender Mensch es geschafft hat ein himmlisches Wesen zu beeinflussen."

"Wir sind uns ausnahmsweise mal einig.", murrt Nemesis ebenfalls.

Sprachlos sitzt Izuna da und hört sie all die Vorwürfe an, die ihm die Beiden an den Kopf werfen.
"Verstanden.", entgegnet er schließlich und gibt sich somit geschlagen. Er hat ja doch keine Chance gegen einen Erzengel und eine Göttin. Egal ob physisch oder verbal.

"Kommen wir wieder auf den Punkt.", meint Michael und die beiden übernatürlichen Gestalten starren sich gegenseitig in die Augen. Izuna komme es fast so vor als könnten die sich gegenseitig in die Seele blicken. Ein unheimliches Duell.

"Ich übergebe dir Evangelia.", sagt Nemesis schließlich und Izuna ist sich verdammt unsicher, ob er sich da gerade verhört hat.
"Bitte was?"

Zwar hatte der Uchiha eigentlich vor sich rauszuhalten, doch dies geht ihm zu weit.
Von allen Verhandlungen, die er jemals geführt hat, ist das die, die am schnellsten ausgeartet ist.
"Halt die Klappe.", zischt Nemesis ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen.

"Du kennst meine Bedingung."

Michael schließt für einen Moment die Augen und scheint nach zu denken.
"Ich habe keinen Einfluss auf die kommende Entscheidung, so kommen wir also nicht auf denselben Nenner.", erwidert er zögernd.

"Dann denk dir was aus oder sag denen da oben sie können sich ihre Verhandlung sonst wo hinschieben.", erwidert Nemesis gereizt.
Es jagt Izuna einen Schauer über den Rücken. Er weiß zwar, dass die Chaosgöttin einen verdammten Knall hat und dass sie für Eva alles tun würde, doch er hat sie trotz allem noch nie so ernst erlebt. Sogar als sie ihn einige Male abgestochen hat, schien sie immer noch ihren Spaß daran zu haben. Davon ist in dieser Situation nichts mehr zu spüren.

"Unmöglich."

"Nicht für einen Erzengel."

"Sogar meine Möglichkeiten sind beschränkt, das solltest du am allerbesten wissen. Du bist schließlich eine ehemalige Göttin der Dunkelheit. Bist du nicht die erste und einzige Göttin, die je aus der ewigen Finsternis zurückgekehrt ist? Du weißt um den Schrecken, der sich dort verbirgt und die Menge der Opfer, die nie von dort zurückgekommen sind. Auch Götter haben ihre Grenzen."

Izunas gesamter Körper spannt sich schlagartig an als sich eine finstere Aura um sie Alle legt.
Er kann sich zwar nur grob zusammenreimen, worum es gerade geht, doch Nemesis innere Anspannung ist nicht zu übersehen.
Den Rest des Gespräches zwischen Michael und Nemesis kann er zwar nicht verstehen, da die Chaosgöttin wohl allen Wert darauf legt den Engel in einer ihm nicht bekannten Sprache anzuschnauzen, doch es geht sehr hitzig zu und der Uchiha ist fast sogar beruhigt nicht zu wissen, worum es geht. Nicht auszuschließen, dass es sich um irgendwelche Informationen handelt, die Normalsterbliche nicht haben sollten und ihm gleich wieder den Tod bringen könnten.

"Izuna, wir gehen.", beschließt Nemesis, doch der sie sieht sie nur irritiert an.
Ehe der Uchiha etwas einwenden kann, finden sie sich bereits auf der Hauptstraße Richtung Konohagakure wieder.

"Ich hasse eure Fähigkeiten.", murrt Izuna verstimmt, was Nemesis mit einem knappen "Ich dich ebenfalls, trotzdem stehst du neben mir" kommentiert, bevor sie das Thema wechselt.

"Ich habe eine Aufgabe für dich, Uchiha. Du musst Eva überreden sich noch einmal selbst zu stellen. Nur wenn sie wirklich Reue zeigt, besteht eine Chance ihr das Leben zu retten. Den selben Trick zwei Mal abzuziehen, ist allerdings nicht all zu erfolgsversprechend. Daher musst du ebenfalls eine Aussage machen."

Etwas überfordert starrt Izuna sie an. Ihm fehlen die Worte.

"Meine Güte, wieso sind menschliche Gehirne bloß dermaßen begrenzt. Zu aller erst musst du herausfinden, was Eva vor hat. Ich zögere so viel Zeit wie möglich heraus bis du sie überzeugt hast das richtige zu tun. Ich werde nicht noch einmal zulassen, dass sie ihr Leben wegwirft. Und wenn es bedeutet, dass ich deine Hilfe brauche, dann ist das eben so, Uchiha. Verstehst du mich? Ich weiß wie viel du ihr bedeutest, du bist der einzige, der ihr jetzt noch helfen kann.
Für Evangelia würde ich überall hingehen und wenn du sie wirklich liebst, dann tust du das auch und zwar ohne Wiederworte."

"Okay.", antwortet Izuna ohne zu zögern. Es ist zwar schwer zu erklären, doch klingt das, was Nemesis sagt, richtig. Er hatte nichts anderes vorgehabt.

Eine merkwürdige Stille legt sich um die Beiden, nur die Krähen am Himmel rufen weiterhin "Baka".

"Und wie finden wir Eva?", fragt Izuna schließlich. Wenn sie die Todesgöttin nicht finden, bringt ihnen auch ein ausgeklügelter Plan nichts.

"Keine Sorge, geh einfach nach hause. Ich hab da so einen Plan."

Mit einem unsicheren Gefühl in der Magengegend tut Izuna genau das.
Weder Madara noch sonst wen kann er im Anwesen ausmachen und so lässt er sich grübelnd aufs Bett fallen, um die neuesten Ereignisse zu reflektieren.
Selbstverständlich hat er mehr Fragen als Antworten im Kopf.
Kein Wunder, wenn man es mit Göttern zu tun hat. Die übersteigen nun mal tatsächlich jede menschliche Logik, selbst wenn man bereits Jahre mit ihnen verbracht hat.

Nemesis so genannter Plan lässt ihm allerdings keine Sekunde Ruhe. Es kann nicht gut gehen, wenn eine irre Chaosgöttin behauptet einen Plan zu haben. Vor allem einen, der Probleme aus der Welt schaffen soll.

Und doch bleibt ihm nichts anderes übrig als ihr zu vertrauen.
Scheinbar hat Nemesis diesen Schritt bereits ebenfalls getan, ansonsten hätte jemand mit ihrem Stolz wohl kaum einen unnützen Menschen um Hilfe gebeten. Auch wenn es mehr eine indirekte Aufforderung als eine Bitte war, reicht ihm das.

Es geht nicht um seinen Zwist mit ihr, sondern um die Rettung von Evangelia.
Wenn ihre Zusammenarbeit ihm dabei hilft, hat er nichts dagegen sich mit Nemesis zu versöhnen. Und wenn sein Ziel sonst irgendwas fordert, ist er bereit, jedes nötige Opfer zu bringen.

Vergessene Liebe - IzunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt