6

175 9 0
                                    

Sigyns Blick, so verschreckt, angsterfüllt ließ einen kleinen Teil in Loki brechen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.


Sigyns Blick, so verschreckt, angsterfüllt ließ einen kleinen Teil in Loki brechen. Sie war es, eindeutig. Loki hatte sie seit zwei Jahren nicht mehr gesehen und sie hatte sich kaum verändert.

Es war de Hoffnung, die Loki angetrieben hat, hier unten im Verließ nicht den Verstand zu verlieren. Die Hoffnung, sie nur noch einmal wiedersehen zu dürfen. Zu sehen, dass es ihr gut ging. Aber er konnte ihre Augen nicht vergessen, als sie ihn gerade ansah. So viel Furcht...

Es war der Hass auf Odin, der ihn nun mehr noch antrieb. Er sollte dafür bezahlen, was er aus ihr gemacht hatte. Natürlich hatte sie ihn nicht erkannt; Odins Bann war stark. Und obwohl Loki es nicht wollte, hatte Thor ihn um den Finger gewickelt. Was auch immer er von Loki verlangen würde, er würde ihm folgen. Er würde ihm helfen.

Er konnte ihren Blick einfach nicht vergessen...

******

Thor führte Stella durch die vielen Korridore. Sie sah nicht auf, ließ es einfach zu. Ihr Herz raste und obwohl sie atmete, drang kein Sauerstoff in ihren Körper. So etwas hatte sie noch nie erlebt. Ihr Körper reagierte ein bisschen zu sehr auf die gesamte Situation. Sie war stark, kämpfte sich immer durch das Leben, aber eine Panikattakte hatte sie noch nie.

Stella spürte, die drohende Ohnmacht, als sie Thor dazu brachte, kurz stehen zu bleiben. Kleine Sterne tanzten vor ihrem inneren Auge und ein Pfeifen dröhnte in den Ohren. Sorgsam legte Thor seinen Arm um ihre Schultern, um sie mehr zu stützen. Aber Stella fühlte das alles nicht, ihr Körper war wie taub.

Deshalb bekam sie auch nicht mit, wie jemand um die Ecke bog und erschrocken vor ihr und Thor stehen blieb.

"Du kannst die Kaputze noch so tief in ihr Gesicht ziehen, ich weiß trotzdem, wen du da bei dir hast." Eine Frauenstimme hatte Thor angesprochen und sie klang nicht erfreut.

"Ich bin bei Hexen groß geworden, ich kann vieles sehen, mein Sohn. Hier rein, bevor euch noch jemand anderes sieht!"

Stella spürte einen Ruck und sie wurde in das nächste Zimmer gezogen. Ihr Körper zitterte immer noch, als man ihr die Kaputze abzog und eine bildschöne Frau sie ansah. Sie schien ein Leuchten in sich zu tragen, und das erste, was Stella bei ihrem Anblick einfiel, war: königlich.

"Thor, wie konntest du nur..." die Frau musterte Stella mehrmals, ehe sie sich an Thor wandte.

"Du hast mir gesagt, dass ich Loki brauchen werde. Ich habe sie deinetwegen hergeholt. Meinst du, Loki hilft aus freien Stücken? Wir brauchen sie."

"Was ist hier eigentlich los?!" unterbrach Stella beide. Sie war aufgebracht, sehr sogar. Heute entschieden alle über ihren Kopf hinweg, als wäre sie gar nicht anwesend. Und das ärgerte sie sehr, zumals sie gar nichts verstand. Und wo war sie überhaupt?

"Ich will jetzt sofort wissen, was hier los ist! Ich bin unter falschen Tatsachen hier her gelockt worden und niemand will mir erklären, warum. Und ich will nach Hause, und zwar jetzt! Du hast es mir versprochen." Wütend sah Stella Thor an, als sie die Hand der Frau auf ihrer Schulter spürte.

"Du bist hier nicht sicher." Sie wandte sich an Thor. "Es gibt nur einen Ort, wo wir sie sicher unterbringen können."

******

Die schweren Türen des Verließes öffneten sich erneut und Loki sprang erwartungsvoll von seinem Bett, in der Hoffnung, dass Thor zurück kommen würde. Aber der jetzige Anblick hinterließ einen kalten Schauer auf seiner Haut.

Ohne ein Wort an ihn zu richten, gingen zwei Wachen an seiner Zelle vorbei, in ihrer Begleitung war Sigyn, die ihren Blick nicht hob. Wie ein wildes Tier in Gefangenschaft ging Loki in seiner Zelle auf und ab und beobachtete, wie Sigyn in die Zelle neben seine gebracht wurde.

"Was ist hier los? Was soll das? Warum ist sie hier? Hallo? Weiß meine Mutter davon? Könnt ihr dummen Affen edlich mal was sagen?" Loki redete ohne Punkt und Komma, aber weder die Wachen, die Sigyn nun einschlossen, noch sie selbst, beachtete ihn.

Wie bei den anderen Zellen, waren auch ihre durch das Kraftfeld voneinander getrennt. Die Rufe der anderen Gefangenen waren laut und ließen auch nicht ab, als die Wachen ihren Platz vor der schwere Türe des Verließes einnahmen.

Sigyn kauerte sich auf den Boden und zog ihre Beine dichter an sich heran. Unweigerich rutschte sie näher an Lokis Zelle, denn in diesem Blickwinkel konnten die anderen Gefangen sie nicht sehen. Loki dafür um so besser.

Wie ein kleines Häufchen Elend saß sie so da und Loki konnte nicht anders, als sie anzustarren. Viel zu lange hatte er sie nicht gesehen, als müsste er etwas nachholen. Es dauerte eine Weile, bis er sich auch setzte, dicht an das Kraftfeld, das beide trennte. Keiner Sagte etwas und Loki hatte ernsthafte Probleme, sie mit seinen Blicken nicht noch weiter einzuschüchtern.

Die Rufe der Gefangen ließen nach, jetzt, nachdem sie sie nicht mehr sehen konnten. In Loks Kopf war ein einziges Chaos, seine Gedanken überschlugen sich und so verwirrt, wie in diesem Moment fühlte sich Loki noch nie.

"Was hast du angestellt, dass du hier bist?" fragte er vorsichtig, aber sie beachtete ihn gar nicht.

"Sigyn?"

"Mein Name ist Stella."

Der Klang ihrer Stimme ließ seine feinen Härchen auf der Haut aufstellen. Lokis Herz übeschlug sich fast, als sie ihn nach quälend langen Jahren endlich wieder ansprach.

"Und jetzt hör bitte auf, mit mir zu reden, Thor hat mir erzählt, dass du Menschen manipulieren kannst."

"Wie gut, dass du kein Mensch bist."

"Was meinst du?"

"Du bist kein Mensch, du bist eine Vanir."

"Wie auch immer..."

******

Stella vergrub ihr Gesicht in ihre Knie. Dieser Ort war so unwirklich und noch immer hatte sie keine Antworten auf ihre Fragen bekommen. Eigentlich glaubte sie inzwischen mehr daran, ihren Verstand verloren zu haben, als wirklich hier zu sein. Stella spürte Lokis Blick auf ihr, aber es gab keinen Platz in dieser Zelle, die sie vor seinen Blicken schützen konnte.

"Loki." ihre Stimme klang zarghafter, als sie eigentlich war.

"Ja?"

"Warum hast du New York angegriffen? Bist du deshalb hier?"

"Das ist eine lange Geschichte.."

"Anscheinend habe ich jetzt etwas Zeit."

Macht 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt