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Loki stand auf dem Balkon seiner Gemächer und beobachtete das Treiben der Stadt unter ihm

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Loki stand auf dem Balkon seiner Gemächer und beobachtete das Treiben der Stadt unter ihm. Die Asen warn fleißig und räumten die Stadt auf, reparierten die Schäden an den Häusern und langsam schien der Alltag nach Asgard zurück zu kehren.

Stella war bei Odin. Er hatte ihm versprochen, ihr das Angebot des Vergessens zu machen und sein Herz schmerzte bei dem Gedanken, Stella nun entgültig zu verlieren. Aber es war auch sein Wunsch, ihr das Leben zu schenken, welches sie verdiente. Viel zu oft hatte er sie traurig gesehen, viel zu oft musste sie Schmerzen erleiden, weil sie Sigyn war und er Loki.

Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er an das erste richtige Treffen zwischen ihnen dachte. Sie war so stark, so impulsiv, als sie ihm eine Ohrfeige gab und wütend davon gestapft war. Und auch wenn er es damals noch nicht wusste, wurde ihm jetzt klar, dass er sie seit diesem Tag an liebte.

Natürlich wollte er sie für sich. Immer und vollumfänglich. Aber dass er sie dazu getrieben hatte, die Eisriesen nach Midgard zu locken, würde er sich niemals verzeihen. Erst später war ihm klar geworden, in welche Gefahr er Sigyn gebracht hatte, nur weil er von seiner Rachelust getrieben wurde. Er wollte Sigyn zurück, hatte aber kein Recht darauf.

Jemand klopfte an seine offenstehende Tür und Loki drehte sich in die Richtung seiner Mutter, die seine Gemächer betrat. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände und Loki schluckte leer.

"Sie ist weg, richtig?"

"Ja, sie ist gegangen." Frigga legte ihre Hand auf seine Schulter, als wolle sie ihm seinen Schmerz nehmen. Loki schluckte erneut leer, aber es half nichts gegen die Tränen, die sich ihren Weg über seine Wangen bahnten.

Frigga nahm ihm in ihre Arme, aber es half nicht gegen die Leere, die er fühlte. Und dieses Gefühl war schlimmer als die letzten Jahre, die er im Verließ verbrachten musste. Denn jetzt hatte sie ihn verlassen, ganz freiwillig und es gab nichts, was seinen Schmerz lindern konnte.


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"Ich habe ein Auge auf dich, Stella Furguson." Heimdalls Stimme war freundlich, als er Stella zurück nach New York bringen ließ. Es war fast schon, als würde sie sich an den Bifröst gewöhnen, dennoch öffnete sie ihre Augen erst, als sie den festen Boden unter ihren Füßen spürte.

Stella wickelte sich den warmen Mantel, den sie in Asgard bekommen hatte, fest um den Körper. Die Bäume ließen die ersten Blätter fallen und es war fast, als läge der Geruch des ersten Schnees in der Luft.

Müde betrat Stella ihre Wohnung und ließ sich auf das Bett fallen. Sie war gefühlt eine Ewigkeit nicht mehr hier gewesen und der Gedanke an Tom ließen ihr die Tränen in die Augen steigen. Einsam sah sie sich um. Ihre Wohung kam ihr kleiner vor, als sie war und selbst der kleinste Raum in Asgard war größer als diese Bude hier.

Laut dröhnte New York zu ihrem Fenster hoch, als Stella ihr Gesicht an die kühle Galsscheibe drückte. Eine tiefe Traurigkeit überflutete ihren Körper, sodass sie aufstand und sich ins Bett verkroch, aus dem sie in die nächsten Tage nicht mehr aufstehen wollte.


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Die nächsten Woche waren monoton verlaufen. Stellas Laden hatte mit Ach und Krach ihre Abwesenheit überstanden und sie arbeitete hart daran, ihn wieder aufleben zu lassen. Toms Beerdigung hatte einen weiteren Tiefpunkt in ihrem Leben gekennzeichnet und es wurde nach einem unbekannten Mörder gesucht. Niemand wusste, dass er bereits tot war, aber Stella bot der Polizei natürlich ihre Mithilfe an.

Der Winter hatte in New York Einzug gehalten und wie auch im letzten Jahr war die Nachfrage nach frischen Blumen größer geworden. Dies hielt Stella gut über Wasser, aber 'Leben' konnte man das nicht nennen. Es breitete sich eine tiefe, kalte Leere aus, die sich nicht füllen ließ.


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"Wie geht es ihr?" Thor hatte Heimdall einen Besuch abgestattet. Im Palast hatte das alltägliche Treiben wieder gestartet, aber Loki lief wie ein Geist durch die Korridore, immer auf der Suche nach Rast, die er nicht fand.

Es war nun schon mehreren Wochen her, dass Stella ihn verlassen hatte und Thor machte sich mehr und mehr Sorgen um seinen Bruder, der ein Schatten seiner selbst war.

"Sie denkt viel an ihn. Ihre Gedanken kreisen eigentlich nur um deinen Bruder und um Asgard. Ein paar Mal hatte sie mich leise gerufen, aber ich spüre es, wenn jemand es ernst meint, oder aber seinen Gedanken nachhing. Sie will nicht wirklich wieder zurück, aber sie leidet."

"Heimdall, tu mir bitte einen Gefallen. Sollte Loki dich nach ihr fragen, erzähl ihm bitte nicht die Wahrheit. Er würde daran zerbrechen."

"Alles, was du..." Heimdall stoppte und Thor sah ihn verwundert an.

"Was ist los? Was siehst du?"

"Sie ruft nach ihm. Es geht ihr schlecht. Bitte, mein Prinz, sagt mir, soll ich sie holen?"

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