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Stella hatte verhältnismäßig gut geschlafen, als sie am nächsten Tag aufwachte

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Stella hatte verhältnismäßig gut geschlafen, als sie am nächsten Tag aufwachte. Sofort spürte sie Loki neben sich, der seine Arme um sie gelegt hatte und fest an sich zog. Sein Geruch löste etwas in ihr aus, fast, als wollte sie sich erinnern. Sie wusste aber nicht, an was.

Durch ihr Aufwachen und den darauf resultierenden Bewegungen wurde auch Loki wach. Er sah sie nur an, sagte aber nichts, als Stella sich aufsetzte und umsah.

"Was ist passiert?" fragte sie leise.

"Malekith hat dich entführt, aber wir konnten ihn töten und dich retten. Du bist in Asgard."

Wie ein Fausthieb holten die Erinnerungen Stella ein und sie musste ins Leere gestarrt haben, als Lokki sanft ihren Arm berürte.

"Er hat ihn getötet."

"Wen?"

"Tom. Malekith hat ihn getötet." Stella machte eine kurze Pause. "Jetzt bin ich ganz allein."

Loki streckte seine Arme nach Stella aus und zog sie dicht an sich heran und Stella konnte nicht anders, als es zuzulassen.

"Du bist nicht alleine." flüsterte er ihr Ohr und Stella spürte, wie die Tränen ihre Wangen runterliefen. Und Loki hatte Recht, jetzt gerade fühlte sie sich nicht alleine. Irgendwas in ihr tröstete sie, sagte ihr, dass sie niemals allein war und auch niemals alleine sein wird.

"Ich möchte dir etwas schenken." sagte er, nachdem ihre Tränen versiegt war und Stella sah ihm direkt in die Augen. Vor Tagen hatte sie zitternd vor seiner Zelle gestanden. Die Bilder der drohenden Vernichtung New Yorks durch ihn, schwirrten durch ihren Kopf und sie wollte nur noch weg. Aber jetzt war da dieses warme Gefühl. Eigenartig breitete es sich in ihrem Körper aus und Stella verstand es nicht. Es war, als kannte sie das Gefühl und hatte all die Jahre Sehnsucht danach.

Loki machte ihr keine Angst mehr, im Gegenteil, er tat ihr gut, wärmte ihr Herz und sie fühlte sich besser. Was, wenn doch ein Funke Wahrheit an der ganzen Geschichte war, die man ihr erzählte? War sie wirklich diese Sigyn, von der alle sagten? Würde sie es irgendwann herausfinden? Würde sie es herausfinden wollen? Immerhin war sie bisher glücklich gewesen, auch wenn das Schicksal hart zugeschlagen hatte und ihr beide Eltern nahm. Und jetzt auch noch ihren Freund.

Was, wenn das Leben, welches sie kannte, besser war, als das, von dem ihr erzählt wurde? Was, wenn es lebenswerter war? Und was, wenn sie es niemals erfahren würde?

"Etwas schenken?"

"Ja. Odin ist erwacht. Er ist mächtig und wenn ich ihn darum bitte, kann er dir deine Erinnerung nehmen. Deine Erinnerung an alles hier, den Schmerz, die Angst. Du bekommst die Chance, ein glückliches Leben zu führen, einmal von vorne zu beginnen, ohne all das hier und ohne mich."

Loki sah traurig aus. Stella hatte ihm zwar zugehört und sein Angebot hallte in ihrem Kopf nach, aber seine eisblauen Augen hypnotisierten sie. Sie waren so tief und ungründlich, fast, als würde man auf der weiten offenen, rauen See verloren gehen und niemand würde es mitbekommen.

Wie in Trance streckte sie ihr Gesicht näher an seines, aber Loki wich zurück.

"Was tust du da?" hauchte er kam hörbar, aber Stella sagte nichts.

Es knisterte, als ihre Lippen sich berührten, ein Funkenflug der Nerven bahnten sich ihren Weg von Stellas Lippen ausgehend und verursachten eine Gänsehaut auf ihrem gesamten Körper. Es war, als konnte Loki sich kaum beherrschen, als sich seine Lippen fast gierig auf ihren bewegten und er Stella näher an sich zog. Sie spürte seine Hand in ihrem Rücken und die anderen an ihrer Wange. Ihre Hände ruhten auf seiner Brust und sie konnte seinen Herzschlag an ihren Fingerspitzen spüren.

Loki brach den Kuss und sah sie fast erschrocken an.

"Mach das nicht, spiel nicht mit mir. Ich werde dich verlieren und die Sehnsucht nach dir ist schmerzhaft und wird noch schmerzhafter, wenn du tust, was du gerade tust."

"Aber was mache ich denn?" fragte sie leise und wieder trafen sich ihre Lippen. Fast fordernd bat ihre Zunge um Einlass, die Loki ihr nur allzugern gewährte. Stella Herz schlug wild in ihrer Brust und sie wusste nicht, wie weit sie gegangen wäre, hätte es in diesem Augenblick nicht an der Tür geklopft.

******

Frigga sah, wie sich ihr Sohn noch schnell von Stella lösen konnte und auch Stella schaute beschämt zu Boden. Ein flüchtiges Lächeln umspielte Friggas Gesicht; sie war froh, wie sich die Dinge entwickelten. Das Schicksal war nachgiebig, es hatte beide Leben wieder zueinander geführt und ließ die kleine Flamme der Liebe erneut in ihnen auflodern.

"Wie geht es dir, Stella?" fragte sie, als sie an das Bett trat, von dem Loki aufgestanden war und der jetzt seine Kleidung glatt strich.

"Ganz gut. Loki war so freundlich, mich über alles zu informieren, was vorgefallen war."

Stellas Stimme war leise und Frigga war froh, dass sie Lokis Anwesenheit positiv stimmte.

"Odin ist aus dem Odinschlaf erwacht, er möchte dich sehen, wenn du kräftig genug dafür bist."

******

Man hatte Stella alleine gelassen und eine Zofe half ihr beim Ankleiden, nachdem Stella sich gewaschen hatte. Die langen Korridore waren geräumt worden und auch in der Stadt waren alle fleißig dabei, die Schäden des Kampfes gegen die Dunkelelfen zu beheben.

Fast erfürchtig sah Stella in den riesigen Thronsaal, als sich die großen Flügeltüren öffneten und sich der riesige, in gold und weiß gehaltete Saal vor ihr erstreckte. Zarghaft trat sie ein, aber der Saal war leer, bis auf Odin, der auf seinem Thron auf der Anhöhe saß, neben ihm Frigga. Von Thor und Loki fehlte jede Spur.

Vor den Treppenstufen blieb Stella stehen, als Odin aufstand und langsam auf sie zukam. Das war er also, der große Odin, den sie nur aus dem Mythologie kannte. Kurz vor ihr blieb er stehen, streckte seine Haut uns strich ihr sanft, ja fast väterlich, über die Wange.

"Stella." Seine Stimme war machtvoll, obwohl er nicht laut sprach. Frigga hatte sich ebenfalls erhoben und stand nun neben ihren Mann.

"Loki ist zu mir gekommen und hat den Wunsch gewäußert, dir deine Erinnerungen zu nehmen, damit du die Chance auf ein normales Leben hast. Du kannst vergessen, was passiert ist." Odin machte eine kurze Pause. "Aber ich will dir auch Angebote machen. Du hast uns, ohne zu wissen, warum, geholfen. Auch wenn Thor seinen Teil dazu beigetragen hast, war es dennoch deine Entscheidung, uns zu helfen. Ich kann den Bann von dir nehmen, den ich über dich verhängt habe. Du wirst dich an alles erinnern. An dein Leben, welches ich dir ungerechtfertig genommen habe sowie dein Geburtsrecht über den Thron von Vanaheim."

Stella atmete tief ein, als Odin weitersprach.

"Oder, wir lassen alles, wie es ist und kannst entscheiden, hier zu bleiben, oder zurück Midgard reisen. Es liegt bei dir."

Macht 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt