Something bad is 'bout to happen to me
I don't know it, but I feel it coming
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Man, ich hasste Rätzel. Und die Worte dieses Mannes namens Wu, waren mir ein Rätzel. Dem Wind folgen? Ich wusste nicht, wie ich das auffassen sollte. Seither sind drei Tage vergangen. Doch ich kam einfach nicht drauf, was dieser alte Herr meinte. Ich versank in Gedanken und schob das Kinn in meinen Rollkragen.
"Hallo!", riss mich Tomori, meine Halbschwester aus den Gedanken.
Ich quickte auf "Huh?"
"Willst du einen S.E.M.M.E.L?", buchstabierte sie.
Ich schüttelte den Kopf leicht und zog meine Beine auf den Stuhl. "Man, was ist nur los mit dir?", fragte Tomori.
"Tomo, wie interpretierst du dem Wind folgen?", stellte ich als Gegenfrage.
Sie legte den Kopf schief, ihre zerzausten dunkel braunen Haare fielen aus ihrer Nacht-Frisur. Tomori blinzelte mich fragend mit ihren blauen Augen an.
"Du weißt schon. Dem Wind folgen.", wiederholte ich. Ich sah sie nun mit hochgezogenen Brauen an.
"Naja.", fing sie an. Sie ließ ihren Kopf in den Nacken fallen und starrte an die Decke. "Weiß nicht so recht. Vielleicht, die Augen schließen und los rennen?" Ihr Blick wanderte wieder auf mich.
Ich sah sie mit ernster Miene an und meinte "Dabei könnte man sich verletzten."
Tomori zuckte mit den Achseln und griff nach ihrem Semmel mit Nutella. "Ich finde es wäre eine spannende Erfahrung.", sagte sie, bevor sie von ihrem Brötchen biss.
"Vielleicht hast du Recht."
"Wobei?", ertönte die Stimme meines Stiefbruders, Ren. Er war nicht oft Zuhause, und das war auch gut so. Ich konnte ihn kaum leiden, er war immer so fies zu mir.
"Bei nichts.", schmollte ich.
Ren legte seine Hände auf meine Schultern und massierte sie. "Sag schon, Schwesterchen." Es war zum kotzen.
Doch ich schubste ihn weg und verbesserte besserwissend "Also eigentlich, sind wir keine Geschwister. Du bist mein Stiefbruder. Außerdem-"
"Außerdem mag sie dich nicht!", unterbrach Tomori rufend mit vollem Mund.
Ren und ich zeigten gleichzeitig auf die 15. Jährige und riefen synchron "Mit vollem Mund spricht man nicht!"
Tomori schluckte und verdrehte die Augen. Sie merkte an "Dafür, dass ihr Stiefgeschwister seid, habt ihr viele Gemeinsamkeiten."
Sie hatte Recht, Ren und ich waren im selben Alter, tanzten gerne und tranken gerne Brause Limonade. Aber ich konnte ihn trotzdem nicht leiden.
"Also dann, ihr beiden. Euer großer Bruder geht jetzt zur Arbeit um Geld für die Kleinen im Haus anzuschaffen.", provozierte Ren.
Er rannte aus dem Esszimmer, bevor ich ihm mit einem Buttermesser hinterher laufen konnte, und war schon weg, als ich den anderen Raum betrat. Ich lief seufzend zurück und murmelte "Ich hasse ihn!" Dann setzte ich mich wieder und griff nach dem Kakaopulver. Während ich ein paar Löffel davon in meine Tasse gab und Milch dazu goss, erzählte ich verärgert "Nur weil er drei Monate älter ist, heißt es nicht, dass ich als kleines Baby zähle! Er denkt immer, er wäre super cool und hübsch und so talentiert, aber nein. DAS IST ER NICHT!" Ich holte kurz Luft und trank angespannt von meinem Kakao.
"Ist jetzt alles raus?", fragte Tomori. Sie kannte dieses Theater schon. Ich regte mich wegen jeder Kleinigkeit von ihm auf. Einst räumte er sein Geschirr nicht weg, und da habe ich ihn so zusammen geschrien, dass die Nachbaren die Polizei riefen. Da war ich gerade mal sechs Jahre.
Plötzlich streifte meine Stiefmutter in das Esszimmer. In der Hand hielt sie eine Sprühflasche, die sie gegen mich verwendete. Sie sprühte mit dem kalten Wasser in mein Gesicht und distanzierte sich dann von mir. Ich seufzte und wischte wie ein Scheibenwischer die Tropfen aus meinem Gesicht.
"Und wofür war das?", fragte ich höflich. Ich verlor aber langsam meine Nerven.
"Im Internet habe ich gelesen, dass man das machen soll, wenn jemand außer Kontrolle gerät.", antwortete Momoko, meine blonde Stiefmutter.
"Das gilt eigentlich nur bei Katzen.", informierte ich. Sie entschuldigte sich sofort. Doch ich ignorierte alle auf meinem Weg, und lief stattdessen auf mein Zimmer um entspannt meine Comics zu lesen. Diese Familie war eine wirklich chaotische Patchworkfamilie. Zwei Geschwister, eine Blutsverwand, der andere nicht. Einen Vater, und eine Stiefmutter die eine Niete bei dem Thema Internet war. Und nicht zu vergessen, unser kleiner Welpe Yaosh. Diesen Namen hatte er von mir bekommen, und er heißt übersetzt Feuer.
Ich öffnete mein Marvel X-Men Heft und lunze hinein. Ich hatte das Comic bestimmt schon drei mal durch. Doch es war immer wieder spannend. Jedoch wurde ich beim lesen unterbrochen, da mein Fenster aufflog und ein gewaltiger Wind hinein wehte. Ich krabbelte unter meine Decke heraus und schloss das Fenster. Doch dann kam mir eine sehr dumme Idee. Ich seufzte. Tat ich nun das richtige, in dem ich aus dem Fenster kletterte und wortwörtlich dem Wind folgte? Ich denke nicht. Doch nun war ich bereits mit meinen dünnen Socken auf dem Asphalt. Ich sah noch einmal zu meinem Haus hinter mir und meinte leise "Na dann Anila, folg mal dem Windchen."
Bild - Google
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Durch den Wind | Ninjago
Fanfiction||VORERST ABGEBROCHEN|| Von der Vergangenheit dazu bestimmt, ein Ninja und die neue Elementarmeisterin des Windes zu werden. Was das wohl mit sich bringt, außer viel Chaos, Gelächter und Liebe? Cole X OC (Wird immer wieder überarbeitet) Die ninja...