Kapitel 1

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George's PoV

,,Wieso sind sie hier?'' fragte uns Dr.Cohn und schien uns zu mustern. Ich wagte einen Blick zu Clay, der dort natürlich völlig desinteressiert saß und aus dem Fenster schaute, während er seinen Kopf auf seiner Hand abstützte. Ich schaute wieder zu Dr.Cohn, die auch mich anschaute und noch immer auf eine Antwort wartete.
,,Weil wir hoffen, dass Sie uns helfen können'' antwortete ich schließlich und spielte unsicher mit meinen Händen herum. Sie nickte und schien sich aufzuschreiben, was ich gesagt hatte. Sie schrieb sich immer wieder zwischendurch etwas auf.
,,Herr Russell, Sie machen auf mich den Eindruck nicht hier sein zu wollen'' entgegnete Dr.Cohn Clay nun. Er schaute sie nun das erste Mal wirklich an, seit wir hier saßen. Statt etwas zu sagen, zuckte er nun mit den Schultern.
,,Ich dachte Sie zwei haben sich dazu entschlossen gemeinsam an der Paartherapie teilzunehmen?'' fragte sie.
,,Haben wir auch'' antwortete ich ihr, woraufhin sie wieder zu Clay schaute und das nicht ganz begeistert.
,,Nun gut, fangen wir am Anfang an'' fing sie an.
,,Erzählen Sie mir, wie es überhaupt zu der Beziehung zwischen Ihnen kam'' fuhr sie fort und war bereit sich alles aufzuschreiben.
Ich schaute erneut zu Clay, der wieder damit beschäftigt war aus dem Fenster zu schauen. Ich seufzte und fing an es ihr zu erzählen.

,,Wir waren ursprünglich mal beste Freunde. Irgendwann haben wir Gefühle füreinander entwickelt uns sind daraufhin zusammen gekommen'' erzählte ich ihr. Es war eigentlich ganz einfach zu erklären.
,,Denken Sie, dass sich ihre Vorgeschichte als beste Freunde auf ihre Beziehung auswirkt?'' fragte sie. Ich hatte darüber noch nie gedacht, aber es kam mir auch nicht so vor, dass es so war.
,,Nein, eigentlich nicht'' entgegnete ich.
,,Mh okay, und wie hat sich das ganze, nachdem Sie zusammen gekommen waren entwickelt?'' fragte sie nun.
,,Es lief alles wirklich gut...'' fing ich an und erinnerte mich sogar ein wenig an diese Zeiten zurück.
,,Irgendwann habe ich dann bemerkt, dass es ziemlich toxisch zwischen uns zugegangen ist und ihn darauf angesprochen, seine Antwort war - ''
,,Das ist völliger Schwachsinn'' unterbrach mich Clay. Es war die Antwort, die er mir damals gab.
,,Und das ist es immer noch'' fügte er hinzu.
,,Sie empfinden es also als Schwachsinn, Herr Russell? Haben Sie denn aber ihrem Freund je wirklich zugehört, wenn er versucht hat mit Ihnen zu sprechen? Schließlich sieht er es anders als sie'' entgegnete sie ihm. Er schaute einfach wieder nur aus dem Fenster und ignorierte sie.
,,Hat er nicht...'' murmelte ich etwas leiser, was man aber vollkommen verstanden hatte.
,,Tz'' kam es von ihm nur.

Dr.Cohn setzte ihre Brille ab und schaute nachdenklich zwischen uns hin und her, ihr Blick blieb schließlich bei Clay hängen.
,,Wenn ich ehrlich sein darf, finde ich, dass das ganze hier keinen Sinn ergeben kann, wenn Sie nicht einmal versuchen daran teilzunehmen Herr Russell'' sagte sie.
,,Macht hier überhaupt noch etwas Sinn?'' murmelte er, stand auf und verließ einfach die Sitzung. Fassungslos starrte Dr.Cohn ihm hinterher genauso wie ich es tat. Mein Blick senkte sich, ich schämte mich für sein Verhalten. Sie versuchte uns schließlich zu helfen, doch er? Er schien sich nicht einmal die geringste Bohne dafür zu interessieren, obwohl wir uns darauf geeinigt hatten hier teilzunehmen. Dass er nicht unbedingt hier sein wollte, verstand ich ja, doch musste er sich deshalb gleich so scheußlich verhalten? Es ging schließlich um uns und unsere Beziehung...

Dr.Cohn setzte wieder ihre Brille auf, schrieb sich erneut etwas auf und schaute mich an.
,,Sein Verhalten tut mir sehr leid'' entschuldigte ich mich bei ihr.
,,Ach. Sie müssen sich nicht dafür entschuldigen. Sie können für sein Verhalten nichts und das ist ja auch einer der Gründe, wieso sie überhaupt hier sind'' entgegnete sie liebevoll. Es herrschte zunächst etwas Stille. Vermutlich wartete sie darauf, dass Clay wiederkommen würde.
,,Ich glaube nicht, dass er noch wieder kommen wird'' sagte ich schließlich.
,,Hm...gut. Dann können sie jetzt auch gehen. Wir sehen uns dann hoffentlich bei der nächsten Sitzung'' entgegnete sie.
Ich stand auf und wollte gerade durch die Türe, als sie noch etwas sagte.
,,Herr Davis'' rief sie mich, ich schaute sie an.
,,Versuchen Sie mit ihm noch einmal zu sprechen. Er wird Ihnen vermutlich nicht ganz zuhören, doch geben Sie nicht auf. Jede harte Schale kann geknackt werden und das werden wir bei ihm auch schaffen'' versicherte sie mir. Ich nickte ihr dankbar mit einem kleinen Lächeln zu und lief nach draußen.

Als ich durch die Glastüre des Gebäudes nach draußen lief, sah ich Clay tatsächlich am Auto stehen. Er hatte also auf mich gewartet, doch das war mir egal. Dachte er, dass er es so wieder gut machen könnte, nachdem er einfach abgehauen war? Statt zu ihm zu laufen, lief ich an ihm vorbei.
,,Wo gehst du hin?'' rief er mir hinterher. Ich drehte mich um und schaute ihn an.
,,Warum interessiert dich das plötzlich? Dich interessiert doch auch sonst nichts, wie man eben wieder gesehen hat'' entgegnete ich ihm.
,,Mach doch jetzt keinen Aufstand, willst du ernsthaft zu Fuß laufen?'' kam es von ihm. Aufstand? Ich sollte keinen Aufstand machen? Ich schüttelte nur fassungslos meinen Kopf und lief weiter. Jedoch lief ich nicht nur irgendwo hin oder nach Hause, sondern zu Nick damit ich mich bei ihm wieder über Clay auskotzen konnte. Wahrscheinlich hatte er absolut keine Lust darauf, doch bei wem hätte ich mich sonst auskotzen können? Schließlich wusste Nick doch wie Clay war. Nick war nämlich unser bester Freund und musste leider vieles unserer toxischen Beziehung ertragen.


Was haltet ihr vom ersten Kapitel? :)







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