Kapitel 13

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Wir hatten Peter - Peter Heinrich auf unserer Seite. Er war sogar ein ganz cooler Typ. Ziemlich sympathisch, nett und lustig. Projekt Riesenrad wurde mit den Tagen immer mehr. Peter musste alles mit der Stadtwerke regeln, während Nick, Karl und Aurelia - die uns eben halfen vor Ort am Riesenrad alles schön machten. Es sah dort nämlich echt abgelegen aus, was es ja auch eigentlich war. Ich wollte es so perfekt wie möglich haben, deshalb tat ich auch alles, was getan werden musste. Selbst dieses beschissene Unkraut und alles zu zupfen. Es sollte genauso aussehen, wie es damals tat.
Auch gerade waren wir dabei vor Ort alles schönzumachen, selbst Peter half uns. Ich hatte ihn zwar gebeten es nicht zu tun, da ich nicht wusste, ob sein Körper dieser ganzen Körperarbeit noch standhalten konnte, doch er bestand darauf.
Ich lief auf ihn zu.
,,Brauchst du Hilfe?'' fragte ich ihn. Er richtete sich auf und schaute mich an.
,,Ich war 16 Jahre lang bei der Bundeswehr, ein bisschen Unkraut wird mich schon nicht umbringen'' entgegnete er, woraufhin ich lachte. Seine Sprüche erinnerten mich manchmal echt an Nick. Manchmal hätte man sogar meinen können, dass es tatsächlich Nick aus der Zukunft war, so sehr wie die zwei sich ähnelten.
,,Aber echt auch Clay'' hörte ich Nick wie auf Knopfdruck rufen, der grinste.
,,Okay, schon gut'' lachte ich und hob verteidigend meine Hände.
,,Ich bräuchte vielleicht kurz Hilfe'' ertönte Karl's Stimme. Sofort ließ Nick alles stehen und liegen und rannte schon förmlich auf ihn zu. Sie hoben gemeinsam einen großen Sack Dünner auf die Schubkarre. Dabei schauten sie sich tief in die Augen und grinsten verlegen. So grinste ich auch und gab mich der Arbeit weiter hin. Es war schön zu sehen, wie sich Nick und Karl immer mehr näherten. Die Funken zwischen den beiden waren deutlich zu erkennen.

,,Bin wieder daaa!'' hörten wir Aurelia rufen, die Essen und Trinken für alle besorgen war. Sofort rannten alle wie Tiere zu ihr.
,,Endlich! Ich fühle mich wie ausgehungert!'' kam es von Nick. Wir verbrachten die letzten und würden womöglich auch noch die darauf folgenden Tagen dort, um alles auf Vordermann zu bringen. Wir saßen, während wir aßen am Abend in einem kleinen Kreis auf Klappstühlen, die wir uns mitgebracht hatten und hatten sogar ein kleines Lagerfeuer in der Mitte. Die Genehmigung dafür bekamen wir, dank Peter. Er hatte nämlich nicht nur das Riesenrad gekauft, sondern auch das kleine Grundstück, auf dem das Riesenrad stand. Das wusste vor kurzem nicht einmal er selbst.
,,Da fühle ich mich gleich wieder 60 Jahre jünger'' kam es von Peter, woraufhin wir alle lächelten. Peters Alter spielte für uns überhaupt keine Rolle. Er war für uns alle schon ein ziemlich guter Freund geworden. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie einsam er sich all die Jahre seit dem Tod seiner Frau gefühlt haben musste. Sie verstarb vor acht Jahren an einem Herzversagen, während sie schlief. Wenigstens hatte sie keinen schmerzvollen Tod, sondern konnte in Frieden von uns gehen.
,,Martha hätte euch sehr gemocht'' murmelte Peter nun, als hätte er gewusst, worüber ich nachdachte.
,,Wir hätten sie auch gemocht. Kann man doch nur bei so einem tollen Kerl, den sie sich da ausgesucht hat'' zwinkerte Nick ihm zu, woraufhin Peter grinste.
,,Ich bin euch wirklich dankbar für das alles hier. Auch wenn es nicht um mich bei der ganzen Sache geht, bin ich dennoch dankbar ein Teil davon sein zu dürfen. Ich war all die letzten Jahre alleine und hatte niemanden. Es ist das erste Mal nach sehr langer Zeit, dass ich wieder Freude am Leben verspüre'' sagte er.
,,Naww. Lass dich drücken, Peterchen'' rief Aurelia und schloss ihn in eine Umarmung.

Der Gedanke, dass George Zuhause genauso einsam saß, während wir uns alle hier befanden und Spaß hatten, machte mich schon etwas traurig. Jedoch erinnerte ich mich dann auch wieder daran, dass wir das alles hier für ihn taten und er schon bald wieder bei uns sein würde - hoffentlich.
Wenn sich herausstellen würde, dass das alles hier umsonst wäre, würde es mir schon einen tiefen Stich im Herzen verpassen, doch ich versuchte gar nicht erst daran zu denken. Schließlich trug es oder so positives mit sich. Wir hatten Peter kennengelernt, Nick und Karl hatten durch das ganze auch noch einmal mehr zueinander gefunden und im Allgemeinen hatte ich das Gefühl, dass wir uns alle näher als wie davor noch standen.
Nicht nur wir, sondern auch George musste sich noch ein kleines bisschen gedulden. Ich war mir aber auch sicher, dass es den Aufwand wirklich Wert war. Schließlich hatten wir uns alle wirklich ins Zeug dafür gelegt und auch wenn George sich im Augenblick alleine fühlen würde, er war es nicht - er war es nie.


Ich bin so froh, dass mein neuer Pc endlich einwandfrei funktioniert und ich wieder schreiben kann, holy cow! :D

Peter war ursprünglich 86, habe es jetzt aber auf 76 geändert! :)

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