Kapitel 14

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Georges PoV

Ich schaute auf mein Handy, keine Nachrichten waren zu sehen. Frustriert legte ich mein Handy wieder zur Seite und starrte erneut ins Leere. Das ging schon eine ganze Weile so. Ich wusste nie, was ich den ganzen Tag über machen sollte. Ich hatte das Gefühl niemanden mehr an meiner Seite zu haben. Selbst mit Nick Schwank der Kontakt und ich fragte mich, ob das an der Trennung mit Clay lag. Clay wohnte soweit ich wusste auch bei Nick. Da war es eigentlich auch kein Wunder, dass er mehr mit ihm beschäftigt war. Wie konnte ich in so kurzer Zeit gefühlt alles aus meinem Leben verlieren? Ich fühlte mich wie ein verdammter niemand. Diese Leere wurde auch einfach nur dadurch unterstützt, dass mir nicht einmal irgendwer schrieb. Als wäre ich allen egal, als würde sich niemand um mich scheren. Ich hatte am wenigsten etwas getan und doch war ich derjenige, der so gut wie alles verloren hatte. War das noch gerecht?
Wenn ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, schwirrte mir Clay den ganzen Tag über im Kopf herum. Egal was ich tat, ich wartete immer auf irgendeine Bemerkung, doch sie kam nie. Clay war nämlich nicht mehr hier, um irgendwelche Bemerkungen - sei es um mich zu ärgern oder Spaß zu machen, zu äußern. Ich fragte mich auch ständig, was sie gerade wohl taten. Mein Kopf war zu voll mit zu vielen Gedanken.

Am späten Abend entschied ich mal Nick zu schreiben. Ich saß dort auf meiner Couch und starrte auf mein Handy. Wie sollte ich ihm schreiben? Ich hatte mit ihm nun auch schon seit längerer Zeit kein Wort mehr gewechselt - dabei war er doch mein bester Freund, oder nicht?
,,Hey'' schrieb ich einfach. Es dauerte nicht einmal lange, da kam schon eine Antwort.
,,Hey Gogs, wie geht es dir?'' schrieb er zurück. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
,,Ganz ok, dir? Was machst du so?'' Das ganz ok war natürlich gelogen. Um ehrlich zu sein, ging es mir nämlich total mies. Ich hatte bereits das Gefühl in Depressionen oder sowas gefallen zu sein.
,,Joa alles gut soweit. Ich bin am zocken - leider alleine'' antwortete er.
,,Warum alleine?'' fragte ich.
,,Clay ist gerade nicht da, der kommt wohl auch erst in ein paar Stunden'' schrieb er. So sah ich meine Chance darin mal Nick wieder zu treffen. Ich konnte ja sonst schlecht zu ihm, da die Gefahr einfach zu groß war Clay dort anzutreffen.
,,Hättest du was dagegen, wenn ich noch vorbeikommen würde?'' fragte ich also.
,,Natürlich nicht, schwing dein Popöschen hier rüber!'' las ich und lachte. Sofort machte ich mich fertig und ging los. Ich freute mich, denn es war das erste Mal, dass ich wieder wirklich meine Wohnung verließ.

Als ich vor seiner Haustüre stand und er mir sie öffnete, bildete sich erneut ein Lächeln auf meinen Lippen. Überraschenderweise zog er mich in eine kurze Umarmung, statt unseren üblichen Handschlag zu machen.
,,Tut gut dich mal wieder zu sehen'' hörte ich ihn sagen, während wir ins Wohnzimmer liefen. Ich schaute mich etwas skeptisch um, war vermutlich eine Angewohnheit.
,,Keine Sorge, er ist wirklich nicht hier'' kam es von ihm. Ich nickte und setzte mich ebenfalls auf die Couch.
,,Du versuchst ihm echt so gut es geht aus dem Weg zu gehen, oder?'' fragte er mich, ich zuckte nur mit den Schultern.
,,Ist das beste - für uns beide'' antwortete ich ihm.
,,Soll das denn den Rest eures Lebens so weiter gehen? Ich meine du kannst mir doch nicht sagen, dass es wirklich das ist, was du willst?'' sagte er und hatte recht. Ich wollte Clay eigentlich sehen, ihm in seine wunderschönen Augen schauen und Zeit verbringen. So, wie wir es immer getan hatten, doch zwischen uns war einfach zu viel gewesen. Zudem wäre ich dadurch zu peinlich berührt. Schließlich war ich derjenige, der Schluss gemacht hatte und nun sollte ich derjenige sein, der sich nach seiner Nähe wieder sehnte?
,,Genug nachgedacht, nimm das lieber'' riss mich Nick aus meinen Gedanken und drückte mir den anderen Controller in die Hand.

Die Zeit bei ihm verging wie im Flug. Ich schaute gerade das erste Mal auf die Uhr und riss förmlich die Augen auf. Es war kurz vor Mitternacht. Als wäre ich nicht schon genug überrascht worden, hörten wir plötzlich, wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Mit geweiteten Augen starrte ich zu Nick, der mich ebenfalls anschaute und sich am Hinterkopf kratzte. Auch er hatte wohl die Zeit nicht im Blick.
,,Du glaubst mir nicht, was Peter mir heute erzählt hat'' hörten wir Clay sagen und anschließend lachen, der sich noch im Flur befand und anscheinend seine Schuhe auszog.
,,Ah und er hat uns zum Abendessen bei ihm eingelad - '' fuhr er fort und trat ins Wohnzimmer, hielt jedoch inne als er mich sah. Seine Augen weiteten sich nun auch, während wir uns anstarrten und niemand mehr etwas sagte.
Wer war Peter? Hatte er etwa jemand neuen kennengelernt? Dieser Gedanke zerriss mir das Herz. Mit stechendem Schmerz in der Brust stand ich auf und schaute zu Nick.
,,Danke, dass ich vorbeikommen durfte...'' entgegnete ich ihm, lief stumpf, mit gesenktem Blick an Clay vorbei und stürmte im Flur beinah schon aus der Wohnung.


Hmm...ich glaube, heute kommt noch ein Kapitel. Dann wären es ja schon wieder 4 Kapitel, die ich an einem Tag geschrieben habe haha. :D


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