Kapitel 2

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Ich stürmte förmlich in Nick's Wohnung hinein.
,,Er ist so ein verdammter Idiot, ich hasse ihn!'' rief ich, während ich meine Strickjacke auf seine Couch schmiss. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich Nick mit verschränkten Armen gegen seine Wand lehnte und mich anschaute.
,,Tust du nicht'' kam es von ihm, doch ich regte mich nur weiterhin auf.
,,Manchmal könnte ich ihn mit meinen bloßen Händen erwürgen!''
,,Würdest du nicht'' murmelte Nick dazwischen.
,,Ich schmeiße ihn noch aus der Wohnung, wenn er weiter so macht!''
,,Wirst du sowieso nicht'' murmelte er erneut.
,,Arghhh, warum liebe ich diesen verdammten Idioten nur!'' gab ich schließlich nach und ließ mich auf die Couch fallen.
,,Was hat er jetzt wieder angestellt?'' fragte Nick schließlich.
,,Wir hatten vorhin unseren ersten Termin bei Dr.Cohn und als wäre es nicht schlimm genug, dass er total unhöflich und nicht einmal bei der Sache war, ist er auch noch einfach abgehauen!'' erzählte ich ihm.
,,Joa, klingt ganz nach ihm'' scherzte er und lief in die Küche.
,,Willst du was trinken?'' rief er. Ich stand auf und lief ihm hinterher.
,,Nein'' entgegnete ich ihm, er schüttete sich selbst trinken ein und trank es.
,,Was hattest du aber auch erwartet? Auch wenn er eingewilligt hat, wollte er von Anfang an nicht dahin'' kam es nun von ihm.
,,Was sollen wir denn sonst tun? Weiter so machen bis wir uns wirklich gegenseitig umbringen?'' fragte ich.
,,Wenn es zwischen euch wirklich nicht mehr passt, solltet ihr euch vielleicht einfach trennen...'' sagte er nun ernst und kratzte sich am Hinterkopf. Ich setzte mich an den Tisch und fuhr mir durch meine Haare.
,,Das ist nicht so einfach...'' fing ich an.
,,Trotz allem lieben wir uns...'' fuhr ich fort.
,,Ob das wirklich noch Liebe ist?'' hörte ich ihn nuscheln, ging jedoch nicht darauf ein.

Ich blieb bis zum Abend bei Nick, danach machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich schloss gerade die Haustüre auf und betrat den Flur. Ich nahm relativ schnell wahr, wie ruhig es war. Zunächst dachte ich, dass Clay nicht Zuhause war, doch dann sah ich die Badezimmertüre, die nur angelehnt war und hörte nun auch, wie das Wasser im Badezimmer lief - er war also duschen.
Ich zog meine Schuhe aus, legte den Schlüssel auf den Schrank und lief ins Schlafzimmer. Dort kramte ich mir gerade bequemere Sachen heraus und sah im Spiegel vom Schrank, dass Clay plötzlich an der Türe stand und gegen den Türrahmen lehnte, während er mich anstarrte. Ich beachtete ihn jedoch nicht, meine Kraft für heute war schon aufgebraucht.
,,Ignorierst du mich jetzt?'' kam es von ihm, während ich die Klamotten auf das Bett schmiss und den Schrank schloss. Ich wollte mich umziehen, doch Clay kam auf mich zu und zog mich an meiner Hüfte zu sich heran.
,,Es tut mir leid'' kam es nun von ihm.
,,Das sagst du immer...'' murmelte ich und schaute ihm nicht in die Augen. Er tat sein Finger an mein Kinn und zwang mich förmlich ihn anzuschauen.
,,Es tut mir wirklich leid'' sagte er. Normalerweise wollte ich diesmal nicht zu schnell nachgeben, aber wenn er mit nur einem verdammten Handtuch um seiner Hüfte, noch beinah völlig durchnässt und mit seinen verwuschelten Haaren vor mir stand, konnte ich einfach nicht anders.
Er näherte sich meinen Lippen.
,,Ich liebe dich'' hauchte er, bevor er seine auf meine presste. Sofort erwiderte ich den Kuss natürlich. Er war gerade dabei mir mein Shirt vom Körper zu ziehen.
,,Das wolltest du doch sowieso ausziehen'' nuschelte er dabei mit seinem verdammt sexy Grinsen.
Ich zog ihn an seinem Handtuch, was noch immer um seiner Hüfte lag, an mich heran und war nun derjenige, der seine Lippen auf seine presste. Vielleicht führten wir eine toxische Beziehung, doch in Momenten wie diesen war es mir egal. Manchmal konnte man den Hass oder die Wut zwischen uns förmlich sehen, doch wiederum gab es auch das komplette Gegenteil - pures verlangen und vergöttern.

Bevor wir zusammen kamen, waren wir beste Freunde. Dort hatten wir das beste Verhältnis, dass man nur haben konnte. Wir hatten uns nie gestritten, waren immer gut gelaunt und hatten Spaß, doch das hatte sich aus irgendeinem Grund in der Beziehung mit der Zeit gelegt. Wir waren einmal kurz davor uns zu trennen, doch am Ende konnten wir es einfach nicht. Ich konnte nicht ohne ihn und er konnte nicht ohne mich.
Da wir aber nicht so weiter machen wollten, hatten wir nach einer Lösung gesucht und diese war die Paartherapie bei Frau Dr.Cohn - von ihr hatte man nur Gutes gehört, weshalb ich wirklich Hoffnung hatte, dass sie uns helfen könnte. Das würde jedoch aber auch nur funktionieren, wenn Clay wenigstens bereit wäre, die Hilfe von ihr auch anzunehmen.


Und, wie sind durch das zweite Kapitel bisher eure Eindrücke? :)



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