,,Kann ich Ihnen weiterhelfen?'' fragte mich die Frau. Noch immer verwirrt darüber wer sie überhaupt war, starrte ich sie noch immer an.
,,Ich wollte zu Peter'' antwortete ich ihr schließlich.
,,Sind sie ein Angehöriger?'' fragte sie nun.
,,Uhm nein...'' entgegnete ich und kratze mich am Hinterkopf.
,,Ich bin ein Freund von ihm'' sagte ich, sie schien mir aber zunächst nicht zu glauben, was ich verstehen konnte. Wieso sollte ein junger Mann wie ich mit jemanden wie Peter befreundet sein wollen - das dachte sie sich wahrscheinlich.
,,Wie ist ihr Name?'' fragte sie ein weiteres Mal und verschwand nach drinnen, nachdem ich ihr den gesagt hatte. Wenige Minuten später kam sie wieder, musterte mich noch einmal, ließ mich jedoch herein.
Da ich keine Ahnung hatte, wo Peter war, folgte ich ihr einfach. Sie lief die Treppen hinauf und in sein Schlafzimmer. Als ich nach ihr den Raum betrat, weiteten sich meine Augen. Peter lag in seinem Bett und war an einem Gerät angeschlossen. Dazu schien er an einem Atmungsgerät zu hängen. Sofort wanderte mein Blick zu der Frau, die meinen besorgten Blick erkannte.
,,Er weigert sich ins Krankenhaus zu gehen, dort könnte man ihm wahrscheinlich besser helfen'' sagte sie.
,,Ich bin alt, Jenny. Jeder stirbt irgendwann mal, egal an was'' kam es von Peter.
,,Was?'' entfuhr es mir.
,,Lässt du uns einen Augenblick alleine?'' fragte er Jenny, die nickte und den Raum verließ.,,Wieso willst du nicht ins Krankenhaus?'' fragte ich ihn.
,,Die können mir nicht helfen, ich bin einfach zu alt. Meine Zeit ist wohl gekommen, meine Frau schon sehr bald wiederzusehen'' antwortete er und hatte tatsächlich ein kleines Lächeln im Gesicht. Ich war sprachlos, ich wusste einfach nicht, was ich dazu hätte sagen sollen.
Peter schaute mich nun sehr ernst an.
,,Du kannst dir gar nicht vorstellen wie dankbar ich dir bin'' sagte er, irritiert schaute ich ihn an.
,,Wofür?'' fragte ich.
,,Wie schon einmal gesagt war mein Leben nach dem Tod meiner Frau schon so gut wie vorüber und als du und deine Freunde in mein Leben trat, war ich das erste Mal wieder wirklich glücklich. Ich hatte Spaß am Leben und das verdanke ich nur euch'' entgegnete er.
,,Wir werden auch noch weiterhin viel Spaß haben'' entgegnete ich ihm nun und versuchte meine Tränen zu unterdrücken, die sich bildeten.
,,Sicher'' antwortete er, schien es jedoch nicht ernst zu meinen und fing an heftig zu husten. Es wurde jedoch mehr als nur husten, plötzlich fing nämlich auch dieses Gerät an zu piepsen, woraufhin diese Jenny hereingestürmt kam und ihm irgendeine Spritze verpasste. Nun war alles im Raum ziemlich still. Sie musste ihm eine Beruhigungsspritze verpasst haben.
Schockiert starrte ich sie an, sie schaute mich ebenfalls an.
,,Wenn er nicht bald ins Krankenhaus kommt, wird er nicht mehr lange durchhalten'' fing sie an zu reden.Ich lief mit ihr nach unten in die Küche, wo wir miteinander weiterhin sprachen. Sie erzählte mir, dass sie Peter und seine Frau schon sehr lange kannte. Dass sie auch damals beim Sterbeverfahren seiner Frau dabei gewesen war und nun ihr Bestes tat, um Peter beiseite stehen zu können.
Ich wusste nicht wie lange wir miteinander sprachen, aber irgendwann hörten wir Peter nach uns rufen. Wir standen auf und liefen nach oben. Im Zimmer angekommen hatte er seine Augen jedoch geschlossen und regte sich nicht. Zunächst dachte ich, dass ich es mir vielleicht eingebildet haben könnte, doch Jenny hatte es schließlich auch gehört. Sie checkte seinen Puls und griff daraufhin sofort nach ihrem Handy.
,,Wir haben keine andere Wahl, er muss sofort ins Krankenhaus. Sein Puls ist viel zu niedrig!'' rief sie zu mir, während sie anscheinend schon die Nummer des Krankenwagens gewählt hatte.
Alles Darauffolgende geschah so schnell. Der Krankenwagen und Notarzt kam und fuhr mit Peter ins Krankenhaus - Jenny war mitgefahren.
Aufgewühlt stürmte ich zu Nick, wo sich auch George befand. Ich klopfte wie wild gegen seine Wohnungstüre, als er sie endlich öffnete und ich förmlich hineinstürmte.
,,Was ist los?'' fragte George besorgt, während er auf mich zu kam.
,,Peter...er...'' versuchte ich zu antworten, doch es machte mich einfach zu fertig.
,,Was ist mit ihm?'' fragte Nick nun.
,,Er liegt im Sterben...'' erzählte ich ihnen. Sie schauten mich schockiert an und schienen sprachlos zu sein. Ich erzählte ihnen, dass er ins Krankenhaus gebracht wurde und seine Pflegerin bei ihm war. Wir machten uns danach auch sofort auf den Weg dorthin. Karl und Aurelia gaben wir ebenfalls Bescheid, schließlich waren sie auch gute Freunde von Peter geworden.
Als wir gerade am Krankenhaus ankamen, trafen wir schon auf Karl und Aurelia. Wir liefen alle gemeinsam zur Rezeption und fragten nach Peter. Die Frau wollte uns keine Auskunft geben, weshalb auch immer. Zum Glück kam Jenny dazu, die uns mit nahm. Erst als wir vor dem Raum standen, in dem Peter wohl lag, schaute Jenny mich an. An ihrem Blick erkannte ich, dass etwas nicht stimmen konnte.
,,Was? Was ist los?'' fragte ich.
,,Er...'' fing sie an, doch brauchte viel zu lange. Meine Geduld war bereits gerissen.
,,Er was? Bitte rede mit mir Jenny! Was ist mit ihm?'' Ich fuhr mir nervös durch die Haare.
,,Er hat es nicht geschafft...'' sprach sie es nun aus.
Meine Augen weiteten sich, mein Herz hörte auf zu pumpen und die restlichen Tränen nahmen ihren Lauf. Ich riss die Zimmertüre auf und stürmte ins Zimmer und dort lag er - völlig leblos im Bett. Ich konnte nicht glauben, dass Peter wirklich tot war. Peter war für uns nicht einfach nur zu einem sehr guten Freund geworden, er war auch so etwas wie der Vater unserer Gruppe.
Hektisch fing ich an meinen Kopf zu schütteln und rannte förmlich wieder aus dem Zimmer. Jedoch nicht nur aus dem Zimmer, sondern gleich aus dem ganzen beschissenem Krankenhaus.
George kam mir hinterhergerannt und schloss mich in seine Arme. Die anderen kamen kurz darauf ebenfalls dazu und aus einer einfachen Umarmung wurde eine riesig große. Gerade jetzt mussten wir mehr denn je zusammen halten - für Peter.
Ahhh es tut mir so leid, aber Peters tot stand schon von Anfang an fest...:l
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Dynasty
FanfictionZwei Menschen, die sich bedingungslos lieben, jedoch auf eine toxische Art und Weise. Dass sie sich nicht guttun wissen sie. Sie wissen jedoch auch, dass sie ohne den anderen einfach nicht können. Sie beschließen gemeinsam eine Paartherapie zu mache...