George's PoV
Peter...
Dieser Name und die Art wie er diesen Namen ausgesprochen hatte, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er klang so...glücklich. Noch etwas über einer Woche stand er besoffen in meiner Wohnung und war über mich hergefallen und jetzt? Jetzt schien er sich wohl nicht mehr die geringste Bohne für mich zu interessieren. Die ganze Zeit wollte ich meine Ruhe und mit allem abschließen können, doch nun wollte ich natürlich wieder das Gegenteil. Jedoch schien er nun mit allem abgeschlossen und nach vorne geschaut zu haben.
Und was stellte das mit mir an? Ich saß Abends einsam in meiner Wohnung und betrank mich. Ich verabscheute Alkohol eigentlich, da dieser Mist mir schon viel Unglück gebracht hatte, doch manchmal war er auch einfach gut. In so einer Situation wie dieser war ich mir dann aber doch auch nicht mehr ganz sicher. Im Moment ließ er mich nämlich schlimmer als vorher fühlen. Meine Trauer wurde verstärkt, doch gleichzeitig verspürte ich auch Hass. Hass auf mich selbst und Hass auf ihn. Wieso ließ er mich erst denken, dass er mich zurück haben wollen würde und gab sich nun mit einem Peter ab? Die Wut stieg in mir mit jeder Sekunde. Am liebsten würde ich ihn anschreien wollen, meinen kompletten Frust herauslassen und...was wusste ich schon. Ich war im Moment nicht mehr, als ein Wrack.
Ich hatte mich mit der Zeit so betrunken und von meinen Emotionen leiten lassen, dass ich nun derjenige war, der sich vor seiner Haustüre wieder fand, beziehungsweise Nick's.
Clay's PoV
Das Abendessen bei Peter war wirklich toll. Bis kurz vor 23 Uhr waren wir bei ihm. Da Karl sich jedoch mit dem Wein etwas zu sehr vergnügt hatte, beschloss ich, dass Nick ihn und Aurelia nach Hause fahren und ich einfach mit der Bahn schon einmal nach Hause fahren würde.
,,Wir sehen uns, danke für das Essen!'' bedankte ich mich noch bei Peter und war der Letzte, der ging. Ich hatte ihm nämlich noch beim Aufräumen geholfen. Er wollte es zwar nicht, doch ich bestand darauf. Schließlich hatte er schon genug für uns getan.Als ich gerade das Treppenhaus des Hauses betrat und die Treppen hinauf lief, sah ich George plötzlich auf den Stufen neben Nick's Wohnungstüre sitzen. Er hatte sein Gesicht in seinen Händen vergruben. Ich räusperte mich, woraufhin ich seine Aufmerksamkeit erlangte. Als er mich anschaute, sah ich, wie rot seine Augen waren. Er musste geweint haben und das nicht nur für fünf Minuten.
Ich kniete mich zu ihm herunter und schaute ihn an, er vermied den Blickkontakt.
,,Alles ok bei dir?'' fragte ich ihn. Er gab mir keine Antwort, sondern seufzte nur. Ich legte meine Hand sanft auf sein Knie, doch er schlug sie weg. Ich richtete mich wieder auf, schaute ihn aber noch immer an und wusste nicht wirklich, was ich hätte tun sollen.
Plötzlich stand auch er auf und schaute mich wieder an.
,,Wer ist er?'' fragte er mich. Ich schaute ihn irritiert an.
,,Wer?'' fragte ich ahnungslos, da ich keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
,,Peter, wer ist er?'' fing er an.
,,Ist er dein Freund?'' fragte er nun. In seinem Blick erkannte ich ziemlich viel Schmerz. Meine Befürchtung war also richtig. Er dachte, dass ich mit jemanden namens Peter etwas haben würde.
,,Peter ist nur ein guter Freund und - '' wollte ich ihm antworten, doch er schnitt mir das Wort ab.
,,Und jemand, mit dem du gerne intim wirst, was?'' kam es von ihm. Schockiert starrte ich ihn an. Dachte er wirklich, dass ich mir den nächst besten suchen würde? Nur, weil er mich letztens abgewiesen hatte?
,,Nein, er ist nicht einmal in meinem Alter. Alleine diese Vorstellung ist...'' sagte ich und schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken ganz schnell wieder aus meinem Kopf zu bekommen. Ich wollte ihm gerade sagen, wie alt Peter war, damit er nicht weiterhin falsch denken würde, doch als Nick plötzlich dazu kam, geriet es wieder außer Kontrolle. Ich hatte vorher schon bemerkt, dass George betrunken war, daher war es nur eine Frage der Zeit.,,Was ist hier los?'' fragte Nick und schaute zwischen uns hin und her.
,,Nichts, ich wollte sowieso gerade gehen...'' antwortete George ihm.
,,George, warte doch'' rief ich. Er drehte sich um und schaute mir in die Augen.
,,Werd mit diesem Peter einfach glücklich, es ist mir egal. Tu mir bitte nur den Gefallen und lass mich dann auch ab sofort in Ruhe...'' kam es von ihm in einem zu ruhigem Ton, weshalb es mich unsicher werden ließ.
Wir hörten nur noch, wie die Haustüre unten auf und zu geschlagen wurde und sich totale Stille im gesamten Hausflur verbreitete. Nick schloss die Wohnungstüre auf und rief mich herein. Mit gesenktem Blick lief ich an ihm vorbei und ließ mich seufzend im Wohnzimmer auf die Couch fallen.
,,Was, wenn jetzt doch alles umsonst ist...?'' nuschelte ich. Nick setzte sich neben mich und legte seine Hand auf meine Schulter.
,,Er muss sich nur noch diese Nacht gedulden, dann wird ihm morgen schon alles klarer'' versuchte er mich aufzumuntern.
,,Aber was, wenn er morgen nicht mehr mit dir kommen will? Wenn er selbst von dir Abstand nimmt?'' fragte ich ihn.
,,Das wird schon nicht passieren, versprochen'' entgegnete er und ich nickte. Ich hoffte wirklich, dass es nicht so kommen würde. Nick sollte George morgen am Abend nämlich abholen und mit ihm zum Riesenrad kommen, wo wir dann schon auf sie warten würden. Wenn George sich jedoch jetzt weigern würde, mit ihm zu kommen, hätten wir ein riesiges Problem...
Ob jetzt doch alles in sich zusammen fällt?🤔
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Dynasty
FanfictionZwei Menschen, die sich bedingungslos lieben, jedoch auf eine toxische Art und Weise. Dass sie sich nicht guttun wissen sie. Sie wissen jedoch auch, dass sie ohne den anderen einfach nicht können. Sie beschließen gemeinsam eine Paartherapie zu mache...