Es waren einige Tage vergangen. Ich wohnte zurzeit bei Nick, solange ich nichts Eigenes hatte. Nick hatte auch die Tage meine restlichen Sachen abgeholt und hergebracht. Da nun Wochenende war und er bei diesem Karl und Alex eingeladen wurde, wollte er, dass ich mitkam. Dass ich aber nicht in Partystimmung oder sonst etwas Derartiges war, konnte man sich denken. Da ich aber auch abgelenkt werden und raus musste, ging ich mit - natürlich auch Nick zu liebe. Er wollte ungern alleine dorthin.
,,Hey, versuch einfach mal an etwas anderes zu denken und den Abend zu genießen, ok?'' versuchte er mich aufzumuntern, bevor wir an der Haustüre des kleinen Hauses klingelnden. Karl öffnete sie uns. Als er Nick sah, bildete sich ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen.
,,Hey, cool das ihr gekommen seid!'' sagte er.
Ich schlenderte den beiden in das vermutliche Wohnzimmer hinterher. Dort saßen auch ein paar andere Typen und Mädchen. Ich ließ mich auf einen komplett leeren Platz nieder, stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab, die mit dem Ellenbogen auf der Couchlehne lehnte und schloss meine Augen. Ich war so müde, dabei hatte ich die letzten Tage mehr als genug geschlafen. Vielleicht war ich auch einfach erschöpft.
,,Clay!'' hörte ich meinen Namen, woraufhin ich leicht aufzuckte und meine Augen wieder öffnete. Ich schaute zu Nick, der mich wie die anderen anstarrte.
,,Du bist dran'' entgegnete er mir. Verwirrt starrte ich ihn an. Wie lange war ich bitte nicht anwesend? Es kam mir vor wie zwei Sekunden, anscheinend waren es aber schon um die 10 Minuten, da sie bereits alle ein Spiel am Spielen waren. Ich schaute auf die Flasche, die in der Mitte lag. Sie spielten also klassisches Flaschendrehen.
,,Entschuldigt mich'' murmelte ich und stand auf. Ich schaute mich um und fand schließlich die Küche, wo sich der ganze Alkohol befand. Ich brauchte definitiv eine dieser Flaschen, statt eine leere, die auf mich in einem Spiel zeigte.
So verbrachte ich eine lange Zeit des Abends in der Küche umgeben von mächtigem Alkohol, dass ich in mich schüttete. Ich verstand nicht, was so viele Leute gegen Alkohol hatten. Es betäubte alle deine Sinne und ließ dich gut fühlen. Es ließ dich deine Sorgen, Probleme - einfach alles vergessen. Und selbst wenn es nur für einen Augenblick war und man sich am nächsten Tag wie der größte Mist fühlte, es lohnte sich.,,Wer hat dir denn das Herz gebrochen?'' ertönte eine weibliche Stimme neben mir. Ich hob meinen Kopf an, der auf dem Küchentresen verweilte und schaute dieser Person ins Gesicht. Es war ein Mädchen, dass etwas kleiner und auch etwas jünger als ich schien und lange braune glatte Haare hatte. Ihre Augen waren dunkelbraun, beinah schon schwarz, was wirklich schön aussah.
,,Mh...George...'' nuschelte ich vor mich hin.
,,George heißt er also'' stellte sie fest.
,,Wer ist dieser George? Ist er dein Freund?'' fragte sie nun, setzte sich auf den Küchentresen und schwang ihre Beine hin und her, während sie mich anschaute.
Ich vergrub mein Gesicht wieder in meinem Armen, die noch immer auf dem Küchentresen verweilten.
,,War...er war mein Freund...'' murmelte ich nun.
,,Verstehe...'' hörte ich sie sagen.
Ich hob erneut meinen Kopf und lehnte mich jetzt mit dem Rücken gegen die Küche, während ich einen erneuten Schluck nahm.
,,Wie heißt du?'' fragte sie mich.
,,Clay'' antwortete ich.
,,Clay...ich bin Aurelia, freut mich dich kennenzulernen'' sagte sie und hielt mir ihre Hand hin, die ich etwas irritiert entgegennahm.
,,Was führt dich hier hin?'' fragte sie nun interessiert.
,,Bin für einen Freund hier...du?'' antwortete ich.
,,Mir war langweilig und als ich erfahren habe, dass mein Bruder bei Alex eine kleine Abendrunde - so nennen sie es manchmal - schmiss, dachte ich, dass ich einfach mitgehe'' entgegnete sie.
,,Wer ist dein Bruder?'' fragte ich instinktiv.
,,Karl, kennst du ihn?'' sie musterte mich.
,,Mehr oder weniger. Ich glaube mein bester Freund steht auf ihn...'' entgegnete ich und trank einen weiteren Schluck.
,,Ah verstehe, deshalb war er so vernarrt darauf hier herzukommen'' hörte ich sie murmeln.
,,War schön dich kennenzulernen - uhm...'' fing ich an zu nuscheln und kratzte mich am Hinterkopf.
,,Aurelia, du kannst mich aber auch einfach Lia nennen'' lächelte sie.
,,Es war schön dich kennenzulernen, Lia. Ich glaube ich mache jetzt einen Abgang, könntest du Nick Bescheid geben?'' fragte ich sie, woraufhin sie nickte.
,,Ist es nicht etwas gefährlich sich in dem Zustand alleine nach draußen zu bewegen?'' rief sie mir hinterher.
,,Ich ruf mir ein Taxi'' rief ich zurück und stolperte dabei beinah über meine eigenen Füße.Als das Taxi kam, ich mich herein setzte und der Fahrer mich nach meiner Adresse fragte, gab ich ihm versehentlich die von George...ich hatte erst als wir dort waren wieder realisiert, dass wir nun getrennt waren. Dennoch bezahlte ich ihn und stieg aus.
Mir war bewusst, dass ich es bereuen könnte, doch ich lief tatsächlich zu seiner Haustüre und klopfte dagegen. Da inzwischen der ganze Schmerz wieder hervorkam und es unter Alkoholkonsum doppelt so schlimm war, konnte ich für nichts mehr garantieren. Ich hoffte für George und auch mich, dass er die Türe einfach nicht öffnen würde, doch genau das tat er leider. Denn nun starrte ich in seine wunderschönen Augen und irritiertes Gesicht, als er mich sah.
Oh oh...👀
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Dynasty
FanfictionZwei Menschen, die sich bedingungslos lieben, jedoch auf eine toxische Art und Weise. Dass sie sich nicht guttun wissen sie. Sie wissen jedoch auch, dass sie ohne den anderen einfach nicht können. Sie beschließen gemeinsam eine Paartherapie zu mache...