74. Kapitel

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„Wohin Ömer?", höre ich Erol hinter mir.

„Sag' doch junge!", versucht er weiterhin. Dabei höre ich seine Schritte hinter mir. Doch ich sehe gerade schwarz und er juckt mich sıfır (null).

An meinem Auto angekommen steige ich ein und knalle die Tür unachtsam zu. Erblicke Erol auf dem Beifahrersitz.

„Verpiss dich aus dem Auto!", knurre ich, verliere immer mehr jegliche Selbstbeherrschung. Drücke auf den Start-Knopf meines Autos und höre meinen Motor sofort laut aufjaulen.

„Nein! Ich komme mit oder du gehst nicht dorthin, wo auch immer du hinwillst in diesem Zustand!", widersetzt er sich.

Ich habe keine Zeit jetzt mit dem zu diskutieren. Mit Vollgas fahre ich los. Zu Azize. Ich werde ihr zeigen, was passiert, wenn sie meiner Familie droht und ihr Angst macht.

„Was ist eigentlich los? Wohin so Aggro?", höre ich kurze Zeit später Erol.

„Siehst du dann.", ich drücke mehr aufs Gas und fahre mir angespannt durch mein Bart.

Immer wieder taucht das angsterfüllte Gesicht von Sahra vor mir auf, während sie öykü mit bebenden Lippen erzählt was zwischen ihr und Azize vorgefallen ist. Mein Körper spannt sich direkt an, meine Fäuste zittern heftig und werden nur Erlösung finden, wenn sie jemandem die Fresse polieren.

„Junge, fahr' zur Seite! Ich übernehme die restliche Fahrt. Willst du uns umbringen? In so einem behindert wütenden Zustand kannst du nicht fahren ohne ein Unfall zu bauen!", kommt geschockt von Erol, welcher sich mittlerweile an dem Haltegriff meines Autos festhält, um nicht mit dem Oberkörper herumgeschleudert zu werden.

„Keine Sorge, ich werde nicht sterben bevor ich sie tot gesehen habe!", kommt bedrohlich von mir, während ich das Lenkrad fester umgreife. Hass, Wut und Skrupellosigkeit haben mich komplett übernommen. In diesem Zustand bin ich zu allem fähig. Das hatte ich schon lange nicht mehr. Doch umso besser. Jetzt werde ich gnadenloser und brutal sein.

„Bro, ich rufe die Jungs dorthin. So wie ich höre wirst du dich rächen an ihr. Ihre Männer werden uns mit Sicherheit reichlich empfangen, wir brauchen Rücken!"

„Nein, wirst du nicht! Ich kläre das alleine!", abrupt halte ich rechts an. Wuchtig kippt mein Beifahrer nach vorne.

„Steig' aus und fahr' nach Hause! Ich fahre alleine dorthin!", Befehle ich ihm mit dunklen Augen und dem Blick stets gerade aus gerichtet. Ungeduldig wippe ich mit meinem freien linken Fuß.

„Niemals, Ömer! Ich lasse dich nicht alleine dorthin fahren! Entweder wir fahren da zusammen hin oder wir drehen um und fahren nachhause!", denkt Erol gar nicht daran. Mittlerweile fassungslos und stur. Das lässt mich schnauben. Doch ich will keine Zeit verlieren.

„Iyi (gut), du wolltest es so.", mit erneut hoher Geschwindigkeit setze ich meinen Weg fort und passiere die Autobahn.

„Gazamız mübarek olsun (...)!", höre ich gedämpft von der Seite.

So ein Penner.

[...]

Erol überreicht mir meine Waffe, welche in meinem Handschuhfach war.

„Übertreibst nicht, Ömer. Du hast eine Frau, ein ungeborenes Kind und eine Schwester zuhause auf dich warten. Du wirst sie nur kitzeln, mehr nicht...noch nicht. Hast du mich verstanden?", mahnt mich Erol eindringlich.

Ohne eine Reaktion von mir steige ich aus, entsichere meine Waffe und schieße einmal in die Luft. Sofort spüre ich das Knacksen vieler Waffe und sehe wie sich direkt drei ihrer Hunde am Tor aufbauen und auf mich und Erol mit den Waffen zielen.

ÖMRAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt