Chapter 10

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Liv Pov
Doch ewig kann ich leider nicht im Wasser bleiben, also tauche ich wieder auf und lasse mich von einer Welle auf die Red Force katapultieren. Noch im selben Augenblick wird mir von Shanks ein gigantisches Handtuch um die Schultern gelegt. Ich seufze genervt auf. „Glucke." Mit übertriebener Geste legt er seine Hand auf sein Herz. „Das tat jetzt weh." Meine Augenbraue wandert ein Stück nach oben. „Wo sind denn deine Schatten?" „Einer schaut in der Wäscherei nach, was du gemacht hast und der andere ist auf dem Weg zu seinem Boot. Ich grinse. „Ach ja?" Shanks stöhnt genervt auf. „Hör auf damit. Hör mit diesem Grinsen auf. Bitte Liv, sag nicht, du hast was mit seinem Boot gemacht. Was hast du da eigentlich in der Hand?" Ich zucke gleichgültig mit den Schultern. „Nichts Wichtiges, nur schnell trocknende und wasserfeste Farbe." Bevor er antworten kann, dröhnt Mihawks nicht mehr ganz so gelassene Stimme über die Red Force. „Shaaaaaannks!!" Er lässt mich stehen und läuft los, um mein Kunstwerk zu begutachten. Langsam schlendere ich hinterher. Mittlerweile haben sich auch andere aus der Mannschaft mit Ace an der Reling versammelt und betrachten das Boot des Samurais. Ich habe es mit kleinen Herzen aufgepeppt. Auf der einen Seite ist Mihawks gelangweiltes Gesicht zu sehen, auf der anderen Seite steht:
Alles Gute zum Jahrestag
In Liebe, Shanks

Falkenauge will in seiner Wut sein Boot zerstören, doch meine Welle bringt es schnell in Sicherheit. „Shanks, ich habe noch ein Treffen und keine Zeit, mir ein neues Boot zu besorgen. Gibst du mir eins von deinen?" Ich antworte für den ziemlich geschockten Captain. „Die Beiboote tragen alle das Zeichen der Rothaarpiraten. Du hast also die Qual der Wahl, Vögelchen." Unschuldig lächle ich ihn an. Er atmet einmal, zweimal tief durch, steigt in sein Boot und kappt das Seil. Ohne ein weiteres Wort treibt er davon und setzt die Segel. Ein unterdrückter Wutschrei ist zu hören. Er hat wohl mein Kunstwerk auf seinem Segel gesehen.

Kichernd gehe ich in meine Kajüte, dusche und ziehe mich um

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Kichernd gehe ich in meine Kajüte, dusche und ziehe mich um. Während ich meine langen Haare bürste, höre ich Yasopp und Lucky Lou auf dem Gang reden. Der Dicke ist mal wieder am kauen und spricht trotzdem. „Warum tänzelt der Käpt'n eigentlich ständig um die Göre herum? Die macht nur Probleme." Yasopp ist mit seinem Freund einer Meinung. „Stimmt. Sonst macht er doch auch nicht so viel Aufhebens um eine Frau." „Aber weißt du, was ich eigenartig finde?" Lucky Lou wartet die Antwort seines Freundes gar nicht ab. „Jede Nacht dieser Schrei. Der bringt fast mein Herz zum bluten, so voller Schmerz ist der." Yasopp klingt nachdenklich. „Meinst du, sie verhält sich wegen eines Traumas so? Dass sie etwas wirklich grauenvolles erlebt hat und der Captain versucht, ihr zu helfen?" Lucky Lou kaut geräuschvoll auf seiner Keule herum. „Kann schon sein. Aber es scheint nicht so, als würde sie seine Hilfe wollen. Warum nicht?" Yasopp seufzt. „Angst, Scham, Misstrauen? Da würde es ein paar Gründe geben. Oder würdest du einem Haufen Wildfremder einfach so deine Lebensgeschichte erzählen?" Sein Freund scheint wohl den Kopf geschüttelt zu haben. Aber dieser Yasopp ist gar nicht so doof, wie er aussieht. „Na siehst du. Wir müssen dem Käpt'n also helfen, dass das Mädchen uns vertraut." Ohne eine weitere Antwort abzuwarten mache ich die Tür auf und zische den verblüfften Piraten im vorbeigehen zu. „Nah dran, fragt mal Ben oder Shanks, die wissen besser Bescheid. Gründet doch eine Organisation: nerven wir alle das Mädchen." Dann verschwinde ich auf das Deck, bevor sie reagieren können.

Als ich nachts zum schlafen ins Krähennest klettere, sitzt Shanks bereits dort und lächelt mich an. Er hat mehrere Kissen und eine große Decke raufgeschafft und hebt sie jetzt einladend an. Ohne Kommentar setzte ich mich zu ihm und mache es mir gemütlich. Bringt ja eh nichts, ihn wegzuschicken. Und spätestens beim unausweichlichen Flashback steht er wieder besorgt auf der Matte. Also schließe ich die Augen und lausche seinem gleichmäßigen Atem.

Zum ersten Mal seit 10 Jahren wache ich auf, ohne zu schreien, ohne Flashback, ohne grauenhafte Erinnerungen. Ich wache auf und bin in eine angenehme Wärme gehüllt. Mein Kopf liegt an Shanks Schulter und er hat die Decke fest um uns gewickelt. Seine Augen sind noch geschlossen, doch ich kann Augenringe und Sorgenfalten in seinem Gesicht erkennen. Seufzend kuschle ich mich näher an seinen warmen Körper. Kurz darauf spüre ich ein Lächeln an meinem Haar. Er ist also wach. Er ist wach und freut sich, dass ich noch da bin? Dass ich sogar näher zu ihm hin bin? Ist dieses warme Gefühl, das ich empfinde, diese Liebe, von der er gesprochen hat? Ich fühle mich sicher bei Shanks, und das nicht nur, weil er einer der vier Kaiser ist. Es ist, als würde mein Körper instinktiv wissen, dass dieser Mann alles für uns tun würde. Nach einer Weile spricht er mich zaghaft an. „Guten Morgen, Liv." „Ist es denn ein guter Morgen für dich? Oder nutzt du nur die Floskel, weil du nicht weißt, was du sonst sagen sollst?" Ärgern kann ich ihn doch trotzdem ein bisschen. Ich höre ein leises Lachen, bevor er mir antwortet. „Für mich ist es ein wunderbarer Morgen. Du hast durchgeschlafen und bist nicht geflüchtet, sobald du wach wurdest." Ich grummle. „Bei dir hört sich das so an, als wäre ich ein Kleinkind." Shanks Arm drückt mich noch näher an ihn und er murmelt gegen mein Haar. „Das meine ich nicht so, und das weißt du auch. Du willst mich bloß ärgern. Hast du denn so gut geschlafen, wie es den Anschein hatte?" Was? Hat er mich etwa die ganze Nacht beim schlafen beobachtet?! Nur um mich im Falle eines Alptraums schnell wecken zu können? Der ist verrückt. „Warst du etwa die ganze Nacht wach?" Ich spüre sein Nicken. „Doofe Glucke." Da er lacht, hat er meine genuschelten Worte wohl verstanden. „Wenn du meinst. Tust du mir einen Gefallen?" Misstrauisch sehe ich in seine dunklen Augen. „Kommt drauf an, was es ist." „Spiel nicht wieder die Unnahbare. Meinetwegen gehe mit allen auf diesem Schiff eine Symbiose ein, so wie mit Theo, aber bitte, bitte hör auf, alle gegen dich aufzubringen." „Laaaangweilig." Ich grinse. „Dann muss ich dir umso mehr Streiche spielen." Er lacht. „Meinetwegen ziehe ich sogar die rosa Hemden an, über die sich meine Mannschaft beschwert." „Tu mir einen Gefallen und lass es, das passt nicht zu deinem Übrigen Outfit." „Ja oh große Modeberaterin." Ich schlage ihm leicht gegen den Bauch. „Dummkopf." Eine Weile lang ist es still. Dann wird plötzlich überall nach Shanks geschrieen und ich seufze auf, bevor ich über den Quermast verschwinde und in die Küche husche. Theo lächelt mir schon mit einem Teller in der Hand entgegen. Ich verdrücke schnell mein Essen und mache mich auf die Suche nach Yasopp und dem Dicken. Ich finde sie mit Ben auf dem Deck. Misstrauisch sehen mir die drei entgegen, als ich lächelnd auf sie zukomme, vor allem Ben. „Was hast du nun schon wieder gemacht?" „Noch gar nichts. Ich habe einen Vorschlag." Lucky Lou kaut auf seiner Keule herum, geht der jemals ohne irgendwo hin? „Na dann lass mal deinen Vorschlag hören, Mädchen." „Ihr bringt mir Poker bei, und ich verschone euch bei meiner tatkräftigen Hilfe auf dem Schiff." Die drei sehen sich verdutzt an, bevor sie Lächeln und einstimmig nicken. Ben bläst mir seinen Qualm entgegen und grinst. „Von mir aus, wann willst du anfangen?"

 „Von mir aus, wann willst du anfangen?"

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