Chapter 18

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Der Bildschirm flackert kurz und dann ist Falkenauge zu sehen, der mit den Rothaarpiraten tanzt und Shanks, der völlig verzweifelt bläulich schimmernde Tiere beobachtet.
Ein synchrones, wütendes „Liv" ist zu hören und schon nehme ich, von einem Kaiser und einem Samurai verfolgt, die Beine in die Hand. „Na warte Wildfang!" „Bleib stehen Du Gör!" Lachend springe ich vom Deck auf die Takelage und auf den Quermast. Kaida beschließt, mir helfen zu müssen und fliegt empört fauchend und kratzend um Shanks und Mihawks Kopf. Ein leichter Wind kommt auf und streicht durch die roten Haare. „Guter Versuch Kaida, aber das musst du noch üben." Ein stolzes Klicken kommt von ihr und sie lässt sich auf meiner Schulter nieder. Shanks und Falkenauge wollen gerade wieder die Verfolgung aufnehmen, da ruft Ben irgendwas von Alkohol und schon springt mein Vater wieder aufs Deck. Seufzend folgt der Samurai und bekommt sofort einen Krug Sake in die Hand gedrückt. Ich sitze also hier oben und beobachte, wie sich alle, außer Ben die Kante geben. Vielleicht sind sie doch ein ganz lustiger Haufen. Für einen Scherz gegen ihren Käpt'n sind sie auf jeden Fall zu haben. Das muss ich mir merken.

Die Sonne erwärmt mein Gesicht und müde schlage ich die Augen auf

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Die Sonne erwärmt mein Gesicht und müde schlage ich die Augen auf. Ich bin wohl auf dem Quermast eingeschlafen, aber nun liege ich eingeklemmt zwischen meinem Vater und Mihawk, die sich gegenseitig festhalten. Erklärt dann auch das Fehlen der Alpträume. Doch scheinbar ist Mihawk den Sake nicht gewöhnt, wenn er immer nur Wein trinkt und betrunken eingeschlafen. Ohne die zwei zu wecken richte ich mich auf und sehe Ben rauchend an der Reling stehen. Gähnend stelle ich mich zu ihm. „Guten Morgen. Wie schläft es sich zwischen einem Kaiser und einem Samurai?" Ben hat die Frage eigentlich nur als Scherz gemeint, das weiss ich, doch trotzdem kann ich nicht anders, als ehrlich darauf zu antworten. „Viel besser, als wenn ich alleine schlafen würde. Ich fühle mich sicher und beschützt, sodass ich alptraumfrei durchschlafen kann." Ich traue mich nicht, Bens Reaktion zu sehen und beobachte stattdessen das Wasser. „Unser Doc kann Narben entfernen, weisst du, allerdings nicht ohne gewisse Schmerzen. Shanks ist deshalb ziemlich im Zwiespalt. Er möchte zwar, dass du diese Narbe und die damit verbundene Last loswerden kannst, aber gleichzeitig möchte er dich auch vor sämtlichen Schmerz bewahren." „Und jetzt traut er sich nicht, mich darauf anzusprechen?" Ben nickt und zieht an seiner Zigarre. „Er ist zu lieb für diese Welt." Die Worte sind zwar nur gemurmelt, aber trotzdem hab ich das Gefühl, Ben hat sie gehört. Und prompt kommt auch eine Antwort. „Eigentlich ist er nur überdurchschnittlich lieb, es kommt dir bloß so vor, weil du so viel Mist erleben musstest. Und erzähl ihm bloß nicht, dass du ihn für einen Heiligen hält. Dann hat die Red Force irgendwann kein Platz mehr für sein Ego." Ich muss lächeln. „Wie viel hat der Doc gestern getrunken?" Ben überlegt kurz. „Er ist früh eingeschlafen, deshalb nicht allzu viel. Warum?" „Wir machen das jetzt und holen Shanks erst ganz kurz vor Beginn dazu, damit er nicht mehr eingreifen kann." „Bist du dir wirklich sicher?" Ich nicke entschlossen. Also geht Ben den Doc wecken und kommt kurz darauf mit ihm wieder. Er sieht weder verkatert, noch allzu müde aus, das ist gut. „Ich bereite alles vor, wir sehen uns dann auf der Krankensta..." „Nein! Können wir das nicht auch woanders machen?" „Solange es kein Saustall ist, geht das. Sollen wir in deine Kajüte?" Ich nicke und der Doc verschwindet wieder. Ben und ich gehen zu Shanks, um ihn zu wecken. Ich verbinde ihm mit einem dunklen Tuch die Augen und stoße dann gegen seine Schulter. Ein missmutiges Murren ertönt. „Steh auf, Alter Mann!" Gähnend setzt er sich auf. „Wie oft noch, Liv, ich bin nicht...warum sehe ich nichts?" Ich schlage auf seine Finger, als er das Tuch entfernen will. Sofort fängt er an, wie ein kleines Kind zu jammern. „Was soll das, Liv?" „Komm mal kurz mit, Ja?" Ohne zu zögern steht er auf und lässt sich von mir führen. „Ben, Liv, wohin gehen wir?" Er benutzt Haki, war klar. Aber weder sein Vize noch ich geben ihm eine Antwort. Mit dem blinden Shanks betreten wie meine Kajüte, der Doc hat schon alles vorbereitet und bedeutet mir, mich aufs Bett zu setzten. Bei all den medizinischen Werkzeugen muss ich schlucken und halte Shanks Hand unwissentlich ein bisschen fester. Er scheint meine Anspannung zu spüre und setzt sich neben mir aufs Bett, sagt aber nichts. Der Doc legt meinen Unterarm frei und zieht anhand der Narbe kurz die Luft ein, sagt aber nichts. Er desinfiziert alles gründlich und fixiert dann meinen Arm am Bettgestell. Ich atme tief ein, um die Kontrolle zu behalten, schließe die Augen und lehne mich ein wenig näher zu Shanks. Dieser bekommt von Ben in exakt dem Augenblick das Tuch abgenommen, als der Doc anfängt, die Narben aufzuschneiden. Doch bevor er etwas sagen kann, drücke ich Hilfesuchend seine Hand und er hält mich fest. Der physische Schmerz ist irrelevant dem psychischen gegenüber. Ich sehe wieder sein schadenfrohes Gesicht vor mir, höre sein schadenfrohes Lachen. Und nur dank Shanks Hand versinke ich nicht in der Vergangenheit, sondern wandle auf dem schmalen Pfad dazwischen. Der Doc scheint mit Schneiden fertig zu sein und sprüht die offenen Wunden nun mit einem stark brennendem Zeug ein, bevor er sie verbindet.

Shanks will etwas sagen, das spüre ich ganz deutlich, doch statt dessen nimmt er mich sanft in den Arm

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Shanks will etwas sagen, das spüre ich ganz deutlich, doch statt dessen nimmt er mich sanft in den Arm. Eine gefühlte Ewigkeit sitzen wir einfach nur nebeneinander und ich kämpfe gegen die Erinnerungen an, gegen die Vergangenheit, mit meinem Vater. Wie schnell sich etwas ändern kann. Noch vor 2 Wochen hätte ich es niemals für möglich gehalten, dass ich meinen Vater so schnell treffen würde, geschweige denn, dass ich mich mit ihm. verstehe.
„Gehts dir besser, Wildfang?" Ich nicke leicht. „Danke, dass du nicht schimpfst." „Wer sagt denn, dass das nicht noch kommt." „Du hast mich doch viiieeel zu lieb, oder?" Shanks streicht mir sacht durchs Haar. „Dafür könntest du dich mal erkenntlich zeigen, oder?" Ich lächle. „Na gut, wenn du darauf bestehst. Ich löse dich für einen Tag als Käpt'n ab." Blitzschnell löst sich Shanks von mir und sieht mich mahnend an. „Bitte nicht!" Ich lache laut auf, sein Gesichtsausdruck ist einfach nur herrlich. „Du...deine...deine Augen..." Ich sehe meinen Vater verwirrt an. „Was ist mit meinen Augen?" „Sie strahlen!" Er knuddelt mich und zieht mich dann begeistert zu Ben. Meine Augen strahlen? Was soll das denn heißen? „Ben! BEEEN!" Panisch kommt der Vize rauchend um die Ecke. „Was ist denn los, Shanks?" Verwirrt mustert er mein ratloses und Shanks begeistertes Gesicht. Mein Vater schiebt mich an der Schulter auf Ben zu. „Ihre Augen strahlen! Sie leben!" Ein Schmunzeln huscht über Bens Gesicht. „Hast Recht. Aber musst du deshalb das ganze Schiff zusammenschreien? Ich bin sicher, man hat dich sogar auf Marine Ford gehört." „Aber das ist es wert, oder nicht?" Langsam verliere ich die Geduld. „Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?" Während Shanks mich rückwärts an seine Brust zieht, lässt Ben sich zu einer Erklärung herab. „Als du hier angekommen bist, waren deine Augen leer, du hattest jegliche Lebensfreude verloren. Aber jetzt ist das andere. Jetzt ist ein leuchten darin zu sehen, als würde eine Glut erglimmen und zu einem Feuer werden wollen." „Aha. Übertreibt ihr zwei es da nicht ein bisschen mit der Freude?" „Nein!" Shanks klingt wie ein trotziges kleines Kind. „LAND IN SICHT!", tönt es plötzlich vom Deck. Ich merke, wie mein Vater sich versteift. Denkt er, dass ich ihn noch immer verlassen will? Ich weiß nicht genau, wann sich meine Meinung geändert hat, doch ich hege nicht mehr die Absicht, meinen Vater verlassen. Ich lächle ihn kurz an und laufe dann an Deck, um mir die Insel an zu sehen. Doch Shanks Frage an seinen ältesten Freund höre ich noch. „Meinst du, sie will noch immer fort gehen?"

***

Shanks Pov
Eine Woche sind wir nun schon auf der Insel Garrofa. Mihawk hat sich schon lange verabschiedet und Liv hat sich kaum blicken lassen. Sie war höchstens beim Doc, um ihren Arm behandeln zu lassen und kam erst spät abends zu mir ins Bett, um die Flashbacks zu vermeiden. Was soll ich machen, wenn sie wirklich nicht mehr mit mir reisen möchte? Ich kann doch mein kleines Mädchen nicht alleine lassen! Morgen wollen wir abreisen. Morgen werde ich sehen, wie Liv sich entscheidet. Aaargh! Diese Ungewissheit ist ja kaum auszuhalten!

Ben gibt den Befehl zum Segel hissen und Anker einholen, aber Liv ist nicht hier! Möchte sie mich wirklich verlassen? Das kann ich nur zulassen. Mit einem Fuß stehe ich schon auf Reling, um abzuspringen, da kommt plötzlich etwas rotes auf mich zu geschossen und landet elegant auf dem Deck. Amüsiert sieht sie mich an. „Das sieht bescheuert aus, lass das." „D-Du bleibst hier?" „Ja, ich dachte, ich gehe dir und den Männern noch ein bisschen auf die Nerven. Einheitliches Stöhnen und Gelächter ist zu hören. Jetzt erst fällt mir das große weiße Pflaster an Livs Unterarm auf. „Ist was passiert? Was hast du da gemacht?" Meine Tochter lächelt mich an und zieht langsam das Pflaster von ihrer Haut.

 „Ist was passiert? Was hast du da gemacht?" Meine Tochter lächelt mich an und zieht langsam das Pflaster von ihrer Haut

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