38 | Was ist in der Tüte?

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Ohne nachzudenken lasse ich die Tüte in meiner Hand fallen, trete einen Schritt nach vorn und nehme Arthurs Gesicht vorsichtig in meine Hände. Ich suche in seinen dunklen Augen nach Bestätigung – und finde sie.

Und dann erlebe ich den schönsten Moment meines Lebens noch einmal. Noch einmal liegen unsere Lippen aufeinander, noch einmal schmecke ich Arthur, noch einmal rast mein Herz in meiner Brust und noch einmal weiß ich mit jeder Faser meines Körpers, dass es das ist, wofür ich hier bin, das, was mich vollkommen macht.

Zaghaft löse ich mich von ihm, lasse meine Nasenspitze zart über seine streifen und blicke tief in seine schönen Augen. Meine Hände wollen ihn noch nicht loslassen und so stehen wir dicht aneinander in seinem Flur, Arthurs Gesicht in meinen Händen.

Er lächelt und flüstert mit belegter Stimme: „Das war fantastisch."

Mein Mundwinkel schmerzen beinahe, so breit ist das glückliche Lächeln auf meinem Gesicht.
„Das finde ich auch. Wir sollten das unbedingt öfter tun."

Wieder nehmen Arthurs Wangen diesen pinkfarbenen Ton an und er legt seine Hände über meine.
„Da stimme ich dir zu", kichert er und verschränkt unsere Finger miteinander, ehe er sie nach unten zieht. „Aber ich bin auch schrecklich neugierig, was in dieser Tüte ist und warum du nicht weißt, was darin ist."

Überrascht blicke ich nach unten.

Ach ja, die Tüte, fällt es mir ein.

Arthur ist schneller als ich und greift die Schlaufen, zieht mich mit sich in die Küche und redet dabei fröhlich weiter: „Also, wenn du wirklich mein Traummann bist, was ich allmählich nicht mehr anzweifeln kann, dann finde ich gleich mein Lieblingsessen und eine Flasche–"

„Bacchus", vervollständige ich seinen Satz und er hebt verblüfft die Augenbrauen. „Und das Lieblingsessen ist nicht darin, dafür aber die Zutaten, weil ich es gleich für dich kochen werde."

Arthur schüttelt ungläubig den Kopf, während er die Flasche, die interessanterweise in Luftpolsterfolie gewickelt ist, aus der Tüte zieht.
„Wow, die ist sogar noch kühl!", freut er sich, als er die Folie abzieht.

„Und intakt", lache ich, denn mir fällt ein, dass ich die Tüte vorhin, vollkommen ahnungslos über ihren Inhalt, einfach fallen lassen habe, um Arthur zu küssen.

Wenn ich recht darüber nachdenke, könnte ich das auch schon wieder.

„Darauf stoßen wir an!", verkündet Arthur gut gelaunt und sucht Weingläser aus einem seiner Schränke, während ich mich daran mache, den übrigen Inhalt aus der Tüte zu holen und auf dem Küchentisch zu platzieren.

Ich finde Nudeln, Rinderhackfleisch, Reibekäse, Tomatensauce, sogar eine Paprika, eine Zwiebel und eine kleine Dose mit Kräutern.

Ganz offensichtlich gibt es Nudelauflauf und beim
Gedanken daran gibt mein Bauch auch tatsächlich ein grummelndes Geräusch von sich.

Arthur dreht sich mit erhobenen Augenbrauen um und kommt mit den Gläsern in der einen und einem Korkenzieher in der anderen Hand zu mir.
„Wir sollten uns wohl besser beeilen", legt er fest und lässt sich widerstandslos den Öffner von mir aus der Hand nehmen.

„Mit dem Essen oder mit dem Trinken?", schmunzle ich, während ich die Flasche gekonnt von ihrem Korken befreie und in die Gläser einschenke, die Arthur mir hinhält.

„Eindeutig beides", gibt er zurück und blickt mir tief in die Augen, als er sein Glas leise pingend gegen meins stößt. „Auf erfüllte Wünsche."

„Auf uns, Arthur", lächle ich und trinke einen Schluck, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.

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