51 | Was klingelt hier?

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Es ist dunkel und ich höre ein Klingeln.

Dieses ständige Hell und Dunkel verwirrt mich jedes Mal aufs Neue. Ich taste vorsichtig um mich herum und stelle fest, dass ich offenbar auf etwas Weichem liege. Meine erste Vermutung ist ein Bett.

Auch mit geöffneten Augen ist es beinahe stockdunkel um mich und wieder höre ich das Klingeln.

Schnell setze ich mich auf und steige aus dem Bett, in dem ich bis eben gelegen habe. Ich taste mich langsam vor, scheine genau zu wissen, an welcher Stelle die Tür aus diesem Zimmer führt und dass links an der Wand neben dem Ausgang ein Lichtschalter ist.

Das Licht blendet meine Augen und ich blinzle ein paar Male, während ich die Treppe nach unten gehe. Ganz offensichtlich bin ich jetzt in meinem Haus. Nur in einem T-Shirt und Boxershorts.

Ein weiteres Mal höre ich die Klingel und als ich die Tür öffne, steht ein sichtlich erschöpfter Arthur davor.

„Hey", mache ich und stelle fest, dass meine Stimme etwas belegt klingt.

„Hey", kommt es von Arthur. „Ich wollte dich nicht wecken, aber–"

„Alles gut", unterbreche ich ihn und halte ihm die Tür auf, damit er hereinkommen kann. „Wie ich dir, so du mir."

„Was?"

„Die Nacht, als ich plötzlich vor deiner Tür stand?"

„Oh, ja." Seine Hände reiben über sein müdes Gesicht.

„Ist alles okay mit Tessa? Und dem Baby? Bist du okay?", erkundige ich mich aufgeregt.

„Ja", seufzt Arthur. „Es ist ein Junge. Alles ist gut, aber ich bin unsagbar müde. Ich wusste nur nicht, ob ich allein sein kann nach all der Aufregung und darum bin ich hergekommen."

Arthur wollte nicht allein sein und hat dabei sofort an mich gedacht! Das bedeutet, er fühlt sich wohl bei mir, oder?

„Tut mir leid, wenn ich gehen soll, dann–"

„Bist du verrückt?", gehe ich dazwischen und stelle mich demonstrativ vor meine geschlossene Tür.

Wenn er denkt, dass ich ihn jetzt wieder gehen lasse, ist er gehörig auf dem Holzweg. „Ich freue mich, dass du hier bist und dass du bei mir sein möchtest. Soll ich dir noch etwas zu trinken machen? Hast du Hunger? Oder bist du nur müde? Dann kann ich dir das Gäste–"

„Nur müde, Felix", gähnt Arthur und ich nicke wild.

„Alles klar, ich beziehe dir das Bett und in der Zwischenzeit kannst du ins Badezimmer."

„Bitte", seufzt er und greift meine Hand. „Keine Umstände wegen mir. Ist ... ist es okay, wenn ich einfach bei dir schlafe?"

Okay, gleich kollabiere ich!
Arthur will in meinem Bett schlafen!
Neben mir!
Jetzt nicht hyperventilieren, Felix!
Er ist müde und erschöpft und wollte einfach nicht allein sein.

„Natürlich", räuspere ich mich. „Komm, das Bett ist sicherlich sogar noch warm."

Und so kommt es, dass ein vollkommen erschöpfter Arthur Moore mir die Treppe nach oben in mein Schlafzimmer folgt, wo er sich bereitwillig bis auf seine Boxershorts auszieht, ein weißes T-Shirt, das ich in einem Schrank finde und ihm reiche, anzieht und sich unter meine Bettdecke verkriecht.

Vorsichtig krabble ich neben ihn und mir stockt der Atem, als er ganz selbstverständlich meinen Arm nimmt und ihn über seinen Oberkörper zieht.

„Danke, Felix", murmelt er leise und kurz darauf nehme ich seine tiefen, gleichmäßigen Atemzüge wahr.

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