Türchen 14: Wolfstar

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Der 14te Dezember brach an und genau so verhielt sich auch das Wetter: es war kalt, es schneite und regnete ununterbrochen. Aber mit dem kalten Wetter und dem Schnee, kam auch die Weihnachtszeit nach Hogwarts. Die Professoren, sowie Mr. Filch hatten schon das ganze Schloss geschmückt. Eine angenehme Stimmung breitete sich unter den Schülern aus, denn die Weihnachtsferien standen schon fast vor der Tür. Das Lernen hatte bald ein Ende- wenigstens für ein paar Wochen.
Ein letzter großer Aufsatz musste für 'Geschichte der Zauberei' jedoch noch geschrieben werden. Und während Sirius, Remus und Peter ihren Aufsatz wieder einen Tag vor Abgabe schreiben würden, saß Remus jetzt schon in der Bibliothek.
Er saß an einem freien Tisch, welcher nahe am geschmückten Kamin stand. Hinter ihm war ein Fenster, aus welchem er sehen konnte wie der Schnee hin und her tobte. Er tauchte seine Feder in die Tinte und schrieb seinen nächsten Satz, während er mit der anderen Hand schon im Buch umblätterte. Das Thema war 'Alchemie im mittelalterlichen Europa', wozu Remus sich fünf Bücher herrausgesucht hatte.
Remus war zwar immer relativ wissbegierig und fansziniert von der Geschichte der Zauberer, aber irgendwann konnte ein Thema auch mal langweilig werden. Nichtsdestotrotz, wollte er seinen Aufsatz genau deswegen schnell fertig bekommen.

Seine Aufmerksamkeit wurde jedoch auf eine schwarze Gestalt gelenkt, welche er in seinem Augenwinkel sah. So schnell wie er sie gesehen hatte, war sie aber auch wieder weg. Remus drehte sich in alle Richtungen, sah jedoch niemanden. Nichtmal einen Schüler. Die meisten hatten sich von den Fenstern, wo Remus saß, weggesetzt, weil die kalte Luft durch ihnen drang. Anscheinend war nur Remus auf die Idee gekommen, den Kamin mit einem Zauberspruch an zu machen und die Wärme zu den Fenstern umzuleiten.

Wie als wäre nichts gewesen, wandte er sich wieder seinem Aufsatz zu und blätterte eines der Bücher durch. Nur eine Minute später, sah er wieder etwas in seinem Augenwinkel. So schnell Remus konnte, sah er sich um: die Gestalt war schon wieder weg.
,,Das kann doch nicht sein!"
Er ließ für einige Minuten von seinem Aufsatz ab und betrachtete seine Umgebung. Natürlich regte sich nichts. Ein drittes Mal versuchte er sich wieder auf seinen Aufsatz zu konzentrieren, aber nur wenige Sekunden später, flitzte die schwarze Gestalt wieder zwischen den Bücherregalen herum. Remus sah auf und sah, wie die anderen Male auch- nichts. Dieses Mal, legte er seine Feder auf das Pergament und stand auf. Mit langsamen Schritten ging er die vielen Bücherregale auf und ab. Nichts und niemand weit und breit, also ging er auch noch in die jeweiligen Reihen und guckte um jede Ecke. Gerade, als er wieder fast bei seinem Platz war, hörte er hinter sich ein Geräusch. Remus drehte sich um und konnte noch rechtzeitig die Pfoten eines schwarzen Hundes sehen. Ein Grinsen machte sich auf Remus' Gesicht breit.
,,Na warte."
Der Gryffindor Schüler stellte sich im Gedanken seinen blauen Tennisball vor, welcher unter seinem Bett im Schlafsaal lag. Als er ihn ganz klar vor sich liegen sah, flüsterte er die Worte 'Accio Tennisball'. Danach wartete er bis er ein leises zischen warnahm. Sein Tennisball kam auf ihn zu geflogen und er fing ihn lässig auf. Remus ging zu seinem Tisch zurück und setzte sich im Schneidersitz darauf. Mit einem nicht allzu weiten Wurf, beförderte er den Ball etwa vier Regalreihen nach vorne. In dem Moment, in welchem der Ball auf dem Boden aufkam, hörte er schon wie der Hund losrannte. Tatze kam aus einem der Gänge herrausgeschossen und lief dem Ball hinter her, welcher immer noch rollte. Er fing den blauen Ball und rannte damit freudig auf Remus zu. Vor ihm blieb er sitzen und ließ den Ball vor sich auf den Boden fallen.
,,Du möchtest mich also vom lernen abhalten?"
Tatze neigte gespielt unschuldig den Kopf, weshalb Remus kurz auflachte.
,,Vielleicht solltest du lieber selber anfangen den Aufsatz zu schreiben. Findest du nicht auch?"
Nun schüttelte der Hund seinen Kopf und hechelte glücklich weiter.
,,Dann bleib da sitzen, ich muss jetzt weiter machen."
Remus stand also auf, ging um den Tisch und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

Das ging auch ganz gut, bis Tatze an Remus' Seite kam und ihn immer mit der Schnauze anstupste.
,,Sirius, bitte."
Aber der Hund ließ nicht nach, weshalb Remus es aufgab und sich im Stuhl zurück lehnte.
,,Was ist denn?"
Tatze lief hinter ein Regal und kam als Mensch wieder hervor.
,,Unglaublich. Ihr seit Animagi, um mir bei der Verwandlung zu helfen, nicht um mich zu nerven, wenn ich lerne."
,,Ach komm, Moony. Ich brauchte etwas Ablenkung. Mir war langweilig."
Sirius setzte sich jetzt auf den Bereich auf dem Tisch, wo keine Bücher oder Pergamente lagen.
,,Ich habe hier auch nicht den Spaß meines Lebens, aber trotzdem muss es fertig werden."
Natürlich wusste Sirius, dass Remus recht hatte, aber wieso lernen, wenn man auch entspannen kann?
,,Du bist doch schon fast fertig. Wir haben seitdem du den Aufsatz angefangen hast, kaum noch Zeit miteinander verbracht."
,,Siri, das ist übertrieben. Du bist immer bei mir. Vielleicht nur drei Stunden nicht, wenn ich dann in der Bibliothek bin."
Sirius nahm Remus' Hand und fuhr sanft über seine Fingerknöchel.
,,Drei Stunden ohne dich sind wie sechs Monate."
Nun nahm er die Hand leicht hoch und küsste Remus' Fingerknöchel, weshalb Remus lächeln musste.
,,Das ist wirklich süß von dir, aber mir fehlen nur noch zwei Absätze. Das kann ich heute noch schaffen und dann bin ich wieder ganz dein."
Sirius zog einen Schmollmund, doch Remus redete weiter.
,,Du kannst gerne hier bleiben und meine Hand weiter halten, Hauptsache du lenkst mich nicht ab."
,,Deal!"
Sofort zog sich Sirius einen anderen Stuhl neben Remus heran und setzte sich hin. Und während der nächsten zwei Stunden, ließ Sirius nicht die Hand von Remus los; nichtmal für eine Sekunde. Ganz im Gegenteil, er verteilte immer wieder kleine sanfte Küsse auf die Hand und auch auf Remus Wange. Mittlerweile, war es Remus aber egal, dass es ihn jedes Mal ablenkte, wenn Sirius das tat; das war es absolut wert...

Adventskalender 2021 {HP}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt