Türchen 20: Deamus

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Am Montag, dem 20. Dezember, kam Seamus hüpfend in den Schlafsaal. Es war 14:00 Uhr, die Schüler hatten seit einer halben Stunde frei. Eigentlich hätten die Slytherins und Hufflepuffs noch Wahrsagen und die Ravenclaws und Gryffindors Zauberkunst gehabt, aber der Unterricht wurde früher beendet.

In nichteinmal einer Stunde, würde die Quidditch Mannschaft von Gryffindor gegen die Mannschaft von Slytherin antreten. Das würde das letzte Spiel für dieses Halbjahr sein und ist somit entscheidend für das halbjährliche Ergebnis.
Dean lag auf seinem Bett und durchblätterte alte Comics, die ihm seine Eltern zugeschickt hatten. Er sah jedoch auf, als er Seamus hereinhüpfen hörte.
,,Schon aufgeregt?"
,,Was denkst du denn! Ich weiß gar nicht, wie du da einfach so entspannt sitzen kannst!"
Seamus blieb jetzt auf dem Boden, wippte jedoch auf und ab, weshalb Dean grinsen musste.
,,Ich bin auch aufgeregt, aber man sieht es mir halt nie an."
,,Du glücklicher. Aber du bist doch noch gar nicht fertig und das Spiel beginnt bald!"
Mit einer schnellen Bewegung, hatte Seamus seinem Freund eine riesen Stoff-Gryffindor-Hand zugeworfen. Dean fing sie gekonnt auf, legte sie aber beiseite, um seine Comics weiter zu lesen.
,,Dean! Wir müssen uns noch fertig machen!"
,,Nein- hey! Gib das her!"
Kurzerhand, hatte Seamus ihm das Comic weggerissen, welcher ihn jetzt beleidigt ansah.
,,Du bekommst es erst wieder, wenn das Spiel vorbei ist."
Mit einem seufzen lehnte Dean sich weiter nach hinten.
,,Kann ich es nicht währenddessen weiter lesen?"
Seamus schien kurz zu überlegen, nickte aber dann.

Keine fünf Minuten später, saßen die beiden im Schneidersitz gegenüber voneinander. Seamus hatte seine Farben herausgeholt und Dean las sein Comic weiter.
,,Ich fang an, ja?"
,,Hm."
Mit hochgezogenen Augenbrauen, nahm Seamus etwas von der roten Farbe und strich Dean's Gesicht etwas damit ein. Aufeinmal, zierte ein Lächeln Dean's Lippen, was Seamus' Aufmerksamkeit sofort auf sich zog.
,,Was ist? Was ist im Comic passiert?"
Nun sah Dean immernoch Lächelnd auf und schüttelte leicht den Kopf.
,,Nichts. Ich genieß es einfach jedes Mal, wenn du meine Gesichtsbemalung machst."
Grinsend nahm Seamus etwas von der gelben Farbe und strich genauso sanft wie vorher über Dean's Wange, welcher schon wieder am lesen war. Seamus erschlich sich nun auch ein Blick auf die Seiten des Comics, da die Neugier ihn doch heimsuchte. Jetzt erkannte er, dass sein Freund ein Spiderman Comic las. Er versuchte kopfüber die Sprechblasen zu lesen, lenkte sich damit aber selbst ab, weshalb er unabsichtlich die gelbe Farbe auf Dean's Mund strich.
,,Hey! Pass doch auf!"
Dean machte jedoch nicht wirklich den Anschein sauer zu sein, im Gegenteil, er lachte sofort amüsiert los. Seamus nahm sofort seine Hand runter und guckte seinen Freund entschuldigend an.
,,Tut mir leid- welche Ausgabe liest du?"
Dean sah ihn sofort mit hochgezogenen Augenbrauen an.
,,Also wechseln wir das Thema? Okay. Das ist die 173te Ausgabe. Meine Eltern haben mir von der 150ten bis zur 180ten alle geschickt. Ich habe die schon so lange nicht mehr gelesen. Sind aber immer noch genauso gut wie damals."
Beim reden, versuchte Dean sich die gelbe Farbe von den Lippen zu reiben, was auch ganz gut funktionierte.
,,Du musst mir unbedingt die 164te ausleihen. Die fehlt mir schon seit Jahren. Wieso hast du nie erzählt, dass du die alle hast?"
,,Meine Eltern haben vor ein paar Tagen den Dachboden durchgeräumt und da lagen die noch alle zusammen in einem Karton. Ich habe die schon seit Jahren nicht mehr gelesen und schon ganz vergessen, dass ich die überhaupt habe."
Gerade als Seamus mit einem Papiertuch seine Hände saubergemacht hatte, fiel ihm auf, dass Dean immer noch etwas gelbe Farbe auf der Lippe hatte.
,,Du hast da noch was übersehen, ich mach das mal weg, nicht erschrecken."
Dean nickte abwesend, weshalb Seamus leicht mit dem Daumen über dessen Lippe fuhr. Er nahm seinen Daumen wieder weg und sah seinen Freund nun abwartend an.
,,Du bist dran. Wir haben nicht mehr allzu viel Zeit."
Wieder nickte Dean nur abwesend, regte aber keinen Muskel. Natürlich wusste Seamus, dass er nun wieder in dem Comic verschwunden war, deswegen kam ihm eine Idee. Er kam Dean langsam näher, bis seine Lippen auf denen von Dean lagen. Der größere Gryffindor erwiderte den Kuss, wobei er nicht merkte, wie Seamus ihm das Comic aus der Hand zog. Erst als sie sich lösten, sah Dean verwirrt auf seine, nun leeren, Hände.
,,Du hinterlistiger Zwerg du!"
,,Ich liebe dich auch. So, jetzt fang bitte an! Ich möchte als erstes im Stadion sein."
Wiederwillig, jedoch lächelnd, nahm Dean die beiden Farben und fing an sie auf das Gesicht seines Gegenübers aufzutragen.
,,Quer über das Gesicht, so wie immer?"
,,Ja, bitte."
Gesagt, getan. Nur einige Sekunden später, war Dean fertig und gab Seamus einen Kuss auf die Nase, was wiederrum dazu führte, dass er wieder gelbe Farbe auf den Lippen hatte. Es brachte Seamus zum lachen, aber ihm war es relativ egal. Er stahl sich so oder so einen weiteren Kuss von seinem größeren Freund.
,,Jetzt hast du doch auch Farbe auf den Lippen, Seamus!"
,,Genaus das möchte ich auch, so weiß jeder, dass du zu mir gehörst und nicht mehr zu haben bist."
,,So ist das also? Na dann lass ich meins doch auch dran. Aber jetzt komm, sonst sind wir nicht einer der ersten und dann wirst du unaustehlich."
Seamus schlug Dean gespielt beleidigt gegen den Arm, stand aber mit ihm gemeinsam auf.
,,Ich möchte halt gute Plätze haben."
Dean schenkte ihm nur ein weiteres Lächeln, bevor er sich zu seinem Koffer begab und seinen Pullover heraus suchte.
,,Hey, Zwerg. Such dir lieber zwei raus. Es ist verdammt kalt draußen. Und es soll später noch schneien. Du frierst doch immer so schnell."
Seamus warf Dean einen Todesblick über die Schulter zu, suchte danach aber nach zwei Pullovern. Beide zogen sich die Pullover an, sowie auch ihre Gryffindor-Umhänge und jeweils einen Gryffindor-Schal. Fertig angezogen sahen sich beide an.
Dean wollte losgehen, da es bald knapp wurde und Seamus die ganze Zeit schon so einen Stress gemacht hat, der kleinere Gryffndor zog ihn jedoch zurück. Mit einem verwirrten Blick sah Dean ihn an, woraufhin dieser ihn an seinem Schal zu sich zog und innig, sowie lange küsste.
Sobald sie sich lösten, sah Dean ihn lächelnd an.
,,So viel Zeit war noch?"
,,Es wird immer genügend Zeit dafür bleiben."
Lächelnd, zog Seamus Dean nun mit sich zum Stadion...

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