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Eilig lief ich durch die dunklen Straßen Amerikas und hoffte, dass ich keinem Betrunkenen begegnen würde.

Glücklicherweise wurden die Straßen durch schwache Laternen beleuchtet. Wenigstens eine kleine Erleichterung.

Der kalte Wind wehte an mir vorbei und ich fröstelte in meinem kurzen Kleid. Vielleicht hätte ich mir doch lieber eine Jacke mitnehmen sollen.

Warum war es hier  mucksmäuschenstill? Man hörte nur meine lauten Schritte, die durch die Straßen irrten und den pfeifenden Wind in der Ferne.

Man könnte meinen, dass dieses Viertel der Stadt leergefegt sei. Vor lauter Angst bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn und ich beschleunigte meine Schritte. Ich war nie sonderlich mutig gewesen.

Paul hatte meinem Bruder Lucas versprochen, dass er auf mich aufpassen würde. Wie sollte er denn auf mich aufpassen, wenn er vor lauter Alkohol im Blut selbst kaum auf den Beinen stehen konnte? Ich nahm es ihm aber nicht übel. Schließlich war er nicht mein Babysitter weder war ich ein kleines Kind. Während seine Freunde sich um Paul gekümmert hatten, habe ich mich auf den Heimweg gemacht.

Dummerweise musste ich genau heute kein Guthaben mehr im Handy haben, sonst könnte ich mir wenigstens ein Taxi nach Hause rufen oder jemanden aus meiner Familie kontaktieren.

Mit schnellen Schritten betrat ich die große Hauptstraße und wollte sie zügig überqueren.

Plötzlich wurde ich durch starke Scheinwerfer geblendet und hielt inne in meiner Bewegung. Woher kam das Auto denn plötzlich her? Den lauten Motorenlärm vernahm ich erst jetzt. Ich war zu sehr in Gedanken versunken, sodass ich es nicht gehört hatte.

Ich weitete meine Augen und rannte zügig über die Straße, sodass ich nicht mehr im Weg stand.

Jedoch stolperte ich über meine eigenen Füße und landete unsanft auf meinen Hintern. Durch meinen Sturz stieß ich mir meinen Kopf gegen eine Mülltonne an.

Zischend fasste ich mir an meinen Kopf und raffte mich fluchend auf die Knie. Ich hörte wie der Motor des Autos verstummte und eine Autotür plötzlich zugeschlagen wurde.

Ich wandte meine Aufmerksamkeit zwei Gestalten zu, die sich in der Dunkelheit gegenüberstanden. Sie standen ungefähr zwei Meter von mir entfernt.

Unauffällig zog ich mich nach hinten zurück und versteckte mich hinter die Mülltonnen. Meine Aufmerksamkeit lag auf den beiden Männern, die ich aufgrund der Dunkelheit nicht erkennen konnte.

Es wäre besser ihnen nicht über den Weg zu laufen. Ich warte einfach bis die beiden verschwunden sind.

Die Männer redeten miteinander doch ich konnte ihre Worte akustisch nicht verstehen. Hoffentlich würden sie mich nicht bemerken, denn ich witterte Böses.

Ich zuckte mein Handy aus meiner Clutch heraus und schaltete meine Taschenlampe ein, um das Szenario zu beleuchten. Meine Neugierde hatte nämlich ein weiteres Mal gewonnen.

Jedoch ertönte plötzlich ein ohrenbetäubender Schuss in der Dunkelheit, gefolgt von einem tiefen männlichen Zischen.

Ich erstarrte in meiner Bewegung und erschauderte stark.

Was war das gewesen? Das Handy fiel mir aus den zitternden Händen und mein Herz zog sich stark zusammen.

Ich hörte daraufhin einen weiteren Schuss und schlug mir die Hände vor dem Mund.

Diesmal war ein lautes männliches Brüllen zu hören. Was passierte hier gerade?

Mein Herz raste wie verrückt und es bildeten sich Schweißperlen auf meiner Stirn. Ich drückte mir die Hände fester auf den Mund, um ein ängstliches Schreien zu unterdrücken.

Married to the Mason KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt