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Ich kam zum Bewusstsein und befand mich auf einem Bett wieder. Was war bloß passiert?

Als die Erinnerungen der Gala meinen Kopf durchströmten, jagte ich im weichen Bett hoch. Es war bloß ein Traum gewesen.

Jedoch wurde mir schnell bewusst, dass es sich hierbei keinesfalls um einen Traum handelte. Wenn, dann um einen Albtraum. Denn ich trug das Kleid von der Gala und ich lag in einem fremden Bett.

Er wird mich umbringen.

Bei dem Gedanken an den Mann mit dem Drachen Tattoo, sprang ich aus dem Bett raus. Mir fiel auf, dass ich keine Schuhe mehr trug. Wo waren meine Stilettos hin?

Meine Aufmerksamkeit und Konzentration legte sich jedoch auf die große weiße Tür. Ich sprintete auf die Tür zu und drückte hastig die Türklinke auf und ab, jedoch war die Tür verschlossen. Mit ansteigender Panik und zittrigen Händen versuchte ich weiterhin mein Glück. Es hatte keinen Sinn gegen die Türklinke anzukämpfen.

Mit einem verzweifelten Aufschrei trat ich gegen die Tür und ließ von der Türklinke ab. Es war zwecklos. Sie war abgeschlossen.

Wie kam ich hier her? Was hatte er mit mir vor?

Mein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen. Ich bekam es wieder mit der Angst zu tun. Das Zimmer in dem ich mich befand, bestand aus purem Luxus. Überall wo mein Auge hinreichte, erkannte ich helle Farbtöne und teure Möbel.

Plötzlich hörte ich das Rascheln von Schlüsseln und kurz daraufhin wurde die Tür nach innen geöffnet. Mein Herzschlag beschleunigte sich und das Adrenalin durchfuhr meinen Körper.

Renn um dein Leben, Sarah.
Sobald die Tür aufgemacht wurde, duckte ich mich runter und rannte unter den Armen des Mannes hinaus, der die Tür geöffnet hatte.

„Stehen bleiben" brüllte er mir hinterher, weil er nicht mit meinem plötzlichen Ausbruch gerechnet hatte.

Meine Schritte wurden immer schneller und ich rannte über den hellen Marmorboden. Das lange Kleid erschwerte mir das Rennen.
Ein kurzer Blick nach hinten verriet mir, dass mir der bullige Kerl dicht auf den Fersen war.

Schneller, Sarah. Ich atmete unregelmäßig und bekam kaum Luft. Mit einer Hand hielt ich mein Kleid in die Höhe und mit der anderen strich ich mir die gelösten Haare aus dem Gesicht, damit ich etwas sah.

Es ertönte urplötzlich ein ohrenbetäubender Schuss und eine Vase zersprang in tausend Teile, an die ich vorbei rannte.

Kreischend rannte ich weiter und beschleunigte meine Schritte. Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich rannte so schnell ich konnte.

Es blieb nicht bei einem Schuss, denn es folgten mehrere. Bei jedem Schuss zog sich mein Herz stark zusammen. 
Die Schüsse könnten mich jederzeit treffen. Es war lebensgefährlich.

„James, wie konnte sie entkommen" schrie uns eine zweite männliche Stimme hinterher.

Ich hatte mittlerweile eine gigantische Treppe erreicht, die nach unten führte.

Mit schmerzenden Fußsohlen stürmte ich die Treppe runter, während ich mir das Kleid mit beiden Händen höher zog. Sonst würde ich über das Kleid stolpern und mir höchstwahrscheinlich den Kopf anschlagen.

Als ich die vielen Stufen runter gerannt war, ertönte ein weiterer Schuss. Diesmal traf der Schuss den prachtvollen Kronleuchter in der Decke.

Ich blickte kurz nach oben zur Decke und sah zu wie der Kronleuchter zu Boden fiel. Es entstand ein enormer Lärm, als er in mehrere tausend Splitter zersprang.

Married to the Mason KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt