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Ich schlug meine Augen auf und blickte in die Dunkelheit. Mein Kleid war pitschnass und klebte an meinem Körper. Meine Haare fühlten sich ebenfalls feucht und schwer an.

Ich jagte aus meiner Liegeposition hoch und spuckte eine Unmenge an Wasser aus. Bevor ich zum Bewusstsein kam, hatte ich starken Druck auf meinen Lungen gespürt.

Meine Lungen brannten und ich keuchte nach Luft. Als ich wieder schweren Druck auf meinem Körper spürte, floss mir weiteres Wasser aus dem Mund, bis ich schließlich erneut in lautes Husten ausbrach.

Als ich mich daran erinnerte wie mich Mason in den tiefen Abgrund geschmissen hatte, drehte sich mein Kopf und mir wurde schwindelig.

Dass er gerade vor mir gekniet saß und mein Gesicht in seine Hände nahm, machte mich nicht weniger panisch. Seine Augen waren das einzige auf das ich mich halbwegs konzentrieren konnte, denn der Mondschein beleuchtete sie und ließ sie hell in der Dunkelheit funkeln.

Hatte dieser Psychopath keine Angst vor dem Tod? Obwohl ich davon ausgegangen war, dass ich es niemals überleben werde, lag ich in seinen Armen und atmete. Ich war nicht ertrunken.

Kraftlos schloss ich meine Augen und hastete immer noch nach Luft. Ich wollte meine Lungen mit
reichlich Sauerstoff befüllen.

Ich hörte das starke Rauschen des Wassers und Masons Atem, der auf mein Gesicht prallte. Wir saßen wohl sehr nah am Wasser, denn das Rauschen war laut vernehmbar.

Kurz daraufhin fiel ich erneut in Ohnmacht.


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Als ich das zweite mal meine Augen aufschlug, blickte ich hoch zu einer weißen Decke. Es war nicht mehr dunkel um mich herum und ich steckte nicht mehr in meinem nassen Kleid. Meine Haare fühlten sich ebenfalls nicht mehr nass an.

Wo war ich? Wie war ich hier hergekommen?

Diesmal fiel es mir sichtlich einfacher zu atmen. Das kleine Zimmer wirkte wie das eines Krankenhauses. Das Bett, in dem ich lag, war klein und in weiß bezogen.

Ich setzte mich mühsam im Bett hin und musste husten. Zischend fasste ich mir an die Lungen und versuchte meinen Husten zu stoppen. Jede mühsame Bewegung tat in meinen Lungen weh und mein Herz schlug schneller durch meine Anstrengungen.

Ich war zwar von vielen Maschinen umgeben. Jedoch war keins an mich angebracht.

Die Erinnerungen des Balls durchströmten meinen Kopf und ließen mich erschaudern. War das tatsächlich passiert oder hatte ich es bloß geträumt? Wenn ich es geträumt hätte, würde ich mich in Masons Villa befinden und nicht in einem Krankenhaus.

Wie war ich bis hierher gekommen? Wie hatten wir es überlebt? Wir waren praktisch in den Tod gesprungen.

Ich fühlte mich körperlich ausgelaugt und spürte beim Husten Schmerzen in meinen Lungen. Hoffentlich vergeht dieser Husten gleich wieder.

Mein Blick wanderte durch den Raum, bis er auf den kleinen Tisch neben meinem Bett fiel.

Dort lag Masons Portemonnaie. Daneben waren einige Geldscheine nebeneinander gereiht. Genauso wie seine Bankkarten und mein biometrisches Passbild. Er hatte sie wahrscheinlich zum Trocknen hier hin gelegt. Denn sie waren noch nicht vollständig trocken.

Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als mir bewusst wurde was Mason getan hatte.

Er war ohne zu zögern in den Abgrund gesprungen und hatte mich mitgerissen. Ich war mir ab heute sicher, dass dieser Mann sich nicht mal vor dem Tod fürchtete. Wir hätten sterben können. Ich zumindest, denn ich konnte nicht schwimmen.

Married to the Mason KnightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt