**Achtung, Name der Protagonistin geändert**
Ich schoss förmlich an der Security am Eingang vorbei. Wie eine Kanonenkugel brach ich durch die Menschenmenge vor der Tür. Einer der Türsteher fluchte.
„Hey, pass gefälligst auf!"Ich boxte mich durch die Menschentraube und dann war ich endgültig draußen. Normalerweise wäre ich jetzt langsam zum Busbahnhof zwei Straßenecken weiter gegangen. Ein kleiner Ausnüchterungsspaziergang, um zum Nachtbus zu gelangen.
Doch heute raste ich in die entgegengesetzte Richtung. Zum mehr oder weniger inoffiziellen Taxistand nahe der Disco, die Straße runter und einmal rechts ums Eck.Ich war noch nie besonders sportlich gewesen, aber heute rannte ich bis ich glaubte, meine Lunge würde verbrennen. Ich bog um die Ecke und sah gerade noch, wie das letzte Taxi vor Ort davonfuhr. Verzweifelt winkte ich ihm hinterher.
„Nein.. Haahh, haahh...wartet auf.. mich! ... Hhaaah."
Es nützte nichts. Der Fahrer hatte vermutlich schon voll. Oder er hatte mich erst gar nicht bemerkt.
Ich ich stützte die Hände auf die Oberschenkel und saugte die kalte Novemberluft ein. Ich fühlte mich, wie ein Ertrinkender.„Fuck! Fuck.."
In der Kälte bildete mein Atem weiße Wolken. Der Wind hatte aufgefrischt und trug meinen stoßweisen Atem im leichten Nieselregen mit sich.
Mir war schwindelig und auch schlecht.
Sollte ich weiterlaufen? Aber wohin?
Wie lange würde es dauern, bis ein neues Taxi vorbeikam?Erst jetzt merkte ich, dass mein T-Shirt klattschnass an meiner Haut klebte. Zusammen mit dem Schweiß von meinem Sprint und dem Wind fröstelte es mich.
Doch zumindest wurde dadurch auch mein Kopf langsam wieder klarer.Mein Handy! Mit zittrigen Fingern fummelte ich mein Smartphone aus der viel zu engen Hosentasche.
Mein Blick fiel auf den Chattverlauf.
>Ruf an, wenn du Angst hast. Ja?<Ich wählte Karinas Nummer. Sie war sicher zu Hause. Wegen dem Familienbesuch und so.
Es läutete einmal. Zweimal. Dreimal. Viermal...„Scheiße, komm schon!" Ich versuchte es erneut.
Auch deines Mal klingelte es eine gefühlte Ewigkeit. Doch dann wurde zum Glück endlich abgehoben.„Karina, zum Glück! Ihr habt gesagt, dass ich anrufen kann, wenn irgendwas passiert. Ich glaube.."
„Hallo? Wer ist da?", rief eine Männerstimme ins Telefon. Die Geräusche im Hintergrund waren unglaublich laut.
„Hallo?"„Hier ist Bea! Ich brauche Karina Ich muss.."
„Haaalloooo? WER ist dran?! Wir sind hier auf Party, weißt du. Bisschen laut", lallte es aus dem Hörer.
Nein, nein, nein! Das durfte einfach nicht wahr sein! Warum hatte dieser offensichtlich besoffene Typ Karinas Handy?
Ich schluckte und schrie förmlich in den Hörer.
„Hier ist Bea! Bea! Ich will mit Karina reden!"„Hallo Bea. Hier ist Thomas", gluckste der Typ, „Ich glaub, die Karina kann grad nicht. Die ist grad mim... Mit dem Andreas hoch ins andere Zimmer und du weißt schon.. Da kann Mann nicht so einfach mal stören."
Oh. Mein. Gott!
Warum passierte das ausgerechnet jetzt!?
Hätte sie nicht eigentlich wegen dem Familienbesuch zu Hause sein sollen?„Du sag mal", sagte er, „Bist du vielleicht diese Bea von der Wette?"
„Wette? Was für ne Wette?", sagte ich.
„Na die Vampir-Wette. Der Andreas hat gewettet, dass du niemals hingehen würdest. Und Karina meinte, dass du gar nicht so uncool bist und nicht kneifst."
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In seinen Fängen
VampireDie Vampire leben mitten unter uns. Als mittlerweile anerkannte Unterart des Homo Sapiens nutzen sie den neu gefundenen Deckmantel der Menschlichkeit zu ihren Gunsten. Aber wie viel Mensch steckt tatsächlich im Vampir? Ist ein harmonisches Mitei...