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samstag, 21. november 1987

19:33 uhr
Ich verbrachte mehrere Minuten damit, in meinem Bett zu liegen und die Decke anzustarren.
Neben mir lag das Blatt Papier, welches Nick mir gestern in der Schule gegeben hatte. Die Einladung zu seiner Party.
Spiele ich gerade ernsthaft mit dem Gedanken, auf diese beschissene Party zu gehen?

Ich wollte nicht zu dieser Party. Aber mein Unwohlsein ließ mich nicht zur Ruhe kommen.
Denn Will wird auf dieser Party sein. Und ich weiß ganz genau, was Nick vor hat.
Und Will hatte recht, ich sollte aufhören, ihn wie ein Kind zu behandeln, denn das ist er nicht.
Aber könnte ich es mir jemals verzeihen, wenn Will heute Nacht etwas zustößt? -Auf keinen Fall.

Also rappelte ich mich seufzend auf. Zog mir ein paar schlichte Klamotten an -Ich wollte schließlich nicht auffallen- und machte mich auf dem Weg zu einer Party, auf der ich nicht sein wollte.
Ich hatte nicht vor, Will zu „beschützen" oder sowas, ich wollte nur sicherstellen, dass alles okay war -Natürlich.

~~
20:17 uhr
„Wow! Mike!", Nick grinste mich überrascht an und lehnte sich gegen den Türrahmen der Haustür, „Du bist wirklich gekommen?"

„So wie's aussieht, ja.", sagte ich. Ich musste laut reden, die laute Musik, welche aus dem Haus kam, übertönte meine Stimme.

Nick's Adresse stand auf seiner Einladung. Und als ich an dem besagten Haus ankam, dachte ich zu erst, ich wäre am falschen Haus -Nick's Haus ist riesig, ich würde fast schon behaupten, dass es eine Villa ist. Alles an diesem Haus sah teuer aus, und irgendwie passte das nicht zu Nick. Reiche Eltern, nehm' ich mal an.

„Komm rein!", Nick griff nach meinem Arm und zerrte mich ins überfüllte Haus.

Es war voll mit Menschen. Dabei erinnerte ich mich daran, als Nick sagte, er hätte keine Freunde... Fragwürdig. Aber das wäre ja nicht das erste Mal gewesen, dass er gelogen hätte, nicht wahr?

Diese Party war größer als ich dachte.
So viele tanzende Menschen, überall Alkoholflaschen, laute Musik, überall Rauch.
Vielleicht hätte ich doch einfach Zuhause bleiben sollen.

„Willst du was trinken?", fragte er mich, während wir uns mühevoll durch die Menschenmengen schlängelten. Er ließ meinen Arm nicht los.

„N-Nein, danke. Wo ist Will?", ich löste mich von seinem Griff.

Nick blieb mitten in der Menschenmenge stehen und sah mich an.
„Keine Ahnung. Bestimmt im Wohnzimmer.", er musste regelrecht schreien, damit ich ihn verstehen konnte. Es war laut. Sehr laut.

„Und wo ist das Wohnzimmer?"

Nick griff erneut nach meinem Arm.
„Komm mit, Kleiner.", er zerrte mich ins besagte Wohnzimmer.

Das Wohnzimmer war riesig -Wie erwartet.
Und es war voller Menschen, die ich nicht kannte.
Und unter all diesen unbekannten Gesichtern saß Will. Und er sah genauso unzufrieden aus wie ich.

„Hey, Will, schau mal wen ich dir mitgebracht hab'!", lachte Nick, als wir gemeinsam das Wohnzimmer betraten. Alle Augen waren nun auf mich gerichtet.

Will sah mich verblüfft an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich hier auftauchen würde. Und er sah wütend aus. Verständlich.

CHILDHOOD LOVERS ~bylerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt