freitag, 6. november 1987
11:12 uhr
„Darf ich auf die Toilette gehen?", fragte Will, nachdem er sich gemeldet hatte und unsere Geschichtslehrerin ihn drannahm.Sie rollte genervt die Augen.
„Na schön. Geh. Aber beeil' dich."Will stand auf, lief zur Tür und schmiss ganz unauffällig einen kleinen eingerollten Zettel auf meinen Tisch, als er an mir vorbeilief.
Verwirrt starrte ich auf den Zettel und versteckte ihn so schnell wie möglich unter meinen Tisch, damit niemand etwas mitbekommen konnte.
„Wir treffen uns in der alten Abstellkammer.", stand auf dem Zettel. Nun war ich noch verwirrter.
Trotzdem hob ich schnell meine Hand.
„Mike?", nahm mich meine Lehrerin dran.
„I-Ich müsste auch mal auf die Toilette."
„Du auch noch?!", unsere Geschichtslehrerin verdrehte erneut die Augen. Dann blickte sie skeptisch auf ihre Armbanduhr, „Kann das nicht noch ein paar Minuten warten?!"
Ich schüttelte den Kopf.
Sie zog genervt die Augenbrauen hoch.
„Dann geh."~~
Ich lief durch den leeren Schulflur und blieb bei einer alten, unberührten Tür stehen.
Die alte Abstellkammer war schon als Kind immer unser Geheimversteck. Nur Will und ich wussten von dem Raum, nicht einmal Dustin, Lucas, Jane oder Max hatten wir etwas von unserem Versteck erzählt.
Wenn der Unterricht zu langweilig wurde, trafen wir uns in der alten Abstellkammer, welche schon seit Jahren nicht mehr benutzt wird.Ich grinste, als ich die quietschende Klinke der Tür herunterdrückte. Dieses Quietschen habe ich vermisst. Es fühlte sich an wie früher.
Doch als ich die Tür vorsichtig öffnete und Will mit einem schlaffen Gesichtsausdruck auffand, rüttelte ich mich wieder zurück in die Realität und überlegte, wieso zur Hölle Will mich hier her gebracht hatte.Ich schloss leise die Tür hinter mir.
„W-Wieso sollte ich kommen?", ich setzte mich gegenüber von Will, auf eine der alten, staubigen Holzkisten.Der Raum war sehr dunkel, nur ein winziges, kaputtes Fenster erhellte die Kammer. Außerdem war es klein und überfüllt mit Schrott und Krimskrams, so dass man fast nicht mehr den Boden sehen konnte.
Genauso wie früher.„Ich wollte reden.", gab Will zu, ohne mir in die Augen zu sehen. Er saß auf dem Boden, seine Knie umarmte er fest an seinen Körper. Ihm lag wohl etwas Wichtiges auf dem Herzen, „Kann ich... K-Kann ich dir etwas anvertrauen?"
Ich runzelte leicht die Stirn.
„Okay... Aber w-wieso möchtest du mir etwas anvertrauen? Ich dachte, wir sind keine Freunde mehr."Will seufzte.
„Sind wir auch nicht.", sein Gesicht war blass, „A-Aber du bist der einzige, dem ich etwas anvertrauen kann.", murmelte er. Er tat sich sichtlich schwer damit, dies zuzugeben, „Ich will es einfach nur los werden, verstehst du? Und ich weiß, dass du Dinge für dich behalten kannst."Kurz blieb ich still. Dann nickte ich.
„J-Ja, ja, ich verstehe das. Du kannst mir gerne etwas anvertrauen.", gespannt beugte ich mich etwas näher zu ihm.
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CHILDHOOD LOVERS ~byler
Hayran KurguBYLER~ Die Gruppe löste sich auf, als Mike und Jane sich trennten. Und während Mike versuchte, Jane wieder zurückzugewinnen -in der Hoffnung, die Gruppe würde dann wieder zusammenfinden- merkte er, dass eine ganz andere Person sein Herz bereits ges...