samstag, 14. november 1987
11:12 uhr
Ich lag in meinem Bett wie angewurzelt. Schon seit gestern Abend lag ich im Bett, ohne einmal aufzustehen. Ohne zu essen. Ohne irgendetwas zu tun. Ich konnte nicht einmal mehr weinen, als wäre ich ausgetrocknet.
Ich war in einem tiefen Loch, und ich wusste nicht, wie ich wieder raus kommen sollte.Meine Eltern wussten nun auch, was mit Will passiert ist. Seitdem schienen sie krampfhaft nett zu mir zu sein und versuchten mich zu trösten, genauso wie Nancy. Dabei war Trost das Letzte, was ich in dem Moment wollte.
Ich wollte Will. Und ich wollte wissen, wieso zur Hölle er sterben wollte.„Mike?", Nancy streckte ihren Kopf in mein Zimmer, „Du hast Besuch."
Ich seufzte.
„Wer auch immer es ist, ich will ihn nicht sehen.", meine Augen fielen fast zu, ich hatte seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen.Sie schluckte.
„...Doch. Ich denke, du solltest runter kommen."Ich warf meiner Schwester einen genervten Blick zu.
„Ich will nicht aufstehen.", jammerte ich leise.„Verstehe ich.", nickte Nancy mit sanfter Stimme. Sie war ungewöhnlich nett zu mir, seitdem sie das mit Will erfuhr, „Soll ich... Soll ich die Person einfach hoch schicken?"
Ich sah meine Schwester an.
„Wer ist es denn?"Nancy biss sich auf die Lippe.
„Ich hole sie hoch. Dann könnt ihr in Ruhe reden.", sie schloss leise meine Zimmertür und verschwand.Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis sich meine Zimmertür ganz langsam öffnete.
Und als ich die roten, langen Haare erkennen konnte, wusste ich sofort, wer mein Besuch war.
-Max. Verdammt nochmal, Max.Ich raffte mich sofort aufs Bett auf und riß die Augen auf.
„M-Max?!"Sie schloss langsam die Tür hinter sich.
„Hey.", murmelte sie leise und schüchtern.Ich hatte wirklich mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass ausgerechnet Max vor meiner Tür steht.
Max, das Mädchen, mit welchem ich mich noch nie wirklich verstanden habe, und trotzdem meine „beste Freundin" nennen konnte.„W-Was... Was machst du hier?!"
Sie setzte sich langsam neben mich aufs Bett.
„Ich, ähmm... I-Ich habe mitbekommen, was mit Will passiert ist.", das freundliche Grinsen, welches sie gerade noch in ihrem Gesicht trug, verblasste. Sie sah mir in die Augen, „Das tut mir unfassbar leid, Mike. Dir geht es sicherlich nicht gut damit.", sie biss sich auf die Lippe um Tränen zu unterdrücken, ihr ging es offensichtlich auch nicht gut damit, „Will hat dir schon immer viel bedeutet."Max hatte sich verändert, seitdem Billy gestorben ist. Sie ist erwachsen geworden. Reif. Früher hätte sie niemals mit mir ein „ernstes Gespräch" führen können.
Allein schon die Tatsache, dass Max hier herkam, nur um mich zu trösten, zeigte von ihrer Reife. Und ich beneidete sie dafür.Ich nickte.
„Ja, e-es ist... schwer.", gab ich zu.„Wie geht es ihm denn?"
Ich seufzte.
„Er ist erschöpft. Aber die Ärzte haben gesagt, er wird wieder gesund. Wir sollen uns keine Sorgen machen, haben sie gesagt."
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CHILDHOOD LOVERS ~byler
FanfictionBYLER~ Die Gruppe löste sich auf, als Mike und Jane sich trennten. Und während Mike versuchte, Jane wieder zurückzugewinnen -in der Hoffnung, die Gruppe würde dann wieder zusammenfinden- merkte er, dass eine ganz andere Person sein Herz bereits ges...