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dienstag, 10. november 1987

07:45 uhr
Gestern habe ich den ganzen Tag bei Will verbracht. Ich habe, wie er sich das gewünscht hat, dafür gesorgt, dass Joyce nichts davon mitbekam, dass Will betrunken war. Sie sollte auch nicht mitbekommen, dass wir nicht in der Schule waren.

Es war der nächste Tag. Ich stand vor dem Eingang der Schule. Alleine. Meine Hände waren zu Fäusten geballt, denn ich hatte riesigen Hass auf diese eine Person. Nick, natürlich.
Doch bisher war der Schwarzhaarige nirgendwo aufzufinden. Zum Glück.

Stattdessen betrat ein anderer Junge das Schulgelände -Will.

Mit großen Augen starrte ich den Jungen an, dann lief ich zügig auf ihn zu und packte ihm an die Schulter.
„Was zur Hölle machst du hier?!", fragte ich und blieb stehen, während große Menschenmengen an uns vorbei liefen um das Schulgebäude zu betreten.

Will runzelte die Stirn. Er sah immer noch blass aus, aber um einiges besser als gestern.
„Zur Schule gehen?"

„D-Du solltest Daheim bleiben.", ich sah ihm in die Augen.

„Wieso? Mir geht es gut."

Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Sicher?"

Er nickte trostlos.
„Ja."

Ich grinste ihn leicht an, um ihm ein sicheres Gefühl zu geben.
„Okay. W-Wenn irgendetwas sein sollte, dann sag mir einfach bescheid, okay?"

Er nickte, ein kleines Schmunzeln erhellte seinen traurigen Gesichtsausdruck.

Es herrschte Stille zwischen uns. Angenehme Stille.
Das Schulgelände draußen wurde immer leerer, bei der Kälte gingen die Schüler alle nach drinnen ins Schulgebäude.

Wir waren also alleine. Keiner konnte uns hören. Wir hatten noch einige Minuten Zeit, bis wir in den Unterricht mussten.
Die perfekte Gelegenheit ihn darauf anzusprechen -Darauf, was gestern passiert ist. Darauf, was Nick getan hat. Denn seitdem haben wir kein Wort darüber gesprochen. Wir haben es verschwiegen.

„Will?"

Er blickte auf.

Ich schluckte.
„D-Denkst du, wir sollten jemandem davon erzählen?"

Er sah mich fragend an.

„Naja... Du weißt schon... Das mit Nick.", ich sprach etwas leiser, „W-Was er gemacht hat. Gestern."

Will verstand. Sein Gesichtsausdruck änderte sich, als würde er sich ruckartig an diese Situation zurückerinnern, als er hilflos auf der Matratze lag.
Kurz blieb er ruhig. Dann atmete er auf.
„E-Es ist nicht der Rede wert. Es ist ja nichts passiert."

Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Nichts passiert?!", ich runzelte die Stirn. Mit so einer Antwort habe ich nicht gerechnet, „Will, er hat dich-„

„Er hat sich entschuldigt."

Ich sah Will irritiert an.
„Was?"

Er atmete laut auf. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
„E-Er hat mich angerufen. Gestern Abend, kurz nachdem du gegangen bist.", langsam blickte er zu mir auf, „Er hat sich entschuldigt."

CHILDHOOD LOVERS ~bylerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt