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freitag, 20. november 1987

07:15 uhr
Ich öffnete langsam meine Augen, als die grelle Morgensonne in das Krankenzimmer schien und den Raum erhellte.

Ich befand mich in Will's Bett. Neben Will. Mein Arm umschling immer noch seinen Körper.

Ich fühlte mich so unfassbar entspannt. So geborgen. Und wenn die Sonne nicht direkt in mein Gesicht geschienen hätte, hätte ich wahrscheinlich weiter geschlafen. Am liebsten hätte ich wieder die Augen geschlossen und wäre niemals aufgestanden, doch als ich auf die Uhr sah, sprang ich schnell auf.

Die Krankenschwester würde in 10 Minuten kommen, bis dahin musste ich weg sein. Sie durfte nicht wissen, dass ich die ganze Nacht hier war.

„Hey."

Mein panisches Aufstehen weckte den Jungen neben mir.
„H-Hey.", ich grinste ihn nervös an, „I-Ich muss gehen. Die Krankenschwester kommt gleich."

Will versuchte sich aufzusetzen. Er war noch sehr schwach.
„Kommst du später wieder?"

Ich sah ihn an.
„J-Ja, ja, ähmm... W-Wenn du willst, dann... klar!"

Will grinste mich müde an.
„Danke, Mike.", er biss sich auf die Lippe, „G-Gehst du in die Schule?"

Ich seufzte.
„Ä-Ähmm, n-nein, ich denke nicht. I-Ich war die ganze Woche nicht in der Schule. Ich-„

„Du solltest gehen.", unterbrach mich der Byers-Junge.

Ich ließ mich seufzend zurück aufs Bett fallen und knallte mit dem Rücken auf die Matratze.
„Aber ich will nicht. Ich hasse es in die Schule zu gehen, wenn du nicht da bist."

Will grinste mich an. Er wusste, dass er es schaffen würde, mich zu überreden. Das schaffte er immer.
„Du warst die ganze Woche nicht in der Schule, Mike."

Ich starrte auf die Decke.
„Es ist nur...", ich lachte auf, „Das hört sich dumm an, aber... I-Ich habe nur... Angst."

Will rückte etwas näher.
„Wovor?"

„Angst um dich.", ich seufzte, „Keine Ahnung... Ich fühle mich hilflos, wenn ich nicht bei dir bin. Ich will in deiner Nähe sein, damit ich dir helfen kann. Ich habe nur Angst, dass dir etwas zustößt... oder dass du es wieder tust."
Ich hätte nicht gedacht, dass ich so ehrlich mit ihm sein konnte, aber der Moment war perfekt.

Will sah mich an.
„Mike, du musst keine Angst um mich haben-„

„Das hast du immer gesagt, u-und du hast gelogen.", ich schüttelte den Kopf, „Du hast mich immer angelogen und mir gesagt, dass es dir gut geht und dass ich mir keine Sorgen machen muss. Und jetzt? Jetzt sitzen wir hier, im Krankenhaus. Weil du versucht hast dich umzubri-„

„Mike.", seine ruhige Stimme ließ mich etwas beruhigen, „Mir geht es gut. Wirklich."

Ich glaubte ihm nicht, doch trotzdem schaffte er es mich zu beruhigen. Das schaffte er immer.
Will konnte mir schon immer meine Angst nehmen, als wäre es Zauberei. Keine Ahnung, wie er das schaffte, aber er hat mir schon immer meine Sorgen und Ängste genommen. Außerdem war Will schon immer der einzige, dem ich meine Ängste anvertrauen konnte, ohne mich schwach oder dämlich zu fühlen.

CHILDHOOD LOVERS ~bylerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt