Kapitel 5. Kaffee oder Kakao?

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Die Wochen und Monate vergingen wie im Flug. Die Arbeiten für den Abschluss waren alle geschrieben, nur noch wenige Schultage trennten mich vom Abschluss. Natürlich änderte sich nichts an meiner Schulsituation. Mein Mobben wurde geupgrated,  jetzt wurde ich morgens vor der Schule in den Müll geworfen und sollte für 10 Minuten Zwangshaft  absitzen. Zudem wurde mir nicht mehr Slushy ins Gesicht gekippt sondern auch essen. Wie gern würde ich ihnen alles Heimzahlen, ihre Autos in Brand setzen oder nur meine Meinung in ihr Gesicht brüllen. Höchstwahrscheinlich würde ich mich für letzteres entscheiden und das auch nur wenn alle Schüler anwesend sind.  Mit Andy und der Rest der Truppe schrieb ich mindestens einmal in der Woche nur um zu fragen wie es ihnen geht und sie daran zu erinnern das sie auf meine Abschluss-Zeugnis-Verteilung kommen wollten. Sie hatte mir wirklich versprochen zu kommen und dann mit mir fürs Wochenende wegzufahren oder mich Backstage bei ihren Auftritten zu belustigen. Ich würde alles dafür geben so wie sie zu sein. Frei und glücklich, doch leider war mir das nicht gegönnt. Wie auch immer ich schweife ab.

Es war der vorletzte Schultag vor den Zeugnissen und ich kletterte gerade aus der Mülltonne und zupfte mir den Müll aus den Haaren und von der Kleidung.  Heute waren es 15 Minuten gewesen die ich im Müll verbringen durfte, weil sie diesmal weggegangen waren und nicht sagten das ich wieder raus durfte. Ich schmiss meine Tasche über die Schulter und lief zu meinem Klassenraum. Während die Lehrerin vorne Bullshit quatschte, so viel von wegen das unsere Stufe so einen tollen Zusammenhalt hatte, kitzelte ich mit einem Edding Black Veil Brides Sprüche auf meinen Tisch.

Als sich dann endlich der Tag zu Ende neigte ging ich zu meinem Schließfach um alles rauszuholen und dann zu verschwinden, es hatte so oder so keinen Sinn mehr am letzten Tag bis zum Ende zu bleiben. Ich verließ sofort das Schulgebäude und lief zum Parkplatz um in mein Auto zu steigen. Ich sah auf dem Weg dahin die Cheerleader-Football-Gruppe und lief umso schneller damit sie mich bloß nicht bemerkten. Im Auto fühlte ich mich wieder sicher und beschloss noch mal einkaufen zu gehen Josh würde noch schlafen, da er die ganze Nacht gearbeitet hatte. Als ich ein paar Straßen vom  Supermarkt entfernt harkte,  hörte ich hinter mir bekannte Stimmen.  Ich lief schneller denn ich konnte es jetzt nicht verkraften mehr Ärger mit den Cheerleadern zu bekommen. Ich kaufte extra langsam ein und ging noch weitere Male durch den  Laden in der Hoffnung, dass sie schon verschwunden waren. Als ich dann bezahlt hatte blieb ich vor der Gläsernen Tür stehen und schmulte nach draußen. Und da standen sie schon und warteten lachend und bedrohlich.

Verdammte scheiße was ist deren verkacktes Drecks Problem?
Wie gern ich ihnen alles an der Kopf geworfen hätte, aber sie waren in der Überzahl und verdammt bedrohlich als Rudel.

Plötzlich tauchte hinter mir eine Stimme auf.

„Hey alles in Ordnung?“

Ich drehte mich zuckend um und sah in ein tätowiertes Gesicht. Er war etwas größer und hatte schwarze Haare.

Ich nickte als Antwort und drehte mich sofort wieder um, um durch die Scheibe zu schauen.  

„Es scheint aber nicht so. Wollen die dir draußen etwas?“

Ich nickte wieder und umklammerte meine Einkaufstüten.

„Bist du mit Auto da?“

Ich drehte mich fragend zu ihm um und er lachte nur.

„Ich kann dich hinbringen wenn’s dir nichts ausmacht,“ sagte und hob seine Einkäufe an.

„Ist schon ok ich schaff das.“  Ich schnappte  meine Sachen und meinen Mut und verließ schnell den Laden. Mit gesenktem Kopf rannte ich förmlich an ihnen vorbei und versteckte mein Gesicht hinter meinen schwarzen Haaren.

„Da ist ja die kleine Emo-Schlampe,“ brüllte ein Ochse aus der Footballmannschaft mir hinter her.

„Ach lass mich in Ruhe, “ murmelte ich kaum hörbar.

Meine Schritte wurden schneller und ich bog in die Gasse ein um eine Abkürzung zum Auto zu nehmen.

„Hey bleib stehen Rouge lass uns doch Freunde sein und alles von davor vergessen.“

„Ganz bestimmt nicht!“ sagte ich nun etwas lauter.

„Was nimmst du dir eigentlich raus? Du kleine Hure?“ schrie eine der Cheerleaderinnen und ich hörte das mehrere Schritte schnell auf mich zu kamen.

Aus heiterem Himmel wurde mir an den Haaren gezogen. Ich ließ vor Schreckt meine Einkäufe fallen und drehte mich zu ihnen um.

„Was sollte das?“ fragte ich aufgebracht. Am liebsten hätte ich einige Beleidigungen rangehangen, doch dafür hätte ich sicher eine Kassiert.

„Du kleine Kuh du nimmst dir zu viel raus.“

Die Wasserstoffblonde Tussi hob ihre Hand um mir eine zu knallen, doch ich war schneller und spuckte ihr ins Gesicht. Nicht gerade eine Glanzleistung, aber ich hatte einen Augenblick ruhe. Doch dieser verflog auch ganz schnell wieder und drei Cheerleaderinnen hielten mich fest, während die vierte ausholte um mir eine endgültig zu knallen.

Es klatschte laut und ein Schmerz durchfuhr mein Gesicht, doch das war nicht genug und ich fühlte eine Faust die mir aufs Auge traf. Ich schrie dieses Mal vor Schmerzen auf, doch das schien sie noch mehr aufzugeilen.

Ich hatte eh nichts mehr zu verlieren wenigstens eine von ihnen musste ein Pfeilchen auf dem Abschlussbild haben. Ich riss mich los und holte mit voller Kraft aus. Ich schaffte es und boxte der Anführerin voll auf die Nase. Sie schrie laut und heulte drauf los, das weckte die Gorillas, die dann auch  sofort auf mich losrannten und mich fixierten. Ich schloss meine Augen um den Schmerz nicht kommen zu sehen und verabschiedete mich schon mal von allem was mir lieb war, ich würde mein Bett und Josh wirklich vermissen. Doch  dann brüllte plötzlich eine männliche Stimme in die Gasse.

„Hey verpisst euch sonst ruf ich die Polizei!“

Die Stimme kannte ich irgendwo her… Ich glaube das ist der von vorhin aus dem Supermarkt gewesen. Ich öffnete ein Auge um zu schmulen und sah, dass tatsächlich der aus dem Supermarkt auf uns zu rannte.

Die Ochsen ließen mich los und ich fiel unbequem auf den  kalten Pflasterstein.

Wie von Bienen gestochen rannten, dann alle davon. Nur ich blieb sitzen und sammelte meine Einkäufe zusammen, bis mir eine Hand vorm Gesicht rumwendelte. Ich griff lächelnd danach und wurde schnell auf die Beine gezogen.

„Danke du hast mir mein Leben gerettet…“ sagte ich und rieb unwohl meinen Arm.

„Kein Problem. Hast du Lust einen Kaffee oder Kakao trinken zu gehen damit du den Schock erstmal vergisst?“ fragte er lächelnd und hob meine Einkäufe auf.

„O-Okey…“ sagte ich leise.

„Na dann komm ich kenn nen guten Laden hier in der Nähe.“  

Als wir dann im Laden saßen und ich meinen Kaffee mit Milch und Zucker getränkt hatte, bemerkte ich, dass der Fremde mich ansah.

„Ist was?“ fragte ich und nippte am heißen Getränk.

„Nein nein nur dein Gesicht sieht übel aus… ach was rede ich da? Tut mir leid ich sollte mich erstmal vorstellen. Ich bin Ronnie Radke!“ sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich griff sie und  bemerkte beim schütteln das auf seinen Fingerknöcheln >Bang< stand.

„Ich bin Rouge. Ich hoffe es steht nicht auf der anderen Hand >Gang<.“

Er sah mich fragend an und guckte auf seine Hände.

„>Gang-Bang<,“ erklärte ich worauf er nur lachte.

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Huhu ! ich hab noch ein Kapitel geschafft :)

Lasst doch mal ne Meinung da wäre echt lieb.

Danke schonmal im voraus (*<>*)

Life is a tragedy (BVB &FIR FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt