Bitte komm zu mir zurück

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[Aether Pov]

Die Regeln wurden die letzten Tage strenger gemacht, da einige versucht hatten zu fliehen. Viele wollten zurück zu ihren Familien, bettelten und opferten auch ihre Leben. Die Fatui zeigte keine Gnade und brachte jeder, der sich in den Weg stellt, um.
Ich verhielt mich ruhig, um nicht auch noch draufzugehen. An mich selbst denken und dann vielleicht zu sterben, dürfte ich nicht zulassen. Xiao wartete auf mich, das spürte ich und Paimon ebenfalls. Sie sind bestimmt immernoch mehr als besorgt und wissen nicht, wo sie mich finden können.
Heute nahm ich mir also vor, besonders schnell zu arbeiten, um früher aufs Zimmer zu können. Aufs duschen würde ich auch verzichten, damit ich den Brief fertig und dann aus meinem Gitterfenster werfen konnte. Natürlich wüsste ich nicht, wo genau er ankommt, aber der Kristallschmetterling von Xiao, der seit Wochen in meinen Haaren hing, wollte ich opfern, um den Brief sicher an den Liyue Hafen zu bringen.

Wie gesagt, hatte ich mich heute besonders ins Zeug gelegt. Es ging mir von Tag zu Tag schlechter, da das Baby in einem von mir schlechten Zustand wächst. Keine Energie, zu wenig essen für mich und das Wesen in meinem Bauch.
Immernoch fragte ich mich, wieso Scaramouche mich hierher brachte. War es, weil ich der Fatui zu sehr im Weg stand?
Anders konnte ich es mir einfach nicht erklären. Mir war übel, als ich zu meinem Zimmer ging. Vorsichtig öffnete ich meine Tür, ging im langsamen Tempo hinein, drückte die Tür hinter mir zu und setzte mich dann total fertig aufs Bett. Ich hielt mir den Bauch, streichelte ihn und versuchte den Schmerz etwas zu verdrängen. Du machst es mir wirklich nicht einfach, kleines..
Den Schrank an meinem Bett öffnete ich, nahm meinen fast fertig geschriebenen Brief heraus und suchte nach meinem Stift. Ich geriet etwas in Panik, als ich ihn nicht fand. Hinter dem Bett, vor dem Bett und unter meine Decke suche ich ihn, bis mir auffiel, dass er in der Ecke der Fensterbank lag.
Schnell, zumindest so wie es ging, schnappte ich mir den Stift und schrieb auch direkt los. Mir bat sich nicht mehr viel Zeit, also musste es schnell gehen. Wort zu Wort, Zeile zu Zeile, schrieb ich ihn in einem schnellen Tempo weiter. Der Rest war etwas hingekritzelt, aber das sollte lesbar sein. Den fertigen Brief faltete ich dann, nahm den Kristallschmetterling aus meinem Haar und drückte es nochmal kurz an mich. Es war das letzte Stück, was mir von Xiao noch geblieben ist.
Dann heftete ich es an, um keine Zeit zu verlieren. Ich bat ihn, ihn nach Liyue zu bringen. Zu jemanden, der es Zhongli oder einer Kampfkraft geben würde, denn sie waren am nähesten am Hafen dran. Dann flog er auch schon los, bis am Himmel nur noch ein Punkt zu sehen war.
Und da kam auch schon direkt ein Personal in meine Tür und packte mich aus dem Nichts am Arm. Schweiß brannte in meiner Stirn. Was wird mit mir geschehen? Mir überkam die Angst, dass jemand den Brief gesehen hatte. Das hatte ich nicht überdacht, denn die Hoffnung, dass endlich Rettung kommt, war einfach viel stärker und nahm mir die negativen Gedanken.
Er zog mich mit, durch die dunklen Gänge der anderen Zimmer. Eine Tür öffnete sich und da wurde ich auch schon auf den kalten Boden geworfen. Schnell schützte ich meinen Bauch, bevor er Schaden nahm, doch meine Hände blieben nicht unbeschadet. Es knackte und ein Schmerz durchfuhr mich.

Xiao Pov]

Kurz davor war ich, mich umzubringen. Mich einfach vom Wangshu Inn Dach fallen zu lassen. Ohne Aether würde ich wieder in das alte Muster reinfallen- Dämonen vernichten und durch mein Karma durchdrehen. So ein Leben wollte ich nicht nochmal durchleben. Also war es vielleicht das beste.
Aufeinmal kam aber Paimon auf mich zugeflogen und hielt mich fest.
"Warte! Wir haben Neuigkeiten. Hör mir zu Xiao, Aether ist am leben!"
Rief Paimon, während ihre Stimme zitterte. Es schien, als wäre sie auch aufgebracht und aufgeregt, vlt auch
etwas ängstlich.
Sein Namen hallte in meinem Kopf. Direkt drehte ich mich zu Paimon und blickte sie überaus verzweifelt und drängend an.
"Wo ist er.. sag mir wo Aether ist! Sofort!"
Brüllte ich sie förmlich an. Sie erschrak und wich zurück.
"Du kannst so schnell nicht zu ihm.. wir müssen das gut durchplanen!"
„Sag mir, wo Aether ist!"
Ich zog sie am Oberteil zu mir, etwas zu doll, denn sie schrie kurz auf.
„Xiao, komm zu Vernunft!"
Bemerken tat ich mein Verhalten erst, nachdem sie mich zurück anschrie. Beschämt ließ ich sie los und blickte traurig zu Boden. Ich wollte doch nur wissen, wo er ist oder bin ich es nicht Wert genug, es zu wissen? Da ich gleich sonst wirklich in Tränen ausbrechen würde, kniete ich mich zu Boden und bat nun aus vollem Herzen.
„Bitte Paimon.. bitte, ich kann so nicht leben. Sag mir einfach, wo Aether ist. Ich würde alles tun, miteingeschlossen mein Leben opfern, nur damit er wieder bei mir ist.."
Sie schien Mitleid mit mir zu haben und kam zu mir runtergeflogen. Langsam nahm sie meine Hand und hob meinen Kopf an.
„Hey, bitte komm wieder hoch. Es war gemein von Paimon, es dir zu erzählen, aber nicht zu sagen, wo genau er ist. Ich werde es dir erzählen, aber komm erstmal rein und iss was. Es tut mir weh, dich hier jeden Tag sitzen zu sehen, ohne eine richtige Mahlzeit. Du bist schon echt mager. So kannst du nicht zu Aether."
Wenn ich ehrlich bin, hab ich Paimon recht. Trotzdem unterschätzte sie mich für einen Adepten, was mich etwas enttäuschte. Zu ihren Gefallen, stand ich vorsichtig auf und nickte, um ihr zuzustimmen. Wir gingen hinein, endlich wieder im Leben angekommen.

[Xiao x Aether] !Omegaverse! „you're my reason to live"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt